MB Kern Landhausberatung
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Samstag, 29. August 2015

Ausländischer Rüsselflieger


Dieses Tier sieht einen nicht an, denn es hat nur Augen für offene Kelche. Besonders bei Blüten, welche bis in die Dämmerung noch geöffnet haben. Denn das Taubenschwänzchen ist ein Schwärmer, also ein nachtaktiver Falter. Aber es nutzt auch den Tag zur Futteraufnahme, mit seinem drei Zentimeter langen Saugrüssel kann es viele Blüten ohne Start und Landung aufsuchen und bleibt getarnten Fressfeinden immer etwas ferner.
Mit Phlox, Geranien und Sommerflieder hat man immer größere Chancen, den markanten Schwirrflug des Falters selbst zu sehen. Denn in Süddeutschland beginnen sie zu überwintern, ansonsten wandert dieser Gast vom Mittelmeer ab April über die Alpen zu uns legt Eier für eine neue Generation, welche kurz danach bei uns erwachsen wird und uns umschwirrt wie ein Kolibri.
Eine aktuelle Einwanderungsgeschichte zum Sommerausklang.

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Montag, 17. August 2015

Immer im Stehen


Das bisherige Aufgreifen von fäkalen Themen ist erst mit der Behandlung des Problemnässers umfassend. Denn bei allen Unisextrends ist die Stellung beim Wasserlassen das sicherste Signal der Geschlechtszugehörigkeit.
Der Mann auf dem Lande markiert gern durch haltloses Pullern das Gelände, auf das er Anspruch erhebt. Auch als Gast und erst recht unter Zugabe berauschender Substanzen wird haltlos durch die Gegend gestrullert. Dieses kulturabbauende Loslassen beleidigt nicht nur das Auge des Betrachters (wie wirkt es erst auf die Betrachterin!), der getroffene Erdfleck samt Vegetation ist mit dieser Salz-Stickstoffgabe nicht beschenkt. Eine derart begossene Kartoffelpflanze quittiert den Dienst, wenn nicht ein Regenschauer rettet.
Hilft nur das Einsammeln und folgende Verdünnen mit sieben Teilen Wasser, diese Mischung ist den Pflanzen auch mit leichten THC-Spuren willkommen.
Aber wie bekommt man den Mann zur Abgabe an nur einen Ort?
Es werden lockende Details gebraucht:
Immer im Stehen! Die jahrelange Wiederholung der "Sitzen machen!"- Mantra ist gescheitert.
Technische Ansprache durch die Materialwahl! Edelstahl oder Verchromtes blitzen lassen.
Sicherer Halt! Angenehm sind Haltegriffe für den weiten Schwung der Gedanken.
Ausreichend Licht!Zigarettenablage! Getränkebord! Ausreichend Breite für mehrstimmige Männergespräche!
Optional Musikbeschallung und lustige Ziele in der Rinne, dann geht was.
Wer abseits der Siedlungsstrukturen wandelt, muss sich ja dem Thema Selbstentsorgung mit allem gebotenen Ernst stellen.

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Mauswiesel


Nein, dieses tapfere Tier schläft nicht, sondern wurde wahrscheinlich von einem Endgegner im Flug mit einem Nackenbiss gebremst. Denn die normale Daseinsform ist eine unsichtbare. Das Mauswiesel als kleiner Verwandter des Hermelins ist wirklich schnell und nur in Situationen wie diesen mit unbewaffnetem Auge zu erkennen.
Durch diese zurückhaltende Lebensweise wissen viele nichts von der Anwesenheit dieser Gesellen auf ihrem Gelände.
Hauptnahrung sind Mäuse aller Arten und Darreichungsformen, mit ihrem schlanken Körper verfolgen sie ihre Beute auch in den Gängen und haben durch ihren hohen Grundumsatz immer Hunger, jagen Tag und Nacht. Die Population schwankt mit der Menge der Beutetiere und wer dieses Tier trotz Marderfamilie gut findet, kann Lesesteinhaufen ins Gelände schütten (oder dort belassen) und lottrige Ecken im Gelände tolerieren, um dem Wiesel dort Schutz zu gewähren.
Die meisten Mauswiesel werden aber nicht von ihren Fressfeinden wie Eulen, Greifvögel und Füchsen getötet, nein auch hier gebührt dem Menschen die Palme: Dessen verzweifelte Jagd auf Maulwurf und Wühlratte mit Sprengsätzen, Gaspatronen und Schlagfallen erlegt oft den eigentlichen Verbündeten.

