MB Kern Landhausberatung
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Donnerstag, 28. Mai 2009

Nachhall



Ja, dies sieht nach einer schweren, kaum zu überstehenden Krankheit aus. Aber wie jeder Telefonvertrag uns gelehrt haben müsste: Die wahren Kosten bleiben unbekannt, bis sie ein Loch ins Konto gebrannt haben.
Auch wer keine bewusste Verschleierung braucht, um zu bestehen, kennt oft nur die gerade überschaubaren Kosten bis zum Verkauf. Diese werden dem Verkäufer wiederum von Leuten genannt werden, die ebenfalls auf den verwirrenden Wirtschaftswegen nur bis zur nächsten Gabelung schauen können. Alle Umweltvernichtung, Sicherungskriege, Bestechungsschatullen, Nachfolgeschäden, Entsorgungsarbeiten und Müllver&endlagerungen bleiben am nächsten Kunden (vorzugsweise als "Gesellschaft" zusammengefasst) kleben.
Die Empörung über die Zustände, in die unsere Erde dabei gerät, ist aber auch zahnlos. Der billige Preis schlägt alle Bedenken in die Flucht und wenn es dann noch für die Umwelt nützlich sein soll, öffnen wir für jeden Blödsinn die Tür weit auf. Mit staatlicher Unterstützung wird gebaut, dann gedämmt, dann noch mehr gedämmt, dann abgerissen, danach wieder gebaut. Die Abbrennprämie für Wohnhäuser, die älter als 50 Jahre sind, ist bei dieser kranken Fixierung auf Wachstum nicht ausgeschlossen. Denn mit der Begrenztheit der Welt ist klar geworden: Es sind keine Wirtschaftkreisläufe, die effektiv das Wohl des Menschen im Auge haben, sondern Schaufelradbagger, die aus der vorgefundenen Welt einen grossen Haufen bedruckter Wertpapiere pressen.
Zur Entspannung: Brechts Gleichnis vom Fischer am Strand nachlesen.

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Samstag, 16. Mai 2009

Weichen und Zunder


"Temporäre Bauten" sind diese neckischen Wildgewächse in der aktuellen Kunstszene, die im Stadtraum herumvagabundieren, wenn es den Darstellern in den Galeriekojen zu eng und still wird. In freier Wildbahn sind solche bewusst nicht auf Dauer angelegte Bauwerke schwer zu finden, aber da fehlen auch die hinweisenden Faltblätter.
Oft haben die Kräfte der Erosion schon besondere Merkmale weggelutscht, aber als Kriminalrat Schnuffel erkennt man in der Feldkuhle die alte Mergelgrube und im Wasserloch den Unterschlupf des Gardeschützen während seiner Manöverzeit.
Die Nutzer solcher losen Bauten sind verschwunden wie auch ihre Beschäftigungen.
Die Beobachtungen des Zugverkehrs im Sommer war so eine Berufung in vergangenen Zeiten. Nicht die Jagd nach seltenen Loktypen oder Abweichungen von Plandampffahrten wie beim gewöhnlichen "trainspotting" war Ziel des Ausharrens. Der Schienengucker sollte das Entstehen von Bränden an der Strecke während der Erntezeit sofort erkennen und melden. Für 1,15 Mark der DDR pro Stunde und mit durchreisenden Truppentransportern der Besatzungstruppen, die gern Machorka rauchten.
All die schöne Sommerzeit...dahin, heute haben Laser und Satelliten darauf ein Auge. Die Schutzhütte residiert still weiter.
Vom Baurecht werden solche labilen Schöpfungen natürlich auch weiterhin nicht erfasst.

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Ausgefacht



Das Füllen der entstandenen Fachwerkfelder erfolgte mit natürlich vorhandenen Materialien, erst Lehm auf Weidengeflecht oder Staken, später Ziegelsteine. Aber auch Raseneisenstein, Bims, Kalksteine haben Jahrzehnte abschliessende Dienste geleistet. Keinesfalls sollen die Füllungen die Hauslast tragen, dies muss die Holzkonstruktion leisten; aber zur Aussteifung der Konstruktion trägt eine straffe Ausmauerung wohl bei.
Was kann man da schon falsch machen?
Die Ziegel sollen weichgebrannte Backsteine sein und mit einem Lehm oder Kalkmörtel vermauert werden. Dieser nimmt die Spannungen des Holzes auf und kann Feuchtigkeit vom Holz ableiten. Der Fugenmörtel kann eine Spitzkelle Zement vertragen, aber die heutigen Fertigmischungen sind absolut ungeeignet. Die Fugen müssen glatt mit den Ziegeln abschliessen und sollen das Wasser rasch ableiten. Die Hölzer müssentrocken und scharfkantig sein, denn die runden Baumkanten lassen sich mit dem Mörtel nur schwer zu einer dauerhaften glatten Fläche verarbeiten. Die Befestigung der Steine sind mit Dreiecksleisten dauerhaft und zukunftsgewiss.
Eine Folie hat dort keine Funktion, es sei denn das schlechte Gewissen zu beruhigen.
Wenn die Fachaufteilung schon dauerhaft markiert wird, sollte es doch wenigstens auch zu einem harmonischen Ende führen.

