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Sonntag, 8. März 2015

Komposttoilette grundsätzlich

Der Abtransport unserer Körperausscheidungen mit Trinkwasser ist für uns keineswegs Luxus, sondern der Mindeststandard, mit denen Wohnunterkünfte dienen müssen.
In den ländlichen Wohnhäusern war es bis in die 70iger Jahre des vorigen Jahrhunderts aber anders. Das Wasser kam von der Hofpumpe, wurde also händisch aus dem Schichtenwasser kurz unter der Oberfläche gewonnen und dicht daneben lag der Misthaufen, auf dem Exkremente des Viehs sich sammelten. Für den Menschen wurde eine kleine Holzhütte an den Viehstall gestellt und die Stoffwechselprodukte fielen in eine Sammelgrube oder in die Jauchegrube des Stallviehs. 
Was uns so provisorisch-vormodern erscheint, war recht betrachtet sehr praktisch: Nichts konnte einfrieren, es bedurfte keiner Installation und der Geruch, naja, der fiel in diesem Umfeld nicht auf. Dazu kam der Kurzschluss des Kreislaufes, denn die Fäkalien des Menschen wurden als wertvoller Dünger geachtet und rollten mit dem Jauchefass und dem Mistwagen aufs Feld hinterm Haus.
Dies wird in naher Zukunft wieder neu bedacht werden, den die Befeuerung der Landwirtschaft mit Kunstdünger stösst an seine Grenzen: Die weltweiten Phosphorreserven sind verpulvert und auch andere Düngesalze müssen teuer herangeschafft werden, derweil große Nährstoffmengen aus den Städten als Abfall betrachtet und dem Kreislauf entzogen werden. Zumal der Fäzes des Menschen die Bodenorganismen direkt ansteuert und die biologische Aktivität stärkt.
Ein Problem ist natürlich die Belastung unserer Stoffwechselprodukte mit Medikamenten, künstlichen Hormonen und Kosmetikchemie, aber diese mit Trinkwasser verdünnt in die Flüsse zu treiben bedeutet nur, das Problem zu versenden. 
Die Kläranlagen sind nicht in der Lage, diese Art von neuzeitlichen Belastungen auszusondern, man denke nur an den wachsenden Einsatz von Enzymen und Nanoteilchen, von der Wasser-und Energieverschwendung beim Transport der Fäkalien über weite Entfernungen ganz zu schweigen.
Insofern wäre ein dezentraler, lokaler Kreislauf unserer Ausscheidungen mit verschiedenen Vorteilen aufgeladen.

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Montag, 2. März 2015

Fachwerk Spurenlese

Die dunkle Seite der Fachwerkkonstruktion, die wir hier schon reichlich besprachen, kann der nostalgisch Erwärmte nicht erschauen. Schief ist da schnell englisch gleich modern und es sieht ja heimelig bis putzig aus!
Nutzungsänderungen können rasch eingefräst werden, Reparaturen sehr kleinteilig erfolgen und auch ungepflegt kann Fachwerk lange murrend dem Kundigen entgegen warten. Oft reichern sich über die Zeiten doch nur Unverstandenes und schlecht Gekonntes in der Hauswand an.
So kann der neue Hausherr weiter frickeln und manchen wird die Geldnot dazu zwingen. Aber ohne jedes Geldklingeln kann die Struktur geschaut und das Haus gedacht werden, wie es sinnvoll erneuert stünde.
Was steht da zu lesen? Am Material ist die Zeitleiste deutlich eingeschlagen, die überlagerten Schichten schimmern jeden nach kurzer Einfühlung an.
Kurzfassung: Die Fenster und Türen sind im Waage eingebaut und passen alle nicht hierher. Das Haus kippt stark aus dem Lot (Fundament!) . Die Schwelle ist mehrfach gestückelt und vom Betonpfad begraben. Die ursprüngliche Konstruktion besass zwei funktionale Schrägsteifen und die schmaleren Steher und Riegel sind zweitverwendet, wurden erst später eingefügt. Wahrscheinlich als die Fachfüllungen auf Ziegel umgestellt wurden. Die ehemalige Tür an der linken Ecke war völlig fehl und konnte der Kippbewegung nichts entgegen stellen. Eine Toröffnung bzw. ein Vorschauer ist zu vermuten. Die eingefügte Zwischendecke mit den Rundhölzern lagert auf den Fachfüllungen und wurde erst mit einer neuen Kochstelle eingesetzt.
Wenn hier Klarheit zu herrschen beginnt, kann der neue Nutzungswunsch bei jeder anfallenden Sanierung einbedacht und verfolgt werden.
Als Hausaufgabe eine weitere Wand von 1786, scharfes Auge (doppelklicken) und Erfolg!

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