MB Kern Landhausberatung
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Sonntag, 24. Februar 2013

Dachstuhl bebeilen



Bei der ersten Ansicht prahlte das Dachstuhlholz noch und der Kalkanstrich versprach Schutz. Aber es gibt kaum einen frei anzufliegenden Dachstuhl aus Kiefernholz, der nicht vom Hausbock wenigstens angeschmeckt wurde. Ein tadelloses Holz mahnt sogar zur Vorsicht: Hier können schon bei der Errichtung chemische Bekämpfungen stattgefunden haben, die immer noch präsent sind. (Oder es sind große Flüsse in der Nähe, die eine Verwendung von geflößtem Holz nahe legen.)
In der Regel haben die lichtscheuen Larven sich jahrelang durch den nahrhaften Splintbereich der Balken geschrotet und die Oberfläche erst kurz vor der Verpuppung durchfressen. Eine ernsthafte Schädigung und sichtbar viele Schlupflöcher sind an das Vorkommen von Feuchtigkeit gebunden, ob als Dachschaden oder Kondensfeuchte an Wänden und Böden.
Normal fällt also nur der Splint vom Kernholz, wenn man mit einem handlichen Beil den Befall abschlägt. Das Beil formt also den runden Baum wieder aus dem Vierkant und nur die Äste bleiben stehen.
Um eine passable Oberfläche zu erreichen, müssen mehrere Schleifgänge folgen, eine Strafarbeit und Einsatzfall für das große Schutzbesteck. Denn der Staub ist am stärksten mit eventuellen Behandlungsgiften belastet und deren Anwesenheit ist nicht mit den Riechzellen zu bestimmen.
Die im Kern geteilten Zangenhölzer sind natürlich wenig befallen.

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Kondenswasseranfall

Der Blick hinter die Kulissen ist gefürchtet, denn er bringt manchmal die hinweg gewünschten Ängste als Tatsachen zurück. Hier wurde die Holzfaserdämmung beim Dachausbau wieder geöffnet und tatsächlich: Kondensfeuchte in beträchtlichem Umfang, abtropfend. Die Dämmlage deutlich feucht auf der Aussenseite. Grund zur Panik?
Keinesfalls, eher eine Bestätigung des einzubauenden Systems. Denn die innere Dampfbremse war noch nicht angebracht, der Temperaturunterschied etwa 20 Grad und in den Dachboden strömte die baufeuchte, erwärmte Luft ungebremst.
Wenn die Innenhaut also penibel ausgeführt und alle Überlappungen und Anschlüsse nicht zu zaghaft abgeklebt sein werden, sollte keine Feuchte mehr in die Dämmung gelangen, die an der kalten Unterspannbahn den Aggregatzustand wechselt. Theoretisch.
In der Praxis ist dies kaum zu leisten und die kommenden Jahre bringen weitere Störungen: Mäuse, die nichts vom Löcherungsverbot der Folie wissen, Hornissen auf dem Nestbautrip, Hausbocklarven im Ausflug...
Daher sind Naturbaustoffe wie Hanf oder Holzfaser klar im Vorteil; Sie können erheblich mehr Feuchte als Mineralfasern aufnehmen und auch wieder abgeben. Dieser Wasserdampf muss sowohl durch die Unterspannbahn nach aussen, als auch durch die innenseitige Folie in den Dachraum wandern können. Dies versprechen viele Folien, ob sie es wirklich halten können, muss der Kontrollblick in der Zukunft erweisen.

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Mittwoch, 6. Februar 2013

Zahlschlitz

Der fachgerechte Einbau von Fenstern wandelt mit jedem neuen Material und Anspruch. War es 1920 ein gedrehter Rosshaarzopf, der in die Laibung gedrückt wurde (oder auch nicht) kam später Mineralwolle und Schaum aus der Dose zur Anwendung. Heute ist die dampfdichte Folie, recht an der Laibung verklebt, der Standard. Dabei sind diese Änderungen nicht nur dem Schnittpunktproblem zwischen Fenster und Mauerwerk geschuldet, sondern auch der Konzeption des gesamten Gebäudes.
Denn in den zwanziger Jahren gab es einen regen Luftaustausch über Fenster, Tür und Rolladen, in der Speisekammer gab es einen Aussenlufteintritt zur Kühlung, die Wrasenklappe entlüftete die Küche ständig.
Mit dem Kunststoffeinsatz nicht nur in Bauteilen, auch in Putzen und Farben wurden auch die Abdichtung früher Schwachstellen verbessert. Mit der Unterbindung des Luftaustausches und der Vorfahrt der Energieeinsparung bedarf es aber recht eigentlich einer Zwangslüftung, um die Wohnfeuchte der Innenräume nicht als Kondensat an den kalten Punkten im Raum abzulegen. Was früher an der Scheibe beschlug oder gar zur Blumenwiese gefror wird nun in Ecken, hinter Schränken oder eben in der Laibung wieder gefunden: als Grundlage der Schwarzschimmelkolonie.
Aller Energiesparwille muss also ins System und den Bewohner eingepasst werden.
Der alte Bestandschlitz kann mit Stopfhanf ausgefüllt werden.