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Sonntag, 10. Mai 2009

Wissensfackeln


Das Lesen gehört heute fest zum Landaufenthalt und gern kann es auch ein Buch sein.
Der Klassiker der Siedlerliteratur ist in Mitteleuropa natürlich John Seymour und seine Bibelversion. Nun gut, er hat sein Werk nur als "Das Grosse Buch" markiert, aber es geht darin schon um die Schöpfung eigener Welten. In diesem Kompendium vom "Leben auf dem Lande" traut der Autor dem Frischländler enorme Bewältigungskraft und Geschick auf allen bisher bekannten Feldern des Siedlungswesens zu, gern auf zwei kompakten Seiten pro Gewerk. Sicher ist diese Schrift für viele Neustarter auch heute eine Anregung, vom Träumen zum Handeln zu kommen. Auch um nach Jahren zurückschauend seine Naivität und Zuversicht zu loben, denn ohne den ersten Schritt gibt es ja nicht mal den halben Weg (oder so ähnlich).
Die damals utopisch klingenden Themen (autarke Kreisläufe, energetische Eigenversorgung und Nachhaltigkeit) sind durch die Wirtschaftsentwicklung nicht nur für Überlebenstrainer verdammt realistisch geworden.
Da es nur antiquarisch erhältlich scheint -zu unrealistischen Preisen- könnte eine Nachlese in den Umzugskisten der Ex-Aussteiger-Eltern richtig Geld sparen.

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Dienstag, 5. Mai 2009

Schräger als nur schräg



Die Queraussteifung einer Fachwerkwand ist (wie auch beim Dach!) sehr wichtig, damit der ganze Kasten stabil den Winden trotzt und nicht wie das sprichwörtliche Kartenhaus zusammenklappt. Den Verschiebungen in der Wand stemmen sich (neben den Verbindungen) die Schrägsteifen entgegen. Diese neigen sich gegen die Hausecke, weil sie so über einen kurzen Kraftweg wirken können. Dazu müssen sie aussensichtig und durchgehend sein und in der besten Neigung stehen. Dieses ist mit einer Verblattung zu erreichen, die recht tricky zu bauen ist, denn es müssen alle Anschlüsse dicht schliessen. Nur so kann dem Regenwasser der Eintritt verwehrt werden.
Im oberen Bild verraten die zwei Holznägel, dass es hier ohne Stress abging: es wurden einfach zwei Kurzsteifen gebaut, die stumpf auf den Riegel laufen. Eine Aussteifung wird verfehlt, das Wasser läuft auf den Riegel und in die Wand und die Zierleiste unten spricht vom Feierabenddurst.
Unten im Bild ist die Steigerung zu sehen: Eine zum Fussband geschrumpfte Steife, irgenwie so schräg halt, geht doch. Über die Anschlüsse oder die Eckverbindung der Schwelle: ungnädiges Schweigen.

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Schlechtes Blatt


Das Rähmholz und die Schwelle müssen oft verbunden werden, um die gewünschte Längen zu erreichen. Die dazu gebräuchlichen Blattverbindungen sind fachgerecht, wenn sie es ohne Metallzugaben schaffen die Hölzer dauerhaft zu vereinen und aufkommende Kräfte einzubinden. Dazu reicht der Druck der Wand allein nicht aus, wie bei obiger Aufschiebung vielleicht erwartet wurde. Bei Bewegungen aus der Wandflucht heraus arbeitet es hier wie ein Scharnier und unterbindet nichts. Dies muss durch die Form des Blattes erfolgen: ein Hakenblatt oder Hechtkopf, sauber gearbeitet, lässt nicht los. Die Fixierung durch Holznägel verhindert zusätzlich das Aufziehen.
Hier wurde nichts angearbeitet und der durch unsauberes Arbeiten entstandene Spalt gar mit einem Hölzchen verstopft. Solche Flickerei ist immer ein Hinweis auf Pfusch, denn normal wird eine Verbindung vorm Einbau zusammengesetzt und solange bearbeitet, bis es passt. Oder nochmal gebaut.
Der Steher muss fest schliessend auf der Schwelle aufliegen und am Rand. Hier hilft nur noch, die Schwelle etwas anzuschrägen, damit das Wasser ablaufen kann und nicht in die Wand fliesst.
Eine Sperrschicht zum Betonfundament wird empfohlen, aber Überstände sind penibel zu beschneiden.
Ja und natürlich gehört auch unter diese Wand eine Schwelle aus Eiche.

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