MB Kern Landhausberatung
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Samstag, 29. März 2008

Wolken beobachten


Was immer der Mensch (männlich) sammelt, es lässt ihn spüren, wie sein Alter zunimmt. Er kannte noch Milchflaschendeckel (aus Pappe!), Streichholzschachteln aus verklebtem Sperrholz und Bier aus Kannen. Mit jeder dieser Marken kann er sich absetzen von der tätowierten Verfolgerschar, die ihn unterkühlt und bunthaarig auf besprühten Fahrbrettern verfolgt, um ihn von attraktiven Weibchen abzudrängen (Grundmotiv, wiederkehrend).
Mit dem Beobachten von Himmelsstrukturen bei Tag&Nacht aber sammelt der mittelalte Mann Geheimwissen an, das älter werden kann als der jüngste Tag. Denn die Grundierung dieser Phänomene mit profundem Wissen berührt die romantische Erbausstattung aller Gegenstücke. Alles halbwissende Gequackel über das Sternbild Schwamm, Aszendenten Qualle verebbt, wenn die Bilder aller Kulturkreise samt ihrer früheren Bedeutung bei den Tribes dekliniert werden können, der Mondaufgang in lässiger Faktengarnitur angerichtet wird und beim morgendlichen Feuerlöschen der prognostizierte Nebel über das Nachtlager fällt. Leider verhält es sich mit diesem speziellen Sammelgebiet wie mit dem englischen Rasen: an sich einfach zu erlangen, bedarf es zweier Jahrhunderte exakter Beobachtung und Aufzeichnung, um den Dandy von der Himmelsfakultät zu geben. Aber bei dem geballten Unwissen ringsum: wer sollte da den Degen zum argumentativen Geplänkel blank ziehen? Na bitte.

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Freitag, 28. März 2008

Vom Unkraut zur Wunderbäumchen


Der Förster ist begrifflich ein Typ aus dem Märchen, wie auch der von ihm durchstriffene Wald ins Gebiet reich colorierter Bücher gehört. In Deutschland sind dünne 2 % als Wald der alten Schule anzusprechen, der Rest ist vom Menschen nach seinem Bilde geformt, also verschlimmbessert worden. Die reine ökonomische Betrachtung der wogenden Holzmassen im Walde hat keine Zukunft, aber bis sich das herumspricht... Nichts stört den sortenreinen Baumacker mehr als Bäume, die da nicht hingehören. Oft sind diese listigen Einwanderer aus undeutschen Gebieten, ohne Stammbaumpapier und Ohrmarke eingedrungen und stellten sich als Kastanie, Birke oder Schein(!)akazie dumm ins Beet. Ha, dieses welsche Kraut! Vom Hofgärtner Jean Robin aus Nordostamerika nach Paris geholt wächst dieser Baum seit 1670 (nun als "Robinie") auf der Überholspur in den deutschen Wald: Kommt auf trocknen Flächen zurecht, sammelt sich den Dünger aus der Luft, ist eine treffliche Bienenweide und nach 40 Jahren ist er 25 m hoch und hält das härteste Nutzholz feil! Dazu enormer Heizwert, selbst die Rinde. Keine Feinde, keine Pflanzhilfe, diese Neophyten aber auch.
Erst Problembären, dann Wolfsrudel und nun noch Tropenholz gratis im deutschen Wald. Der Förster muss bekämpfen, was er trifft, sonst wird noch ein Nützling draus gemacht.

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Freitag, 21. März 2008

Wärmendes


Eine feste Feuerstelle verhindert vagabundierende Brandkreise quer übers Grundstück, schön und gut. Aber falls es regnet, windet oder das Babyfon seine Grenze erreicht? Dafür hat uns Prometheus das Feuer als mobile Packung abgeholt. Im Mediengedächtnis ist der Vorfahre "Bronxfeuer" im Ölfass zu finden. Auch Kohlenglutkörbe der Gleisbauarbeiter (besser aber bekannt durch Streikposten mit unsäglichen Logos auf den Protestlätzchen) gehören in diesen Verwandschaftszweig.
Richtig heiss wurde die Feuerschale, als die scharfen Rodeteller der Kartoffelerntemaschinen auf Drahtbeine gestellt wurden. Ein paar Schienenbeinbrüche später ist sie nun ausentwickelt: Mit Griffen, abgerundetem Rand und passendem Grillrost folgt es uns unter Terassen, auf Balkons und in das Partyzelt. Es führt die Asche brav mit sich und strahlt die Wärme in Kniehöhe ab. Dem Körperkontakt über das Feuer hinweg steht nichts im Wege ausser kurze Arme.
Es liegt an der Brennstoffwahl, wie uns das Wasser im Munde zusammenläuft: Fett-& Bieraromen auf Grillkohle dürften klare Signale senden.
Aber die hohe Kunst der Verführung durch die Wahl des richtigen Holzes? Da hapert es am Grundwissen, welches sich die Heizer gehobener Gesellschaftskreise in längen Nächten anschmurgeln konnten. Statt ein Kochbuch über die feinen Wirkvarianten von Birke, Fichte und Zedern für den Hausgebrauch zu skribieren, nahmen sie die Lehre über die strahlende Erotik der Flamme mit in die Kisten.
Also Selbstversuche: Eröffnet die Saison!

