MB Kern Landhausberatung
Willkommen im LandhausLandhaus suchenLandhaus findenLandhaus bewertenLandhaus bewirtschaftenPreiseKontaktLandhausblog
 

Samstag, 25. Dezember 2010

Schneekönigins Häuschen


Das Drama des Landhauses sind diese vier bis fünf Monate, in denen eine Visitation nicht Zerstreuung, sondern nur niedere Hausmeisterdienste beinhaltet. Auch auf kleinen scheinbar unbeachteten Gemeinden wacht das Ordnungsamt über die Kehr& Streupflicht bis 6 Uhr in der Früh und zudem nagt der Frost an den wasserhaltigen Hauseingeweiden. Mit etwas Glück tanzen nur die Mäuse auf dem Tisch und die Welt zieht sich frostklar in einen stillen schwarzen Punkt zusammen. Wohl dem, der rettende Eisenöfen in Hause vorfindet und genug brennfertiges Holz, um seinen Körper frostfrei in die Nacht zu lagern.
Seit dem letzten Jahre wird Gevatter Winter wieder respektvoll mit Vor-und Vatersnamen angeredet und die lasche Handhabung von Schieber und Eispickel missbilligt. Da braucht es noch Streusand für die Eisregenglasur, immer wieder neu wird das Altgewusste abgefragt.
Mal sehen, wie es wohl wird, wenn es keine sesshaften Nachbarn mehr gibt, sondern nur noch Wochenendbeschauer. Vielleicht eine Idee für die eigene Restlaufzeit auf dem Lande?

Labels:

Sonntag, 19. Dezember 2010

Lange Leitung


Ein Gebäude wird erst durch einen stabilen Zufluss von Trinkwasser zum festen Siedlungspunkt, zum Lager für alle Jahreszeiten. Dies konnte ein Fluss sein oder ein Quell im Keller. Jahrhunderte reichte der Ledereimer den mehr oder weniger klaren Saft an den Holzbottich weiter und bis ins letzte Jahrhundert lag die Trinkwassergewinnung auf dem Lande in den engen Grenzen des Grundstücks. Aber seitdem gilt das geführte Wasser im Inneren als Hausmerkmal.
Bleibt die Frage nach dem Material, aus dem die Wasserboten bestehen. Aus Holz wurde Stahlguss, Blei, verzinktes Stahlrohr, aktuell buhlen Kupfer, verzinntes Kupfer, Edelstahl und Kunststoffverbundleitungen um den Auftritt.
Allerdings ist auch eine Kupferleitung nicht mit allen Wassern einverstanden: Bei stark kalkhaltigem Wasser (ph-Wert unter 7,0) ist Kupfer ungeeignet. Potzblitz! Ist das lang ersehnte, teure Kupfer also auch keine Lösung für Jahrhunderte... Nicht nur Metalldiebe, auch Lochfraß und Verschlammung sind der Ewigkeit im Wege. Zugleich arbeitet die Entropie auch im Hauswasserwesen weiter: sensible Armaturen aus der Weltraumforschung, Rückspülfilter, Zirkulationspumpen und die Prüfpiloten des Gesundheitsamtes, die böse Inhaltsstoffe jagen. Ja und die Wasseruhren, die mit pünktlichem Einfrieren das Eintreffen des Winters anzeigen.
Aber wieder mit dem Eimer zum Brunnenloch?

Labels:

Freitag, 10. Dezember 2010

Liebes Lustland


Das jeder seine eigene Wahrheit finden muss, ist ganz schön anstrengend und so wird jede Hilfe gern genommen. Der Blick auf`s Land wird schon auf den Supermarktetiketten kräftig verschmiert: Idyllen, die es nie gab, werden als Produktionsstätten der Lebensmittel vorgelogen und mit dem Begriff "Land" gleich noch eins aufs feuchte Auge gesetzt: Als müsse man sich gegen dunkle Stadteier und Hinterhofmeiereien absetzen. Industrieware ist`s und der Sprachlack macht sie nicht besser und die Leiden der Tiere bleiben hübsch im Dunkeln.
Die Sehnsuchtssphäre, die mit diesem wolkigen "Land"- Vorsatz gemeint sein muss, scheint sich aber enorm zu dehnen. Vor allem im Auge des Betrachters der kuscheligen Illustrierten, die wie Reiseprospekte in eine heile selbstversorgende Welt der harmonischen Ruralität zu lesen sind.
Ich erinnere mich, schon einmal viel von einem Land gelesen zu haben, das so wenig dem glich, in dem ich doch offenbar wohnte. Diese gespaltene Wahrnehmung ist schwer auszuhalten. Nur weil es noch lauschige Punkte da draussen gibt, beginnt hinter dem S-Bahn Ring noch keine Mittelerde.
Durch das Verschweigen der harten Fakten unserer industriellen Agrarproduktion ist die Beschwörung einer Vergangenheit, die es so nie gab, ganz schön verlogen. Das Bild des Wohnens in der Fläche wird so mit Sehnsucht angedickt, dass in den realen Brandenburger Häusern das Gesuchte schwer gefunden wird.
Anders herum bedacht ruft die enorme Auflage der Landpropagandahefte laut von der Sehnsucht nach einer angepassten Lebensweise. Die sich leerenden Häuser bieten Platz und Zeitungsständer, Inhalte sollten sich aber woanders auch finden lassen.

Labels:

Sonntag, 5. Dezember 2010

Hanfernte


All die Erträge der heimischen Hanffelder in den Brandenburger Weiten wollen verarbeitet werden! Dem Vernehmen nach sollen in den Blüten besondere Kräfte sitzen, die von Pflanzenliebhabern hoch geschätzt werden. Aber was geschieht mit den Resten?
Auf einigen Dachböden können sie, kleingehäckselt und vermischt mit Lehm weitere Wunderdinge verrichten: Sie schaffen einen Unterboden, der die Unebenheiten ausgleichen kann und als Lagerbett für die Dielung dient. Dabei sorgen sie für eine hervorragende Schallentkopplung, sind hinreichend formstabil und dank Ihrer Inhaltsstoffe unattraktiv für Insekten. Dazu kommt eine leichte Verarbeitung und sehr viel später eine denkbar einfache Entsorgung. Welcher moderne Baustoff kann mit ähnlicher Energiebilanz so etwas bieten?
Vermutlich sind viele der armen Baustoffe unserer Vorbewohner mit Vorzügen ausgestattet, an die wir uns nur wieder erinnern müssen.

Labels: