MB Kern Landhausberatung
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Samstag, 31. August 2013

Fachwerk erneuern - Das Holz


Bei einer Teilerneuerung von altem Fachwerk muss das Holz nicht nur in der Sorte, sondern auch im Alter passen. Denn nur gut abgehangenes Material schwindet nicht mehr. Diese klare Forderung ist leider nicht zu den Architekten mancher sonst musterhaften Fachwerksanierung gedrungen, erschreckend öffnen sich die Spalten nach den Jahren der Trocknung, leiten das Regenwasser nach innen und lockern die Ausfachungen.
Nur bei der Schwelle könnte man davon abrücken, da nur selten ein passendes Holz zu bekommen ist und die Schwindung beim Trocknen sich am wenigsten aufs Gesamtwerk auswirkt.
Wichtig ist auch die Oberflächenwirkung der Hölzer: Ob gebeilt oder gesägt, die Patina und Rissbildung sollte schon ein harmonisches Bild abgeben. Das Holz wird gebürstet und entnagelt, nicht mit dem Hammer auf den Sichtflächen gehauen (Zwischenholz vorlegen), natürlich hat auch kein Eisen etwas in dem Gebilde verloren.
Die Holznägel sind auch aus Eiche, werden recht passend verjüngt, da sie kein Holz beiseite drücken können wie bei frischen Holz und die Funktion des Zusammenziehens durch Nachschlagen der Nägel entfällt. Die Steher werden mit verdeckten Holznägel in der Schwelle befestigt.
Im Türbereich kann die Schwelle später auf die gewünschte Höhe ausgeschnitten werden.
Ob das Holz durch Leinöl angefeuert wird oder der sich langsam bildende Silberton bevorzugt wird, ist dann einfach eine Frage des Geschmacks.

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Fachwerkwand erneuern- Analyse


Fast alle dörflichen und kleinstädtischen Profanbauten  wurden nördlich Berlins als Fachwerkbauten erstellt. Nötige Reparaturen, Vernachlässigung und wechselnde Moden liessen das als arm geltende Fachwerk verschwinden, meist nur hinter Putzaufträgen oder Verschalungen. Zur Beurteilung des Zustandes und der Wahl des besten Instandsetzungsweges muss alles freigelegt werden.
Hier zeigt sich ein Eichenfachwerk, welches durch die Verkleidung gelitten hat und erwartungsgemäß muss die Schwelle gewechselt werden.
Nun gilt es zu entscheiden: Vorwärts bei der Ersetzung durch Ziegelmauerwerk oder zurück zum Ausgangszustand?
In diesem Fall gab es durch das Gesamtensemble nur die Entscheidung zum alten Stil.
Doch zuerst die Analyse: die untypische Lage der alten Tür an der Ecke ist so unpraktisch, dies kann nicht so gewesen sein. Zumal auch der Aufgang zum Boden damit versperrt wurde.
Bei der Freilegung zeigt sich: Die Tür befand sich links, daneben gab es im oberen Fach ein kleines Fenster, wie es in Speisekammern üblich war.
Die Belichtung also sehr spärlich, bedenkt man die damaligen mangelhaften Leuchtmittel und dies in der Küche des Altenteils. So wird entschieden, ein passendes Fenster auf jetzigen Platz zu lassen, aber die Fachaufteilung zu verschieben, um den Türkonflikt zu mildern und den Verkehrsweg freier zu halten.
Die Schädigungen der Sichtfläche verhindern eine Wiederverwendung der alten Balken, auch sind die Steherfüsse stark angenagt. Auch ist die Schwelle verformt eingebaut und recht  stark geraten. Zur Einsetzung der neuen Schwelle braucht es etwas Platz und die vorgesetzte Granitschwelle wird einen gleich starken Ersatz verhindern. Die andere Möglichkeit, das Haus die nötigen Zentimeter hoch zu winden wird durch den fertig ausgebauten Dachraum und das geschwächte Rähmholz unmöglich.
So bereiten wir den Bau vor mit der Suche nach dem passenden Material.

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Donnerstag, 29. August 2013

Heilsprüche und Bannzeichen

Es gibt schon verflixte Löcher in der angestrebten Realität, Dinge die nicht zu kontrollieren sind oder nur mit enormen Aufwand geheilt werden könnten. Uns bringt es regelmässig an den Rand der unschönen Ausbrüche, den früheren Bewohnern unserer Häuser schien dieser Zustand vertrauter. Das nur das Wenigste von Wollen und Herumrudern des Sterblichen zu erwarten ist, vieles aber den Mächten der allumgebenen Natur möglich.
Gerade beim Bauen hat sich die demütige Haltung in verschiedenen Riten, Opferungen oder Bannzauber  lange gehalten. Die Anleitungen für Schutzzauber, ob heidnisch oder vergottet, füllen ganze Folianten und die Sternen- & Pflanzenkunde hatte hier eine starken Nachfrage. Allein das Gefühl, das Richtige nicht unterlassen zu haben, konnte Beruhigung geben.
Denn wie oft trat Feuer, Krankheit oder Sturm aus der Anderwelt unvermittelt ins jetzige Leben.
Also vergrabene Tontöpfe im Keller, Münzen unter der Schwelle,  Kräuterhaken und Wolfsziegel - kann nichts schaden, sich der Gefühlswelt der Vorbewohner zu nähern.
Die waren dumm und falschgläubig?
Aus unserer Sicht vielleicht, aber könnten Sie unserem Treiben zuschauen... Ein Auslachen wäre noch milde.
Oh wir Vernünftigen!