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Dienstag, 18. März 2008

Trappers Fernseher


Das Feuer ist aus der Stadt verschwunden. Gezähmt im Knallgastreibling und verschwiegenen Kellerheizungen soll es die hohen Temperaturen noch geben, aber ohne rauchende Mitmenschen samt Gasherd gäbe es weder Streichholz noch den Anblick der offenen Flamme. Verständlich, das die Aussicht auf ein Lagerfeuer ein fettes Argument für endgesättigten Nachwuchs ist.
Aber was dann übers Knie gebrochen wird, ist oft nicht artgerecht.
Zum echtes Lagerfeuer gehört das Nachtlager und die Möglichkeit der Essensgarung. Dazu die Gemeinschaft, die mit den Augen an den Flammen hängend Geschichten in sich hochsteigen spürt, sich ordnet, ausspricht. Aber der ausbleibende Gesang lässt erahnen, wieviel Kultur von der Technik vertrieben wurde. Biwakphilosophen hängen der gültigen Formulierung für den "Verlust durch Gewinn" nach. Dann erscheinen Mond und Sterne und wir bekommen Pippi in den Augen: weil wir kein Sternbild mit Namen kennen oder gar mit dem Finger drauf verweisen können.
Der erste Schritt zurück ist eine korrekte Feuerstelle. Weit weg von allem Brennbaren. Keine Riesenscheiterhaufen. Tiefer gelegten Ziegelboden für das leichte Ausfahren der Asche und sichere Glutverwahrung. Menschliche Abmessungen, um hineinkullernde Kinder noch am Kragen packen zu können und mit einem Feuerbock Klassiker zu garen. Sauberes, trockenes Holz, keine Kartonberge (Ascheregen droht). Rotwein vor, Bier hinter der Bank. Rücken warm halten. Auf glänzende Augen warten.

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Teufelsbraten


Alle Bedenken über die Schmutzbefrachtung der Lüfte sind dahin und nichtig, sobald es gilt, ein geselliges Feuer zu legen. Da treffen sich die freiwilligen Brandstifter mit den sparsamen Aufräumer. So schnell wird sich kein Tor in den Himmel auftun, durch das wir all den nassen, störrischen Dreck schieben können, den wir seit dem Herbstfeuer im Sprengel erjagt haben. Polstermöbel, die zum Zeitpunkt des Kaufes schon kennzeichnungfreier Sondermüll waren, abgeknickte Plastikgartenstühle, die dem Frühjahrsangebot Platz machen sollen, Auslegeware in den Farben der letzten Saison: alles wie immer. Als bewährter Zündstoff wird der Altreifen hereingerollt, nur mit den Benzin muss langsam geknausert werden. Wenn der Haufen nur nicht so eingeschneit wär! Dann würde das Altöl zum Anfeuern reichen. Die Verwaltung hat hübsches Regelwerk gedruckt, das lustig knistert. Die Zündelgenehmigung wird allgemein erteilt, seit nur noch lokal Kühlschränke in den Flammen verendeten. Schliesslich achtet die Feuerwehr über die Einhaltung der Regeln. Ach ja und am Feuerwehrbus blinzelt eine grüne Feinstaubplakette. Falls es im Berliner Bannkreis mal was zu feiern gibt.

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Mittwoch, 5. März 2008

Sinkende Häuser


Ja, davon haben alle schon gehört: versunkene Burgen, Schätze und Städte und wohl nicht nur an rauen Küsten. Aber umgekehrt wird ein Schuh daraus: Der Boden steigt. Sicher unmerklich, aber bei Baumbestand und gärtnerischer Nutzung können wir mit einem Zuwachs des mineralischen Oberbodens von 5mm pro Jahr rechnen. Ein vergessener Laubhaufen hier, eine Maulwurfshochzeit dort und wenn nicht jede Woche der harte Besen über die Pflasterung schrappt, sind die ursprünglichen Hausbegründungen nur noch zu erahnen. Dies hat ärgerliche Folgen, wenn bei der neuen Dorfstrasse klassisch gepeilt wurde. Ritzeratze hat man mit der Zahlungsaufforderung auch eine Stufe weniger ins Haus bekommen.
Von der Unkenntnis nähren sich die Abdichtungsdränagehorizontalfirmen der "Nasser-Keller?"-Fraktion, mit jeder Menge Angstwissen schlämmen, hämmern und drücken sie Dichtmittel oberhalb klassischer Fundamente. Gern werden fünfstellige Summen gegeben und kassiert, um die Windmühle zu erlegen.
Dabei genügt es oft, den alten Zustand wieder zu ergraben. Fertig.
Manchmal bedeutet dies, das Geländeniveau insgesamt abzuhobeln; hoppla, da liegt ja Pflaster unterm Strand. Es kann Ärger mit der Gemeinde geben, falls diese die "gewachsenen Zustände" als Normpegel in den Plänen befestigt hat. Doch die Lösung darf nicht aufgeschoben werden, soll doch das Niederschlagswasser auf dem Grundstück versickern und nicht in den Hauswänden zwischengelagert werden. Es hilft, etwas am Haus zu forschen und zu kombinieren, um mit einfachen Mittel den Wasserfluss zu lenken.

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