MB Kern Landhausberatung
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Samstag, 26. Juni 2010

Plappermäuler


Sie sehen auch auf den zweiten Blick aus, als kämen sie geradewegs aus dem Comic gewatschelt: Die indischen Laufenten. In der Schneckensaison flattern sie kurz als Popstars durch die Medien, denn Sie ernähren sich konsequent von dem Geschleim mit und ohne Gehäuse. Aber dies reicht allein nicht zum Leben, es ist eine Zufütterung von Weizen/Mais auch im Sommer nötig.
Für einen grossen, wilden Garten sind diese Gesellen die richtige Besetzung: immer auf die Mitenten achtend ziehen sie munter schnatternd durchs Gelände und inspizieren alles genau. Artgerecht werden Sie nur gehalten, wenn es einen Zugang zum Wasser gibt. Sie baden und schwimmen gern und müssen Ihre Schnecken vor dem Fressen abwaschen. Wild und groß sollte das Gelände auch sein, um die Stoffwechselprodukte der Schneckenzorros zu verstecken.
Die Gartenbeete sollten vor ihnen geschützt werden, denn Salat, Johannisbeeren und Erdbeeren finden Sie auch wohlschmeckend. Aber sie fliegen nicht weg, legen bis zu 200 Eier im Jahr und sind für Geflügeleinsteiger ein Angebot mit hohem Sympathiefaktor. "Quark! RÄBRÄB!!" steht in der Sprechblase.

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Hängende Gärten


Da der Schuster sprichwörtlich die schlechtesten Schuhe hat, können wir uns über diesen Anblick nicht wundern: Der Herr über Dachrinnen und Bauzubehör hat einfach nicht die fünf Minuten Zeit, um das Humusbett aus der Rinne zu baggern.
Warum aber wirft er nicht dekorativen Blumensamen ein und bremst damit alle Blumenkübel der Nachbarschaft aus?

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Dienstag, 22. Juni 2010

Lehm im Auge


Das Mauern und Putzen mit Lehm ist eine alte Kulturtechnik, die auch ohne Maschineneinsatz funktionieren. Früher wurde der Baustellenaushub oder Grubenlehm sehr mühsam aufbereitet, heute gibt es Lehmpulver als Sackware: ein Traum. Es bedarf also keines Zwangsmischers oder Teigkneters mehr, der einfache Trudelbecher reicht hin. Der muss aber sein, den mit der Hand erreicht man nicht die gründliche Durchmischung, die der Lehm für seine Bindekraft benötigt.
Das Arbeiten mit Lehm ist herzerfrischend, weil es immer ein zweite Chance gibt. Wenn etwas nicht klappt, kann es im nächsten Anlauf verbessert werden. Jedoch empfiehlt sich schon, in einem Lehrgang sich mit dem Material bekannt zu machen. Denn dabei kann man für die verschiedenen Anwendungen die richtigen Rezepte ausprobieren, auch mit den Zuschlagstoffen spielen, das Potenzial abtasten.
Lehm ist der Baustoff des Selbsthelfers, da es kein Entsorgungsproblem gibt, es ist im besten Sinne ein ewiger Baustoff und ohne "Verbesserungszusätze" nutzbar. "Lehm" fällt jedem auf die Zunge, wenn er seine Wünsche fürs Heim benennt. Es sei gut für das Wohnklima und puffere viel Feuchtigkeit.
Dabei hat Lehm nicht nur Vorzüge und das Detail der Verwendung entscheidet über den Effekt. Der Lehm verhärtet und löst sich durch Wasser ohne chemische Strukturänderung. Deshalb benötigt er eine raue Fläche, an der er sich verkrallen kann, gut vorgenässt. Es wird sehr viel Feuchtigkeit beim Einbau eingetragen, die vor dem Weiterbauen gut abtrocknen muss. Sonst drohen Pilzbrutecken und Schimmelrasen, denn Lehmboden ist ja so hübsch bioaktiv.

