MB Kern Landhausberatung
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Mittwoch, 24. November 2010

Innenwandbegrünung



Wer keine massiven Lehmwände in sein Haus stellen kann, um den Effekt für das häusliche Kleinklima zu nutzen, kann sich noch mit Lehmputz befassen.
Als Putzträger eignen sich Schilfbaumatten, wenn sie recht starr auf dem Untergrund befestigt werden. Alle Stossfugen und Ecken werden vorgefüllt und mit einem Jutestreifen eingeputzt, darauf kommt der Unterputz, dann Oberputz.
Jede Schicht muss gut durchgetrocknet sein vor dem nächsten Schritt und auch am Ende gelten die nachgesagten und tatsächlichen Vorzüge von Lehm nur im ausgetrockneten Zustand.
Bei niedrigen Temperaturen zieht es sich mit der Trocknerei enorm in die Länge, die Lehmsaison ist eigentlich im September vorbei. Jetzt muss man gut heizen und lüften und Frost darf es auf keinen Fall im frischen Lehm geben. Bei starken Lehmschichten dauert die Trocknung immerhin mehrere Tage, bei Stampflehm Wochen.
Regelmässig bilden sich in dieser Phase Schimmelrasen und gesellige Kulturen auf der Oberfläche aus und eingeputzte Samen keimen, suchen nach Halt und wähnen sich im Buttertöpfchen. Dieses Milieu kann für eingebaute Hölzer gefährlich werden (Pilze nehmen ihre stille Zerlegearbeit auf...) und auch spätere Lecks fluten ja quasi einen hochgestellten Ackerboden, der auf Regen gewartet hat. In unzugänglichen Stellen, gerade in Badnähe, ist deshalb für Sichtkontrolle und permanente Lüftung zu sorgen.
Sonst beginnt dort wieder eine eigene Schöpfungsgeschichte, die nicht nur den Allergikern unter uns ein, zwei Gedanken wert sein sollte.

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Donnerstag, 18. November 2010

Bildbetrachtung


Zwei Beispiele sind hier vereint, die als schwere Geschütze gegen den Fortschrittsglauben gefeuert werden können. Gegen den Glauben, nur durch einen möglichst unreflektierten Fortschritt sei eine Verbesserung des Lebens erreichbar. Sie verdeutlichen, dass es auch im Entwicklungsstrahl Wendepunkte geben muss, von denen ab die Verbesserung als Verwässerung des Erreichten endet.
Die Fenster. Das linke bauzeitliche Exemplar ist aus dem Klassiker Holz gefertigt, reparabel und als Kastenfenster in den Kategorien Schallschutz, Wohnklima, Lichteinfall und Wärmedämmung optimal. Dabei zeigt es soviel mehr Ästhetik und Harmonie als das nachahmende Industrieprodukt. Hundert Jahre Nutzungsdauer wird Nutzungsdauer auch kaum erreichen.
Dann der Putz: Ein klassisch zweilagiger Putz, aufs Ziegelmauerwerk ohne jede heutige bauchemische Krücke aufgebracht. Der eingefärbte Oberputz musste sich nur den Einschüssen der Strassenkämpfe geschlagen geben.
Das überzeugende Ergebnis ist nicht allein im Material begründet: dazu kam die alte Handwerkskunst, welche die hart arbeitenden Putzer 1924 selbstverständlich ausübten.
All dies landet nur zu oft im Bauschutt, da "man das heute nicht mehr so macht".

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Samstag, 13. November 2010

Holzig im Abgang



Alte Holzbauteile ins Leben zurück zu beordern ist relativ leicht, wenn es keine schweren Schädlingsattacken gab und die Oberfläche intakt ist. Dies bedeutete früher oft schwerer Überkopfschufterei mit einer Drahtbürste und jeder Menge weggeatmeten Staubdreck. Bei der Entfernung alter Putzträger samt Nägelchen oder sehr uneben gespaltener Hölzer ist dies auch heute manchmal nötig, aber bei allen anderen Vorhaben hilft eine maschinelle Balkenbürste oder bei kompletten Objekten auch der Sandstrahler.
Zur Anfeuerung und Holzpflege genügt ein leicht verdünnter Leinölanstrich für lange Zeit, er zieht in die ungesättigten Hölzer und glänzt nicht (eventuelle Überstände mit dem Lappen abnehmen).
Aber Hände weg von "Holzschutzmitteln", welch Etiketten sie auch preisen mögen, es ist verschwendetes Geld und die Ausdünstungen filtern unsere Lungen fein säuberlich ab und lagern sie womöglich noch im Körperfett.
Brandschutz ist bei Holz im Wohnhaus ein wichtiges Thema, aber weit vor den Sorgen um Balken und deren Brandverhalten ist die Hemmung des Brandausbruches wichtig: also Teppichböden, Vorhänge, Polstermöbel und dazu betrunkene Raucher oder vagabundierende Kerzengestecke.