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Flächenbewegung

Die Gespräch über die öffentlich zugängliche Fortbewegung in den ländlichen Gebieten ist recht monoton. Soweit das Erinnerungsecho reicht, schallt es nur um die Frage, was als nächstes gekürzt/verteuert/gestrichen wird. (Der einzige Zug in die andere Richtung war der Transrapid, welcher über uns hinwegziehen sollte, als... wann war es gleich... als die russischen Soldaten abzogen?)
Nachdem also alle Gedankenkraft in die Reduzierung des Bestandes ging, sollte vielleicht das Pferd gewechselt und Neues gedacht, gewagt und verbunden werden.
Ähnlich der Energieerzeugung ist auch beim Transport von Bewohnern eine neue Struktur nötig. Weg von den starren Plandampfwagen nach Kursbuch, die warme Luft durch Gebiet ziehen. Weg mit Automobilschlangen, die nichts mehr als den Fahrer bewegen.
Hin zu flexiblen, leicht zu buchenden und frei kombinierbaren Mitfahrgelegenheiten in der Fläche. Was in jeden Entwicklungsland ohne Überbau stattfindet, nämlich das Streckenstoppeln mit jeglichem Gefährt, sollte hier intelligent nachstellbar sein. Der täglich in großer Zahl durch den Sprengel laufende Verkehr muss zum Mitfahren einladen und nutzbar werden. Ob Bäcker-, Post- oder Paketkutsche und jeder  Privatfahrer sowieso: Mit einer sms anstelle des Pappschildes wird die Mitfahrt klargemacht, der Fahrer kriegt Bares und die Versicherung übernimmt der Landkreis. Allein schon um die verbliebenen Restanschlüsse ans Netz zu erreichen, ist eine solche Idee erlösend. Gewaltig aber dann, wenn sie die Massen erreicht.
Es kann ja nicht jeder von zu Hause abgeholt werden, wenn man auf Schienen angewiesen ist.

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Samstag, 2. Februar 2013

Rollender Laden

Fensterläden dienten lange zuvorderst dem Schutz der kostbaren Glasenster in der Nacht und bei Sturm, also vor Gewalten der Natur und durchwandernden Gesellschaften. In den heissen Tagen sorgten sie für gekühlte Mittagsschläfchen samt Sichtschutz für Nichtschnarcher.
Das tägliche Auf & Zuklappen aber wird bei Abwesenheit von Hausbediensteten schnell lästig und so hängen viele nur noch als Zitat der Bauzeit an den Fenstern herum. Seit der Gründerzeit wurden die Rollläden zum Standard mit dem Vorzug, den Aussenvorhang aus der Stube manipulieren zu können und sich nicht mehr so weit aus dem Fenster zu lehnen.
Aber auch gute Ideen veralten, sei es durch "Innovationen" oder neue Wohnforderungen. Die solide Holzpanzerung wurde durch die Plastelamellen verschlimmbessert: In der Sonne ausbleichend und versprödend , von Einbruchshemmung ist nur noch in Verkaufsprospekten die Rede.
"Aber der Schutz vor Kälte und Schall?" tönt es aus dem Verkäufer vor der Haustür. In dem abgebildeten Fall ist davon nichts zu erhoffen, im Gegenteil: den Abschluss zur Aussenwelt bildet nun der innere Holzdeckel ohne jede Dämmung, im Kasten heult der Wind und Fledermaus und Wespe arbeiten am Einzug. Die nachträgliche Dämmung ist technisch schwierig und bei weiterem Betrieb immer nur Kompromiss.
Vielleicht ist die Dauerlüftung der Wohnräume als schwacher Trost zu verbuchen.
Ein Ideal aus allen Ansprüchen? Gibt es tatsächlich: als Innenfensterladen, welcher in der schräge Wandlaibung geschmeidig verschwindet und dabei in spannenden Zeiten von innen einbruchsfest verriegelt werden kann. Als Besonderheit gibt das ausgeschnittende Zierornament eine vortreffliche Lochkamera ab, welche dem Bettlägrigem das Panorama der Aussenwelt wandfüllend abbildet. Auf dem Kopf zwar, aber das bekommt man mit der sich dehnenden Zeit auch noch hin.

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