MB Kern Landhausberatung
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Montag, 28. Juli 2014

Schornsteinsanierung aus der Neuererbewegung




Vorgefundene Schlote bleiben selten unbequengelt. Oft findet sich der Neubesitzer bedrängt vom Schwarzen Mann, der nun vehement die Nachrüstungen fordert, welche er beim Vorbesitzer jahrelang nicht durchsetzen konnte oder wollte.
Bei Festbrennstoffen ist die Rauchgasführung mit hohen Temperaturen beansprucht. Oft ist der überkommende Auspuff mit einer narbigen Innenwand, viel zu weitem Querschnitt und fehlender Abdeckung geschlagen, kommt noch die Versottung dazu wird streng der Neubau gefordert.
Wenn der Schornstein zudem verspringt und es keine gängige Saniermethode gibt, ist bald ganz Schlotland in der Gewalt der Systemschornsteine gefangen.
Ganz Schlotland?
Nein, ein widerständiges Verfahren gibt es. Ein Mann ist auf der Mission, solch unsanierbare Fälle zu sanieren. Mit dem Rüttelpressverfahren, eine Methode, die den Rekonstruktionsbemühungen zur Erfüllung der Hauptaufgabe zum Ende der DDR entwickelt und erprobt wurde.
Kurzfassung: Hohler Metallzylinder mit Minirüttler wird über die Dachöffnung auf den Schlotgrund herunter gelassen. Dann wird der Feuerbeton, eine spezielle Mischung aus Bims, Sand, Zement und Wasserglas, in den Schornstein geschüttet. Bei starken Versprüngen, die den Sichtkontakt mit der Sonde stören, müssen Füllöffnungen auf der Strecke angebracht sein.
Nun wird ununterbrochen die rasch härtende Masse verschüttet, die rüttelnde Sonde wird gleichmässig hoch gezogen und verdichtet den Mörtel. Der alte Schlot dient als Schalung, durch die Rauigkeit und Fehlstellen in der Innenwand verbindet sich die neue Betonschale auf das Innigste mit ihr. Die neuen Anschlüsse werden eingebohrt und mit verlängerten Anschlussmanschetten versorgt.
Die neu entstehende Zugöffnung hat einen idealrunden Querschnitt, ist glatt und säurebeständig. Kommt nun noch eine Zugbedeckung dazu, sind die nächsten hundert Jahre Holzheizung gesichert.
Energiesparend, günstig und schmutzarm-  so richtig  altmodisch...

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Farbige Lehmwände


Die Lehmwelle rollt weiter durch die Hauslandschaften und mit der Verabschiedung des Regelwerkes darf dieser Baustoff nun auch z.B.  im öffentlichen Wohnungsbau eingesetzt werden. Damit wurde auch die Handelbarkeit des Lehms für die großen Baumärkte interessant und es entwickelt sich ein Angebot.
Für Selbstbauer ist Lehm der ideale Baustoff, zumal wenn im Haus Lehminnenwände sind.
Oft wird versucht, anfallenden Altlehm wieder an die Wände zu bringen. Dieser Lehm stammt aus der Baugrube oder anderen lokalen Quellen, hat rasante Körnungssprünge und gewagte Zuschlagsstoffe. Oft ist er zu fett und der Anblick vielleicht für heutige Katalogleser nicht hinnehmbar. Als Unterputz aber ist er grandios haftend, nach Probeflächen und Sandzuschlag sowie Auslese der groben Steine auch als Oberputz machbar. War es nicht gerade die Anmutung der vorgefundenen Flächen, welche begeisterten?
Die Farbe aber variiert je nach Farbe des Sandes und des Lehmpulvers bei Selbstmischung enorm. Dies ist zu bedenken, wenn es um Reparaturen und Anschlussflächen geht.
Natürlich kann man die neuen Flächen auch mit Anstrichen versehen. Aber wenn man soeben mit wachsender Wut die alten Ölsockel, Tapeten-& Farbsedimente abgehebelt hat, kann die Materialfarbe auch allein erstmal erfreuen.

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Die Heiztreppe



Mit der Besinnung auf das Heizen mit Holz ist auch die Neuerrichtung geeigneter Öfen aktuell. Nicht der Kachelofen mit Kohlenrost und Fallzug vom Ofenbauer alter Schule ist gefragt, sondern ein Grundofen für Scheitholz. Dieser hat einen größeren Brennraum und andere Zugführungen.
In der Wunschliste "Traumhaus" hat der Lehmofen das Schwimmbecken und den Wintergarten überholt. Mit kluger Raumplanung und Wandänderungen kann dieser Ofen die Zentralheizidee ohne Heizkörper und Leitungsbau erfüllen.
Das Prachtstück reisst natürlich eine grobe Lücke ins Konto. Gut, wenn alles gut bedacht ward und es eine weitere Funktion erfüllen kann. Hier ist die Treppe in die Dachetage als Ofenrücken ausgebildet, was der Speichermenge und Strahlfläche sogar zuarbeiten kann.
Die Genehmigung zur Errichtung auch dieser Feuerstätte kann nur der Schornsteinfegermeister geben. Er ist also zuerst zu befragen und alle Bescheide müssen schriftlich erbeten werden. Auch vom Ofenbauer, denn das Schreckgespenst "Feinstaub" rumpelt schon auf der Kellertreppe und wird bald für diese Heizstätten ordnungspolitisch aktuell. Nach den Durchführungsbestimmungen der BImschV muss der Brennraum zertifziert sein oder im Betrieb durchgemessen werden... aber noch scheint es keine wasserfestes Prüfritual zu geben. Um zukünftige Regeln erfüllen zu können, wird der Abnahmebescheid noch als Bannbulle und Abwehrzauber zum Einsatz kommen.