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Kleibers Nachtgesang


Eine Arbeit, die unser Begehr nach Anerkennung, Freude und lang sichtbarer Verbesserung zu stillen verspricht, ist sehr gesucht. Nur zu willig streift sich dazu die Arbeitshose über, die Instrumente blinzeln erfreut und das Tagwerk geht willig von der Hand. Schon wieder Feierabend? Schade...
Solch Vorschuss auf die Beschäftigung von Morgen zahlt die Arbeit mit Lehm an jeden, der sich am Zusammenspiel von Hand und Kopf erfreuen mag.
"Ach ja, Lehm und dann dieses schöne Wohnklima!" so seufzen auch bauferne Personen, sobald man diesen Knopf drückt. "Aber ist das nicht teuer?"
Ja, was soll schon teuer sein an einem Baustoff, aus dem die Deutschen seit Jahrhunderten ihre Hütten von eigener Hand errichteten? Der selbstbauende Lehmpanscher kann einen Kurs über die Fähigkeiten dieses biblischen Baustoffes machen und wird eintreten in eine wunderbare Welt. Teuer kann es werden (wie auch das Essen oder der Urlaub), wenn man nur in Fertigprodukten denken kann. Aber die Fuhre Kies, der Sack Lehmpulver, das stille Wasser - welch wundervolles Ergebnis für diese Zutaten! Die Textur des schnöden Oberputzes kann auf Jahre erfreuen. Zumal es weisses, gelbes und rotes Lehmpulver gibt und damit zurückhaltende Farbigkeit gratis. Hat man irgendwann schon Sand in den Taschen von der Erdigkeit: rasch überstrichen beginnt die Freude von vorn. Auch dazu sind keine "Lehmfarben" zu Apothekerpreisen nötig.
Wer aber in der Designfalle zappelt und dringend die Nähe zu italienischen Edelputzen und fernöstlichen Finish anstrebt, wem das Einfache zu kompliziert ist, nunja, der kann das Lied des achsoteueren Lehmbaus mit allen Strophen singen. Zusatzpluspunkt: Da Lehm nur durch Wasserentzug aushärtet, können auch eher schlampig angelegte Naturen schöne Erfolge feiern: Keine Mischung wird über Nacht hart und die Werkzeugverkrustungen werden leicht weggespült.
Dank eifriger Lehmfreunde ist ein lang vergessene Baustoff wieder handhabbar geworden: Schnappt Ihn Euch!

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Dienstag, 2. November 2010

Feindbilder


Wo der Arbeitsschutz nichts zu melden hat, weil er nicht eingeladen wird: Die Selbsthelferbaustelle. Die Ordner mit den übervielen "Unfällen im Haushalt", welche die Versicherungsmathematiker nachhaltig vergrämen, sind vermutlich zu einem Gutteil mit Hobbyhandwerkern in Hauslatschen und deren Fehlhandlungen gesättigt.
Das Anmahnen von Grundregeln wird nicht gern gelesen, so müssen zwei bewährte Mantren genügen: "Feste Schuhe-sicherer Stand" und "Erst die Arbeit - dann der Mann". (Solche Sinnformeln sind selbstredend nicht leicht verständlich, sondern bedürfen einer mehrstufigen Annäherung...)
Aber auch das Wort "Arbeitsschutz" ist wirr, denn es soll doch nicht die Arbeit geschützt werden... Gemahnt sei der Arbeitende, doch wird nicht jede Wiederholung als Nörgelei empfunden?
Vielleicht gelingt es mit plakativen Bildern, Vorsicht wachzuhalten. Das Feld der schaffenden Arbeit war in Väterzeiten nicht nur Bedeutungslegitimat für die führende Rolle des Mannes in der Familie ( und für wenig nobles Benehmen gegen Frau und Nachwuchs), sondern auch Schlachtfeld der Ideologien. Da wurde mancher Hammerschlag mit propagandistischen Mehrwert aufgeladen und selbst der gut geputzte Sicherheitsschuh ein Beitrag für den Frieden.
Für Selbsthelferleins Haussegen kann er dies heut noch sein.

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