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Scheunen verschalen wie früher

Bei vielen Nebengebäuden ist die Verbretterung der Wände, zumindest aber der Giebel, ein erprobtes Abschlussmittel. Der Regen bleibt draußen, die Luft aber kreiselt fleissig weiter. Damals war anderes Material beliebt: nicht die schmalen Bretter aus dem heutigen Sortiment, sondern urtümliche Planken. Also ging mindestens die Anbringung früher schneller von der Hand, zumal die Bretter trotz ihrer Breite angenehm leicht waren. Das Zauberholz nennt sich Pappel, der schnellwachsende Grünmacher. Vor fünfzig Jahren war dieser Baum sehr beliebt in der schnellen Begrünung von Wohngebieten und Gesellschaftsbauten, quasi der sozialistische Sportplatzbaum. Das Holz aber war nicht begehrt, da es nur für Papier und Streichhölzer brauchbar schien. Und bei den Stammdurchmessern ist auch schnell das Sägegatter zu eng.
Aber in anderen Gegenden Deutschlands wurde aus der heute unbekannten Not auch dieses Holz zum Bauen oder gar als Dielenboden eingesetzt. Ja und was soll man sagen: Pappelboden ist natürlich fusswarn und mit der richtigen Behandlung und normaler Nutzung als Boden langlebig. Auch für die Schlachtebank, die Saunabank oder der allgefälligen Verkleidung zu empfehlen.
Auch ohne Altölbehandlung und Giftimprägnierung hält dieses verschmähte Holz hundert Jahre am Balken bis der Nagel bricht, versilbert sehr edel ohne Vergrauungsessenz und ist auch in der Zukunft noch total lokal.

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Samstag, 17. August 2013

Lebendig begraben


Wer nicht sofort alles Schwirrzeug um sich herum mit der Klatsche zu bannen sucht und auch bei ungewohnten Körperformen die Beine stillhält, lernt neue Mitbewohner kennen.
Hier war es eine imposante Wespe, welche mit ihren Mundwerkzeugen unglaublich große Kiesel heranschleppte, um eine Grabkammer zu verschliessen. Wer wohl darin gelähmt verstaut wurde, um als Proviant für den Nachwuchs zu dienen? Vielleicht eine Spinne oder Raupe, welche nun dem Schlupf des künftigen Vertilgers nichts entgegen setzen kann. Schön sterben geht anders, mithin ein Anwärter für die Liste der widerwärtigsten Todesarten.
Aber in der Welt der Insekten ist Raub, Gewalt und Mord aus Ernährungsgründen alltägliches Geschäft und eigentlich viel attraktiver für den eigenen Nachwuchs als eine Sumpfschildkröte oder die muffigen verwühlten Goldhamster. Zumal diese Tiere am Haus ihre Pflege und Überwinterung komplett selbst besorgen. Statt Käfig und Terrarium also lieber Lupe, Fernglas und den Insektenführer verteilen.
Zumal man bei etwas Mitarbeit schnell zum Experten werden kann, schliesslich klaffen bei Tausenden Arten von Grabwespen noch viele Lücken im Wissensteppich , ach was: unendliche Weiten.
Schön wäre es ja, wenigstens die vorhandenen Arten zu erfassen, bevor sie als störend aus der Welt geschafft werden von unseren wichtigen Wünschen.
Die gefundene Art betitele ich mit "Gemeiner Sandwespe", was natürlich nichts über deren Charakter aussagt. Wer hält dagegen?