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Montag, 21. Juni 2010

Deine Spuren im Sand



Wer ein Grundstück mit Bebauung umsorgen will und, wie allgemein verbreitet, zu wenig Geld im Hause findet, kommt um diesen Haufen nicht umhin. Auch wenn es etwas altertümlich aussieht: Dein Vorrat an sauberem Bausand ist eine Barrikade! Gegen die im Baumarkt angetretenen Kompanien von bunten Tüten mit fertigen Backmischungen. Diese bestehen zum Geringsten aus den Zuschlagstoffen. Richtig voll wird der Sack mit schnödem Kies, den ich selbst buckeln darf und dazu teuer bezahle. Wer auch sein Trinkwasser (trotz Wasserleitung) in Flaschenkästen über die Stiegen in sein Heim zerrt erkennt das Prinzip. Kann aber mit den 40 kg- Sack am Jackett vielleicht vom Unsinn dieser Marktlogistik geheilt werden.
Wie verbreitet das Selbermischen vor der Marktwirtschaft war, sieht man an der Geläufigkeit, mit der Mischrezepte unter Männern am Kneipentresen ausgetauscht werden können.
Als Körnung ist 0-4 mm geläufig. Wenn hauptsächlich Flächen verputzen werden, sind 0-2 mm besser. Festen Untergrund schaffen gegen das Durchwachsen und zum sauberen Aufschaufeln. Katzen und Kinder fern halten, sonst drohen radiale Verwehung und Beimischung mit unschönen Zuschlagstoffen.

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Dienstag, 8. Juni 2010

Klandestine Abende


Wen es auf`s Land, das Flache da draussen, verschlägt, der fühlt sich in seiner kulturellen Daseinsfürsorge arg vergessen. Es scheint ihm gar, das Fernsehen und die drei Dudelsender hätten alles an medialer Verstrahlung übernommen und der Wunsch nach Läuterung durch Gespräche, soziale Geräusche und gegenseitige Anteilnahme sei mit ihrem Erscheinen verschwunden. Im Veranstaltungsteil der Lokalzeitung ist der Notruf der anonymen Alkoholiker die prickelndste Botschaft.
Aber im Verborgenen, da leben auch noch Leute. Idealisten und Liebhaber ausgefallener Steckenpferde öffnen gern Ihre Häuser, es gibt Lesungen, Film und Vorträge. Warum wird solch lobenswertes Abendwerk nicht weit verkündet, nur verflüstert?
Die GEMA, dieses zentrale Geldverteilungsbüro hält sich in seiner Gebühren- und Honorarstruktur lieber an bewährte Methoden: Die kleinen Veranstalter, die nicht wegducken wollen, werden mit horrenden Gewinnunterstellungen gemolken, derweil nicht nur der Teufel auf den großen Haufen gern noch etwas aufwirft. Wer sich in das Regelwerk dieser zentralen Regulierung (während der strengen Jahre eingerichtet) begibt, kommt darin um. So reformunfähig wie große Teile des Parteienstaates sind auch diese Behörden, das Gewandes des Freundes der Künstler passt schon lange nicht mehr.
So leuchtet es ein: Das öffentliche Licht runterdimmen und seine eigene Geselligkeit pflegen. Mit den neuen Techniken und dem Internet ist kein Aufheben nötig, die Musikindustrie hat den Schuss schon gehört.
Wenn aber ein Kinoabend mit unsicherer Besucherzahl gern 100 Euro kosten soll, derweil jede Opernkarte mit einem Mehrfachen subventioniert wird, hört jede Diskussion auf.
Manchmal ist Kultur ja auch hier mehr als die Ansammlung von Mikroorganismen.

