MB Kern Landhausberatung
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Mittwoch, 24. Oktober 2012

Holzschutzmittel

Der Fortschrittsglaube brachte uns viele Helferlein zur Lösung unserer Existenzprobleme. Alle Nöte sollten mit den neuen, meist chemischen, Gesellen geräuschlos in das Gestern geschoben werden. Aber  nun schlägt die Praxis bis in den theoretischen Bereich zurück: Mineraldüngung, Antibiotika und auch die Biozide zum Kampf gegen Holzschädlinge sind nur noch der erste Schritt der Erkenntnis, nicht die versprochene zukunftssichernde Lösung.
Mit dem neuen Normenwerk zum chemischen Holzschutz werden der bekannte "Schritt zurück" gegangen. Denn die Chemie ist als Ausbügler der Sorgen überfordert, wenn die eigentlichen Holzschutzmittel nicht beachtet wurden: Richtige Materialwahl und konstruktiver Holzschutz. Für Aufenthaltsräume wird nun auch quasi amtlich festgestellt, das präventiver Mitteleinsatz dort nichts verloren hat. Jeder bewohnte Raum muss eigentlich so gebaut sein, das es keine Bedingungen für die Abbaukette der biologischen Baustoffe geben kann. Es hilft bekanntlich nichts, befallene Stellen ständig mit Stoffen zweifelhafter Wirkung zu tränken, wenn die Ursachen der Durchfeuchtung nicht gesucht, erkannt und abgestellt werden.
Jeder Neubesitzer eines Gebäudes ist rasch erstaunt und verängstigt, wenn er die meist alten Befallsspuren an seinen Holzkonstruktionen entdeckt. Im Drang, nun schnell richtig zu handeln, wird zu den reichlich vorhandenen Mittelchen gegriffen und ohne Sinn und Verstand die Bude vernebelt, auf das die Bewohner samt Haustieren sich an diesen Gaben jahrelang erlaben. Die eigentlich gemeinten Schädlinge zeigen sich unbeeindruckt oder sind längst verschwunden, der Glaube allein ist hier wie in anderen Lebenslagen ein sehr falscher Freund.
Selbst die an den Fassaden verbauten Holzteile bedürfen nicht dringend der Imprägnierung oder jährlichen Pinselei, viele funktionierende Details an Veteranen der Holzbauweise in Rumänien oder den Alpen zeigen den Weg. Vordenkende Planung bringt das passende Holz an seinen Platz und schützt riskante Stellen mit einfachen konstruktiven Kniffen.
Zum geduldigen Studium sind die nun im Weissdruck erschienenen Richtlinien der DIN 68800-1:2011-10 empfohlen samt Kommentaren und Diskussionen auf www.holzfragen.de

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Donnerstag, 18. Oktober 2012

Herr Wichmann zeigt es uns

Alle gepflegten Vorurteile über Politiker oder pauschal "diedaoben" werden schwieriger, je näher die geschmähten Personen kommen. Wie in der Provinz (die es wohl auch in Zukunft noch geben wird), wo die Probleme kleinteilig werden und die Arbeit konkret ist. Wo man schnell aus dem Zuschauersessel gebeten werden kann, um selbst etwas zu sagen oder gar zu tun.
Wenn Lokalpolitiker auf einen schwarzen Fluss sehen, wechselt er auch nicht mal schnell die Farbe: je nach Parteizugehörigkeit. Der Fluss bleibt schwarz und tot und der lokale Arbeiter des Volkes machtlos zwischen Arbeitsplätzen, Wahlaussagen und der globalen Wirtschaft.
Welcher Arbeit sich ein Oppositonspolitiker machen kann und welche Gemütsstruktur wohl dazu erforderlich sei, zeigt der zweite Film von Andreas Dresen über den CDU-Landtagsabgeordneten.
Der Dokumentarfilm ist angenehm ruhig: hier erklärt keine Sprecherstimme "Was bisher geschah" und kein Untertext die sonstigen Details, es fehlt die Stimmungsmache durch Musik.
Es gibt nur die Kamera und Henryk Wichmann und mit jeder Minute wächst der Respekt vor diesem Uckermarkpolitiker, der sich so ernsthaft für seine Wähler einsetzt und interessiert. Der die kleinen, aussichtslos scheinenden Schritte täglich trappelt, elendig viel Auto fährt und wenig bewegen kann. Die  Dinge sind komplex und manchmal absurd, wenn eine Lösung gelingt, blitzt die Hoffnung auf Vernunft unter den Menschen auf.
Diese Arbeiter im Weinberg der Parteien gibt es viele und sie lassen ahnen, welche Arbeit das Zusammenleben macht und wie wenig davon durch Verwaltung und Gesetzen erbracht werden kann. Wer schafft den grossen Rest? Das Ehrenamt, der Nachbar, der Verein?
Da muss wohl Lenins Köchin ran und wieder an viele Türen klopfen.

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Samstag, 6. Oktober 2012

Die sind vom Film!

Seit längerem wird die Realität der Welt da draussen von der Wahrheit aus der Filmkiste bedrängt, die Wahrnehmungen verschwimmen und verwechseln sich. In der ländlichen Welt gehört der abendliche Lichtfleck in der fein abgesonderten Wohnwelt zur bestgehüteten Tradition; ganze Wochen sieht man Nachbarn nicht mehr, da sie sich der magischen Kugel nicht entziehen mögen.
Aber dann trifft doch Kunde von draussen ein: Die drehen einen Film dort! Was? Hier, bei uns?
Tatsächlich: Kleben also die Berliner mit ihren Taschenspielertricks eine neue Welt über das ruinöse Stallgebäude, welches uns seit Jahren angähnt. Nun ist es ein dramatischer Ort geworden und zugleich weit in den Osten verschoben, wie uns die eingesteckten Birken samt Heiligenbild unterweisen. Heu auf Reutern und als Kegel gesetzt, längst verschwemmte Bilder aus der Landwirtschaft ploppen auf.
Aber an Darstellern fehlt es im Revier, so werden Miethühner und Schafe als Kleindarsteller eingesetzt.
Mensch, beim Film müsste man sein! Jeden Tag ein paar Schafe abladen, Rauchpatronen zünden und keine zehn Schritt entfernt der Büfettwagen. Ja und was müssen die erst Geld verdienen, wenn ich für meine Viecher schon... die Stimme wird bis zur Unkenntlichkeit abgedunkelt.
Donnerstag wird alles abgefackelt!
Wird es Fernsehn oder Kintopp? geht die Frage an die Experten.
Na Kino, aber klar mal.
Im Winter wollen Sie noch einmal drehen, wenn Schnee kommt.
Wieder rutscht Brandenburg ein Stück in die Steppe hinein.

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