MB Kern Landhausberatung
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Dienstag, 29. Juli 2008

Wespencam


An diesen extrawarmen Sommertagen ist richtig was los im Wespenbau. Kaum ist man zwei Tage aus dem Haus, wird die Hauswand okkupiert und mit Neubauten im Freestyle belegt. Durch den temperaturbedingt hohen Stoffumsatz müssen sich die Tiere mehr bewegen und wirken hektisch-aggressiv. Keinesfalls provozieren mit Schweissgeruch, Handtücherwedeln oder Honigstulle.
Lieber bewundern, was hier eine soziale biologische Einheit schafft. Aber nicht jeder findet aus seiner Butze, um die Reste natürlichen Treibens selbst zu beschauen. Die Kamera und der Beobachter am Laptop werden als neue Nutzanwendung auch für den Naturschutz aktiv. Ob Schwalbe oder Storch, jedes Tierchen kann es schaffen.
Auch eine Wespe? Auch eine Wespe, und sie muss nicht einmal in einem Fetischkostüm erscheinen.
Doch im Ernst: ist nicht jeder gefährdet, der Sommerabende vor einer Scheibenwelt verbringt?
Wir warten lieber mit kalten Bier auf den leuchtenden Ammoniaktank am Himmel (waste watching wird das nächste grosse Ding in der Naturbeobachtung), hoffen auf den einsetzenden Sternschnuppenregen, horchen in die Nacht...
Im Nest brummt die Türsteherwespe, wenn wir mit den Flaschen klappern.

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Zeit der Ernte


Der schlaue Urfin und das Wunderkraut, zur Zeit "Giftpflanze des Jahres", (wir erinnern uns schwach), sollte im Frühjahr gemerzt werden. Wo dies übersehen wurde, schaut es nun so aus. Die Samenstände können noch gekappt und verbrannt werden, aber untenrum hat die Pflanze schon den Plan fürs nächste Jahr samt Expansionsrouter beschlossen. Auf keinen Fall jetzt in der starken Sonne sich den Pflanzen nähern, denn die toxischen Säfte bringen damit grossflächige Verbrennungen auf die Haut.
Neugierige und Kinder seien gewarnt und zurückgehalten.

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Donnerstag, 24. Juli 2008

Kletternde Gärten


Bevor ich als "grünaugig und unkritisch" für die Bepflanzungspropaganda der Senkrechten gescholten werde: Ja, es gibt auch auf diesem Felde Sorgen, die mitwachsen und später, in der lichtgrauen Ferne als Problem vor einem aufspringen.
Vor allem die Gabe der Raumpioniere, dünne Tentakel als Kletterhilfe in die kleinen Ritzen der Höhe wachsen zu lassen, sorgt für Verstimmung. Denn so werden auch dunkle Dachräume durchwoben, die Pflanze tritt gern an der Dachoberfläche wieder aus und mit der Zeit erwachsen aus den blassen, dünnen Ranken armdicke Tauenden, die selbst schweren Bauteilen erfolgreich den Platz streitig machen. Auch Fassadenverkleidungen aller Materialien werden unterwandert und abgehebelt. Durch Laubfall und Ausscheidungen der Bewohner werden die Regenrinnen zuverlässig verstopft... kurz gesagt, die grünenden Gelichter müssen straff geführt werden, um nicht das Hausinnere auf Tiefseestimmung abzudimmen.
Ganz abzuraten ist vom Knöterich, der alle miesen Charakterzüge vereint und obendrauf sein wachsendes Gewicht allein auf wenige Punkte hängt.
Der Efeu bringt der Mauer ganzjährig Schutz, aber dass die Haftfüsse keinen Schaden hinterlassen? Wer einmal den Marschbefehl an diesen Klammerteppich überbringen sollte, kennt die Wahrheit: Nur mit Drahtbürste oder Flammenwerfer sind die Wurzeln zu bewegen, von den Verfärbungen ganz zu schweigen.
Bleibt der Wein, sittsam und auch optisch schmeichelnd, wobei: auch er kann ganze Verwaltungssitze unter seine Biomasse zwingen.
Also: gleich nach dem Einpflanzen mit Handschuh, Schere, Leiter den ersten Kontrollgang laufen.

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Montag, 14. Juli 2008

Gejagte Jäger



Wenn jemand etwas von Wohnungsuche versteht, dann die Insekten. Ob geflügelt oder nicht: jedes Jahr wird gefunden, gebohrt, instandbesetzt. Die alten Höhlen oder Nester werden aus Hygeniegründen gemieden, in jedem Mai wird die Kelle neu geschwungen. Klar von Vorteil ist es, wenn man sich in der WohnGruppe behelfen kann. Die Erdhöhlen der Gemeinen Wespen wollen grosszügig ausgegraben sein oder ein Hohlraum im Mauerwerk entdeckt und mit den Brutapparaten versehen werden. Grabwespen bringen es bei ihrer Heimschaffung, die Mörtelhaftung in Mauern grossflächig aufzuheben. Schön, falls man die Mauer abreissen will und kaum noch putzen muss, ansonsten ein ungeahnter Schaden.
Die Töpferwespe und die Kuckuckswespe tragen ihre Wohnvorlieben schon im Namen und auch die japanische Papiertürentechnik wird allenthalben kunstvoll zitiert. Ein feines Treiben und spannend zu beobachten.
Nur die Gemeine Wespe, welche sich so aggressiv und bedrohlich zeigt, dass alle Wespen hektisch bewedelt und verfolgt werden, hat auch einen echten Feind: den hochspezialisierten Wespenbussard. Der weilt für die viermonatige Aufzucht seiner Brut auch in Deutschland, um Wespen samt Wabeninhalt auszugraben und zu ernten. In der Not (nasskalte Sommer) frisst er aber keine Fliegen, sondern Frösche und Mäuse. Wer diesen Schrecken aller Erdwespen und Hummeln einmal dicht umschwärmt in der Erde gründeln sah, kann länger über die wundersamen Wege des absichtslosen Kreislaufes nachsinnen.

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