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Bodenhaftung


Der gerechte und diskriminierungsfreie Fussbodenaufbau hat, ähnlich der Frage nach der einzig wahren Dämmweise oder der Frage nach aufsteigender Feuchtigkeit, religiöse Züge angenommen. Also spreizen sich die Meinungen der verschiedenen Schulen und Richtungen samt Auslegungen der Schriften unübersehbar.
Der sicherheitssuchende Verbraucher lehnt verzagt am Auskunftstresen und geht getröstet mit dem Allwetter-Laminat-Set nach Hause, so einfach ist der Betreiber eines alten Bauernhauses nicht zu besänftigen.
Allein die unterschiedlichen Balkenhöhen! Davon wissen die Bewohner des Estrichplaneten nichts. Wie soll dort bittschön eine Ebene entstehen? Dann gilt es ja noch die Schallentkoppelung reinzudenken und langlebig und natürlich soll es ja grundsätzlich werden...
Hier ist der Unterboden mit eingepassten Hölzern ausgeglichen worden, darauf verschraubte unbesäumte Bretter. Als Entkopplungsschicht eine Hanfmatte, darauf OSB-Platten ausgelegt. So kann es vorerst funktionieren, wenn es nochmal Geld durchs Fenster reinregnet, kann darauf wahlweise Linoleum oder Kieferndielung landen.

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Samstag, 5. Juni 2010

Kap der bösen Ahnungen


Wer etwas durch die deutsche Kulturlandschaft gewandert ist, kennt die Unsterblichkeit von Blasmusik und Kunstschmiedeprodukten. Die jungen Bundesländer protzen an ihren Bauten wenig durch Schmuck oder gar Bauherrenkunst. Aber dauerhafte Zeugnisse aus handgeformten Metallen künden von vergangenem Zeitgeschmack oder preisen in unlesbaren Kürzeln die Mantras der Zwischenepoche. Dies wird in absehbarer Zeit das Futter für künftige Soziologiestudenten abgeben, noch dazu in einem abgeschlossenen Sammelgebiet.
Damit auch die Leser sich eine erste Blüte in das Herbarium pressen mögen, interpretiere ich obiges Sammelbild.
Nach der Verwandlung von privater Bauern in Genossenschaftsmitgliedern wurde in der DDR an den Organisationsformen der Agrarbetriebe immer weiter gebastelt. Unter den Schlagwortleisten: Zentralisierung, industriemäßige Produktion in der Landwirtschaft, Spezialisierung, Kooperation wurde die Produktion von Tieren und Pflanzen getrennt verhandelt. Zur Entfremdung vom Eigentümerstolz und Bauerntum gesellte sich die Abkehr von bäuerlichen Wirtschaftskreisläufen hinzu. Die entstehende Betriebsgrössen können sich paradoxerweise im kapitalistischen System recht gut behaupten, aber reden wir nicht von den Trugbildern des Fortschritts.
KAP war eine gängige Abkürzungsbenennung für Kooperative Abteilung Pflanzenproduktion, also die Struktur, welche auf die Erzeugung von sämtlichen brauchbaren Pflanzenteilen getrimmt wurde.
Für ein Staunen und Raunen und das gesuchte Gefühl der Fremdheit wurde dieser Betriebstitel auf den Giebel gebannt.

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Jahrgangsdach


Die Kennzeichnung des Herstellungsjahres auf Produkten aller Art, selbst auf Weinen minderer Güte, hat die unterschiedlichsten Motive. Mal ist es vorgeschrieben vom Normenausschuss der Verbände, mal erwartet man werbliche Vorteile und wertige Ausstrahlung. Aber wehe, das frühindustrielle Produkt zeigt mit solcher Marke an, was früher Standard war. Ein Dach, wo die Ziegel ihre ersten hundert Frostwechsel mit leicht geschrundeten Lippen quittieren. Die Mängel am Dach kommen von der geringen Pflege oder erzwungenen Vernachlässigung, nicht vom Material.
Aber die Beiläufigkeit, mit der Dächer für Jahrhunderte gelegt wurden, sollte dem Baumarktpilgerer zu denken geben ("Kehret um!") und ist zudem ein eichener Pflock in`s der Herz der Dachkeramikindustrievertreter und Immobilienberater, welche den gesunden Dachhautwechsel auf 25 Jahre- Intervalle hochtreiben wollen.
Oder kürzer gesagt: Das "innovativ" Neue ist nur zu oft das gründlich vergessene Alte.

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