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Samstag, 19. Juli 2014

Es ist noch Tag auf der Terrasse...

Friedrich der Große erwarb sich mit der Bändigung des Oderbruches eine Provinz ohne Krieg. Gleiches ist dem Neubesitzer vom bucklicht Häuslein zu raten: expandieren und auf einen Schlag temporären, lichtdurchfluteten Wohnraum schaffen.
Nichts ist der Stimmung zuträglicher als die dunkle, schiefe Gegebenheit zu verlassen und ins Freie! und doch Geschützte zu bitten.
Zu bedenken gibt es wie immer vieles. In unseren Breiten schwankt der Sonnenstand enorm und die Ausschläge an Wärme und Helligkeit verlangen nach einem brauchbaren Kompromiss.
Die glasummantelte, beheiz&kühlbare Kanzel ist es nicht, sondern gerade die Annahme der Gegebenheiten und die sachgerechte Nutzung.
Die Mittagszeit der Hundstage schafft selbstverständlich einen Unort, aber wie gering ist diese Spanne gegen die Ausdehnung der Nutzung des Aussenbereiches im Frühjahr bis Spätherbst?
Dachneigung, Wahl der Bedeckung und alle technischen Details setzen der Eroberung natürliche Grenzen. Aber es bleibt geraten, recht groß zu denken, denn das Sofa und die Lesesessel können den abendlichen Lese- & Rauchgenuss befördern, ja selbst die Schlafstatt kann neue Aussichten vertragen. Wozu gibt es Moskitonetze?
Durch den Wetterschutz sind auch keine teuren Tropenholzdielen nötig, eine gut geschnittene Baubohle, leicht nachgeschliffene, reicht hin.
... ich könnte Gold in jede Gasse aus meiner Stille nieder streuen.

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Schlotverpackung

Die vorgefundenen Rauchfänge (nach Belieben als Schlote, Essen oder Schornsteine benannt), wurden zum Kehren aus dem Dachraum heraus mit Reinigungsklappen aus Beton oder Metall ausgestattet. Dem Schornsteinfeger ist es zugestanden, eine Reinigung über das Dach stattfinden zu lassen. Damit werden diese Klappen demontiert, die Öffnungen verschlossen.
Die Köpfe der Schornsteine sind nicht nur dem Wetter ausgesetzt, im letzten Teil der Rauchgasführung werden die Gase oft so abgekühlt, das diese im Schornstein kondensieren und sich an der Innenwand ablagern. Dies wird durch schwierige Wetterlagen, übergroße Querschnitte, falsches und nasses Brenngut befördert. Der sich sammelnde Rückstand zeichnet nicht nur die hässlichen, alles durchdringenden Sottflecken, die enthaltene freie schweflige Säure wandelt Kalk in Gips um, welche durch Volumenzunahme die Fugen lockert und den Putz absprengt. Bei starken Schäden müssen die Züge weit unter dem First erneuert werden, die leichteren Fälle bedürfen der Fugensanierung und eines Neuputz.
Solange der Dachboden nur der Endlagerung von Gartenmöbeln dient, welche den Modetod starben: wen stört`s? Aber sobald im Dachboden das Atelier der spätberufenen Ehefrau oder das schwellenlose Schlafzimmer des Jungpaares entstehen soll, muss in die Zukunft gehandelt werden. Es hilft sehr, das durch die Dachdämmung die Kaltstrecke gemindert und der Kopf sogar verpackt wird.
Allerdings ist für diesen Abschnitt nur unbrennbares Dämmgut zugelassen, öko hin und hautfreundlich her: hier muss  Mineralwolle hinein.

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Dienstag, 8. Juli 2014

"Deutschboden" "Vor dem Fest"