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Donnerstag, 15. August 2013

Holzschuppen richtig

Heizen mit Holz ist für den Landehäusler ideal und zukunftssicher. Es macht zwar mehr Arbeit bei weniger Bequemlichkeit, aber man lebt unabhängiger.
Damit die Mühe auf dem Weg zum Ofen nicht alle Freude löscht, bedarf es der Einrichtung einer guten Holzwirtschaft. Beginnen wir mit dem Lager.
Viele der vorgefundenen Räume haben Mängel. Weite Wege, schlecht durchlüftet, zu klein und rumpelig. Auf keinen Fall gehört Brennholz in das Wohnhaus oder gar in den Keller.
Dem Ideal recht nahe kommt ein Neubau der abgebildeten Art. Der Aufstellort sollte natürlich im Winter leicht erreichbar sein. Aber auch für die Anlieferung des Rohholzes und die nötigen Arbeiten muss genügend Fläche und eine gute Zufahrt für Traktoren mit Hänger dabei sein. Die richtige Ortswahl bildet die Basis für zukünftig leichtes Arbeiten.
Der große Überstand des Daches bildet einen halbwegs geschützten Arbeitsplatz für das Hacken. Diese Arbeit fördert die Durchblutung von Körper und Hirn, ist somit dem Grübeln bis hin zum Philosophieren sehr zuträglich.
Das Problem des Hochstapeln: Nur wenigen ist es gegeben, einen überhohen freistehenden Holzstapel zum festen Stand zu überreden. Meist sprechen diese Künstler den Dialekt der kalten Heimat und sind mit dem Aussterben befasst. Wir Nachläufer brauchen eine Anlehnwand für das gespaltene Brenngut. Durch die Verbretterung der Innenwände entstehen bis zu vier Abteilungen, mithin genügend Lehnfläche auch für Ungeübte. Bei einem Fassungsvermögen von 9 cbm pro Box können etwa 6 cbm Brenngut eingestapelt werden.
Die Abteilungen haben noch einen großen Vorteil. Da frisches Holz bis zur Ofentrockenheit zwei, besser drei Jahre trocknen soll, bleibt hier die Übersicht gewahrt. Frisches Holz muss nicht vor das unverbrauchte Trockene gestapelt werden, alles wird fein leergebrannt und bei Gelegenheit wieder beschickt. Eine Reserve an Stammholz kann auf einem Aussenpolder liegen.
Sehr praktisch ist der schwellenlose Zugang gelöst. Ob Schubkarre oder Holzkorb, ohne Stufen geht es leichter.
Statt des Bleches können auch Flachdachziegel gewählt werden, die heute preislich mithalten und ab 15 Grad Dachneigung mitspielen.
Als Fundament reichen Punktausgiessungen unter den Balkenfüssen.

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Elektra strahlt


Also wie es nun genau mit dem Strom in den Leitungen abgeht, welche unbegreiflichen Abläufe den Draht von Onkel Wolfram glühen lassen, ist wohl immer nur theoretisch klar. In der Praxis reicht die prompte Reaktion auf das Schalterdrehen, um sich den Sorgen aller Tage zu widmen und nicht mehr über den Raum der größten Aufenthaltswahrscheinlichkeit der kleinen, eingesperrten Helferlein zu grübeln.
Doch das Elektrische überrascht durch seine Phänomene.
Der Mensch stutzt ja erst, wenn seine Sinne etwas melden. Vorher ist alles nur der letzte Schrei aus dem Katalog der Ängste. Feinstaub, Nanoteilchen, Elektrosmog - alles klitzklein bis zur Unsinnlichkeit.
Doch wenn es denn ein Muster an der Wand malt? Nicht in Flammenschrift und nicht in verzweifelten Kriegslagen. Aber doch verdächtig nah an der Lage der Leitungen entlang und somit real.
Wie aber lautet die Botschaft? Fliehen Pigmente aus Rügener Kreidefarbe bei Bestrahlung? Aber wohin den nur?
Okkultisten haben schon Tempel für geringere Erscheinungen aufgeschichtet.

Donnerstag, 8. August 2013

Baumkorsett


Wir Menschen in den hiesigen Komfortzonen werden älter und diese Feststellung gleicht immer einem Schreckensruf, nicht dem Freudenschrei. Doch sehen wir raus auf den Obstgarten: Die Bäume waren schon immer älter! Ein Obstbaum kann mit 100 Jahren mitten im Leben stehen, Pflege und Aufmerksamkeit vorausgesetzt. Daher haben alte Obstsorten auch mehr Zeit, bis das Fruchten beginnt und tragen nicht schon im zweiten Jahr wie der Turbostrunk von der Palette.
Oft werden auf dem neuen Landsitz vernachlässigte Alte angetroffen, die verwirrt und scheinbar am Ende ihrer Kräfte im hinteren Teil hausen.
Leicht trügt hier der Schein das unwissende Auge!
Die monotonen Handlungsanweisungen der Altsitzer ( "hackste um haste Brennholz" ) besitzt nur scheinbar eine zwingende Logik, entbehrt aber pomologisches Wissen.
Die Lebenskraft alter Apfelbäume lässt sich gut am hier abgebildeten Patienten ablesen: Mit komplett hohlem Stamm und nach einem Kronenabbruch schien die letzte Messe sicher. Aber fachmännischer Schnitt und ein eisernes Zwingband bringen das Restgewebe dazu, wieder einen vollständigen Baum mit starken Erträgen zu formen. Der Rettungseinsatz liegt nun zehn Jahre zurück und einem willensstarken Baum ist der Himmel noch weit offen.

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