MB Kern Landhausberatung
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Sonntag, 21. September 2008

Luftentgifter


Das topaktuelle Verkaufsargument, eine Vergebung seine Erdverschmutzersünden zu erlangen, hat die Dachziegelindustrie erreicht. Vorreiter Autoindustrie hatte Abgase parfümiert und die Innenluft hochpatent gefiltert, um ein schlechtes Gefühl schon im Ansatz wegzudrücken. Aber wenn jetzt mein neuer Dachziegel nicht nur neiderregend aussieht (dank Blattgoldstreifen), sondern immerzu der Umwelt dient, wie korrekt ist das denn ?
Mitgerissen von der eigenen Argumentationskette wurden aber auch Zahlen zu dieser gewissenserleichternden Wirkung genannt. Danach schaffen 100 Quadratmeter dieser ClimaLifeZiegel doch wahrhaftig 334g der bösen NOx- Stickoxide in unbedenklichere Stoffe zu morphen und auszuspülen.
Wohlvermerkt: Im Jahr.
Diese Formeln des Bösen werden zugleich erschaffen bei einer Fahrtstrecke von 1.245 Kilometer mit einem Diesel der Euro-4-Norm oder beim Verkokeln von 123 kg GrasLaubBaumschnitt. Immerzu und jederzeit. Dagegen hilft TitanIVdioxid im Pflaster oder Ziegel: nichts.
Da dieser Kampf um die Lufthoheit in grossen Höhen geführt wird, bleiben wir beim Sichtbaren. Bei der Wahl der Dachdeckung sollten gebrannte Tonziegel genommen werden, da Betondachsteine gefärbt werden und immer gegen die UV-Strahlung verlieren. Viele Betondächer sind vollkommen in Ordnung, aber grau und moralisch verschlissen und wandern kurz nach der Gewährleistungsfrist wieder in die Schuttmulde. Verschwendungsschande bei geringen Preisunterschieden.
Unsere 150-jährigen Tonziegel werden auch die nächste Lattung noch überdauern.

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Dienstag, 16. September 2008

Rad ab ?!


Diese laxe Feststellung des amorphen Geisteszustandes eines Gegenüber müssen wir sachlich zurückweisen: Nein, es fehlt nur die Bereifung. Dank dieser Dunlop`schen Erfindung konnte das Holzrad vom Mistkarren wie auch allen anderen Fahrwerken entfernt, hübsch angestrichen und an Hofmauern und Balkonwänden ausgestellt werden. "Seht, woher wir kommen und wo wir heute stehen!" scheinen sie zu rufen und auch ein alter Dreschflegel lümmelt an der Auslage.
Diese Weggefährten der Bremer Stadtmusikanten müssen die Romantik und Gefühligkeit des Dorflebens auf Strassen werfen, auf denen keine Hufe mehr klappern. Sie sollen die Erinnerungen an eine Glücksseligkeit wachhalten, die es so nie gab. Aber da es doch so sehr der Wunsch ist, wird es altersmilde besonnt und fernsehfolkloristisch wiedergegeben.
Dieses Arbeitsrelikt steht somit nur in der Realität im Wege, als Kollisionschance für Fahrradfahrer oder Schlurfer durch den Nebel. Denn Dorfbeleuchtung gibt`s nicht mehr und auch das Ordnungsamt sieht solche Nurparker erst nach einer Unfallmeldung wieder.

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Passgesetze



Ein Haus wird ja oft dem neuen Besitzer und seinen Vorstellungen angepasst, denn sich einem vom Zufall der Geschichte hingeworfenen Kasten zu beugen erscheint widersinnig. Aber wahr bleibt: aus einem Kotten und Tagelöhnerzuflucht wird kein Herrenhaus.
Wer so denkt, hat es nicht einfach, die sichtbare Realität als die seinige anzunehmen. Schlechter Geschmack kann wirklich nicht den Fortschritt bremsen, ihn aber komplett vereinnahmen. So bleibt die mangelnde Geldscheingrösse als einzige Bremse der Wünsche auf der Rutschbahn in die Wirklichkeit.
Das Ergebnis der vielen kleinen Versprecher ist dann manchmal eine grosse Lüge. Solange die Spuren der Baugeschichte und die Proportionen bleiben, kann es in ferner Zukunft jemand wieder wachschütteln, ich tippe aber: das wird noch schön verputzt und weiss gestrichen oder das Wärmedämmsystem macht das Rennen.
Das Geld wäre bei einer strassenfernen Lage (B104 in Griffnähe) besser konserviert.

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