Bei manchen Film wie auch Buch ist es schwere Arbeit, sich bis zum Ende als Empfänger bereit zu stellen. Nicht wegen der selbstverliebten Überlänge oder der thematischen Verfehlungen. Die einfache Abbildung der sozialen Strukturen in den kleinen Orten Brandenburgs und Mecklenburgs reicht zum Kraftakt.
Die abgebildeten Zustände bringen eine schmerzhafte Überrealität nahe, der wir im eigenen Erleben gekonnt ausweichen, deren Protagonisten wir erhaben hinterher lächeln, wenn sie an den Tankstellen stehen und durch die Stadt kreisen. Deren Körperkult mit Kosmetik, Solarium und Tattoostudio nicht hinderlich ist beim Hassen gegen die Schwulen und anderem Gesocks und denen kein Wissen im Wege stehen kann bei der Beurteilung der Welt.
Diese einfache Wahrheit über die Aussortierten, Hängengebliebenen und deren nachwachsenden Sozialtorpedos ist schwer auszuhalten. Die Auslese geht weiter: Im Lande bleiben die, welche schon alles wissen und schon immer hier rumsitzen, endversorgt durch den Staat und sich einer eigenen Lebensregie verweigernd. Der dunkle Humus der Nationalidee, der sich gegen die gefühlte Unterlegenheit wehren will und keine Feinde findet. Diese Geister schwenken Deutschlandfahnen, werden alt und rutschen in die Grube, ohne von einem Büchner oder Forster und deren Ringen um ein deutsches Vaterland gehört zu haben.
Was tun? fragte sich und uns Tschernischewsky. Noch ein Buch lesen. Noch einen Film sehen.
Die guten Beispielen, auf die wir unsere Zuversicht gründen, sind eine kleine Minderheit.
Aber sie waren es wohl immer.

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Ende der Architektur?


Nachdem die Geschichte selbst als gestorben, der wehende Mantel als wallendes Leichentuch bezeichnet und zu der schon länger in die Kiste der verworfenen Möglichkeiten sortierten Gottesidee geworfen ward bietet sich diese Entledigung auch für die Führerin der Künste an.
Jedem Betrachter mitteldeutscher Städte springt es ins Auge: durchdachte Gestaltung und zudem gefällige Ansicht bieten durchweg die profanen Bauten vergangener Epochen. Die Funktionsgebäude des Kaiserreiches (Gymnasium, Gericht, Post und Bahn) bilden das Rückgrat der Stadtorientierung, die Bauten der Vorkriegsmoderne (Sparkasse, Tankstelle, Feuerwehr) erfreuen zuverlässig. Daneben die dem Brandschutt und der Vernachlässigung entkommenen frühen Bauten der Wehrzünfte, Ackerbürger und Gründer, zuständig für Patina, Heimatgefühl und ach ja, Lokalgeschichte.
Der Rest ist Grausen.
Die oft beklagte Gesichtslosigkeit neuer Bauten zeigt sich so richtig brutal im Vergleich mit dem Bestand. Ist der Fortschrittsweihrauch verzogen stehen sie nackt da, zeigen ihre leichenfleckigen Fassaden und eckigen Glasfronten und die ehedem stolzen Eigentümer wundern sich noch über die ständigen Bettelplakate an ihren Scheiben: Zu vermieten, zu verkaufen, bitte abreissen.
Nun baut sich die nächste Welle der dringenden Anpassung auf, die Fokussierung auf die energetische Ertüchtigung. Was bleibt nach der geförderten Sanierung im Bestand? Gleichförmige Kästen, deren Gestaltung auf die Farbwahl zusammenschnurrt.
Will da wer noch Baukunst studieren und von Dingen hören, denen er in der Umsetzung nicht mehr begegnen kann?

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Dienstag, 1. Juli 2014

Scheunenfalken

Die erwähnte Nisthöhlenkiste für Schleiereulen wird seit zwei Jahren von Turmfalken belegt. Es muss also kein Turm in der Nähe sein und selbst der Lärm einer Tanznacht wird vom Nachwuchs hingenommen. Mit einer Wohnmöglichkeit für Greifvögel kann den oft ungenutzten Hofgebäuden doch noch eine Funktion eingeschraubt werden. Nun noch Nistkästen für die kleineren Flieger und vielleicht Bruthöhlen für Fledermäuse. Denn mit jedem Dachausbau und Stallabriss verschwinden die Plätze für die Kulturfolger. Viele haben sich seit der Eiszeit an die Untermiete in den menschlichen Hütten so gewöhnt, da wird es kaum Alternativen geben...
Mit dem Rückbau der Freileitungen für Strom schwante so manchen Vogelschützer gar eine Sitznot für die Schwalben, aber gemach: Diese komfortablen Rastseile gab es allhier nur 50 Jahre. Zu kurz, um sich ins genetische Buch einzutragen.
Gravierender die Umwälzungen im Landbau, die massiv die Futterbasis für Vögel und Kleinsäuger wie auch Insekten wegspritzen.
"Ach Bienensterben" sagt der Landwirt, " naja, da sollen wir auch Schuld sein... Wir sind doch die wirklichen Naturbewahrer!". Schöne Einbildung einer dauersubventionierten Branche, die unser aller Lebensgrundlage als privaten Kapitalstock missbrauchen kann.
Der Rückgang der Greifvögel in den 1980er Jahren war auch dem Einsatz der Pflanzen"schutz"mittel geschuldet, welche die Dünnschaligkeit der Eier verursachten und die Brut oft ruinierte.
Ich muss kein Indianer werden, um den Warencharakter des Geldes als potentielle Massenvernichtungswaffe zu verstehen.
Achja, wer sitzt auf den Wappen und vielen Geldpapieren des Planeten als Symbol von Weitsicht und Wehrhaftigkeit?

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