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Sonntag, 2. August 2015

Kompostklo, funktional


Der Begriff Komposttoilette soll die Technik andeuten, welche hier praktischerweise fehlen kann.
Der wichtigste Punkt ist die Trennung der flüssigen Ausscheidungen von den festen.
Denn der Urin stellt gut 80% des anfallenden Volumens, verhindert durch den Luftabschluss in einem reinen Sammelbehälter die weitere Zersetzung. Diese Nachteile bewirken eine Geruchsentwicklung, die hochgradig unangenehm in der Nase sticht, Ähnlichkeiten mit dem Gülleproblem in der Landwirtschaft sind nicht zufällig.
Hier nun wird durch einen Urinabscheider die Flüssigkeit in einen Sammelbehälter geleitet. Dieser wird mit Wasser im Verhältnis 1:8 verdünnt später ausgebracht und ist dann nutzbringender Dünger für die Pflanzen.
Die festen Ausscheidungen werden mit dem Papier und zugesetzten organischem Deckmaterial (Holzspäne, Rindenmulch) auf einem Haufen gesammelt, welcher ähnlich dem Komposthaufen Kontakt zur Erde hat. Hier nun bilden sich verschiedene Biotope, die den Bakterien die gesamte Zersetzungskette ermöglicht: mit und ohne Sauerstoff, feucht und im guten Verhältnis von Stickstoff zu Kohlenstoff. Alles bei minimaler Geruchsentwicklung. Kein Jahr später ist der verrottete Dung fertig, hat sich im Volumen halbiert und kann als Pflanzenfutter dargebracht werden.
Alles ohne Copyright und funktioniert von Anbeginn der Zeit.

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Halbe Treppe, Kompostklo



Die bäuerlichen Zweckbauten wie Backofen oder Bienenhaus wurden aus Schutzgründen vom Haupthaus entkoppelt und auch die Trockentoilette hat den Luxus der freien Ortswahl. Es sollte auch im Dunkeln sicher erreichbar sein, gefällig im Inneren und in der gewährten Aussicht sowie dem Auge angenehm in der Erscheinung.
Die Einspeisung unserer Fäkalien in den lokalen Bodenkreislauf soll nun nicht die Welt retten - obwohl diese Rückbesinnung in den Megastädten der Welt viel Potential entwickeln wird - aber es kann uns entspannen. Denn bei der Sanierung eines Landhauses stören mitgebrachte Vorstellungen. Mit dem üblichen Sanitärkanon setzt enormer Druck ein, die technischen Standards machen sich breit und breiter und eigene Vorstellungen blühen aus.
Dabei hatte das ländliche Haus ursprünglich  für eine Innentoilette keinen Festplatz und nun soll oft nicht nur ein Abtritt, sondern ein Vollbad ins Gebäude gepresst werden. Da die Bewohner in der Regel nur an freien Tagen auftauchen, soll die Wasserführung garantiert frostfrei sein und dies kostet. Nicht nur Geld, sondern auch Ideen für die anstehende Raumnutzungsrochade.
Wo ein Innenklo im Winter angenehm sein mag, wird es im Sommer schnell lästig, wenn es neben der Küche zum Liegen kam, die Lüftung gespart wurde und die dreckigen Stiefel nicht leicht vom Fuss gehen...
Wie angenehm eine Komposttoilette sein kann und wie weit sie sich heute vom Donnerbalken alten Stils entfernt hat, kann man bei der Lektüre des Standardswerkes "Plumpsklo, Abort, Stilles Örtchen" von Mila Schrader erfahren.

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