MB Kern Landhausberatung
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Mittwoch, 31. März 2010

Stuhltanz


Nach dem Entfernen der alten Latten können die drei getrennten Dachstühle bewundert werden, welche bei den Anbauten zur Verlängerung des Hauses 1910 und 1920 gestellt wurden. Verbunden wurden Sie nicht, die gesamte Queraussteifung übernahmen die Kopfbänder und die Verbindung zum massiven Giebel.
Nun werden die Sparren komplett entfernt, die Stühle bleiben als Montagehilfe bis nach der Errichtung der neuen Dachkonstruktion stehen.
Die Lage der bisherigen Kehlsparren ist einer Wohnnutzung sehr im Wege, deshalb wurde eine neue Konstruktion gewählt: Keine klassischen Stühle mehr. Dafür eine Firstpfette und eine durchgehende Fußpfette. Diese wird durch Vermessung in die korrekte waagerechte Lage gebracht und massiv mit den bestehenden Deckenbalken verbunden.
Das entstehende Dach hat also eine ideale Form und Lage und nimmt keine Rücksicht auf die Verformungen und Absenkungen der letzten 150 Jahre. Die Differenzen werden durch Ausgleichshölzer überwunden, alles muss sehr passend und dauerhaft verbunden werden, um die anfallenden Lasten und Verwindungskräfte aufnehmen und auf die Hauswände ableiten zu können.

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Donnerstag, 25. März 2010

Abräumer


Die Richtung ist klar, das Bild der neuen Wirklichkeit gezeichnet? Dann beginnt die Arbeit, die alte Dachbedeckung wird von den Latten gepflückt und die wiederverwendbaren Stücke dachnah gelagert. So gut das Dach auch immer ausgesehen haben mag: Bei den traditionellen, oft schon wieder verwendeten Ziegeln ist damit zu rechnen, dass nur die Hälfte die Prüfung zur Wiedergeburt bestehen kann. Jede Menge Material für den Wegebau, hier hilft der Nachbar gern mit Trecker und Hänger für befahrbare Verbindungen.
Ganz nackt steht danach das Gerüst und es gibt ein grosses Staunen, welch verbogene Konstruktion diese Last klaglos 130 Jahre getragen hat. Das ist ja der wundervolle Gedanke bei der Annahme alter Gebäude: durch die Sanierung gestaltet man nicht nur seine zukünftige Wohnmöglichkeit, sondern betätigt sich weit in die sich fortschreibende Geschichte.
Oder wo und wann hätten wir die Gelegenheit, Spuren unserer Taten in das übernächste Jahrhundert zu verlagern?
Es ist ein Hohn, wenn selbst Ziegelhersteller behaupten, das Dach müsse alle 30 Jahre erneuert werden. Die Nägel mögen verrosten, die Latten nachgeben: aber der Ziegel kann, wo er doch schon hunderte Frostwechsel überstanden hat, ohne Bröckeln gute 200 Jahre das Haus behüten.
Der Nachteil der aussterbenden traditionellen Bedeckung mit Biberschwanzziegeln ist das hohe Gewicht, aber diese Deckung ist sturmfest, reparaturfreundlich und dem Auge ein Wohlgefallen.
Aber auch beständig über unsere Abfahrt hinaus? Aber sicher!

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Sonntag, 21. März 2010

Kinderarbeit


Das der Lebensabschnitt "Kindheit" erst vor etwa 200 Jahren von den reichen Gesellschaftsschichten eingeführt werden konnte und bis heute auch nur den wohlhabenden Familien dieser Welt zur Verfügung steht, hat Neil Postman ausführlich beschrieben. Durch die Informationsrevolte wird die Trennung ja soeben wieder verwischt und gelöscht, denn vor allem eigenen Erleben ist heute schon die bildhafte Erfahrung jeglicher noch so abgelegener Schauplätze menschlicher Verirrung leicht zu erklicken.
Da kann es geraten scheinen, die Durchquerung des pädagogischen Nutzgarten durch Rasenlatscherei abzukürzen.
Begreifen, erfahren und ernst genommen werden und mit der Hand statt nur verbal zu werken.
Der sicherste Weg des Steintransportes verleugnet ja nicht die spielerische Note und die Fragen des Physiklehrers können wir nebenbei soufflieren.

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Mangelwirtschaft im Erinnerungswesen


Mythen entstehen, indem Bewohner der gleichen Lebensalterschicht ihre Sicht auf Erlebtes repitieren und in der Wiederholung gegenseitig versichern. Das geht so bis zum Abwinken, da irgendwann diese Handbewegung jede Erörterung abkürzt.
Doch hat die so geronnene Wahrheit etwas mit der Realität zu tun?
Das kleinste gemeinsame Erinnerungsvielfache aus der DDR-Bauzeit ist so ein Satz: Es gab keinen Zement.
Auch der Autor dieser Zeilen hat noch einen Dialog beim Baustoffhandel im Ohr:
"Wie sieht es denn mit Zement aus?" als launige Auftaktfrage.
Gleich darauf die aufgeräumte Antwort: "Wie der aussieht, weiss ich auch nicht mehr!".
Ein purer Mangeldialog, gern zum Besten gegeben in geselliger Runde und sicher mit zustimmenden Köpfewackeln entlohnt.
Wie gross der Zweifel an der Solidität des Erinnerungsgenerator, wenn beim Entfernen einer kurz nach diesem Dialog eigenhändig errichteten 12er Trennwand der westliche Stemmhammer am östlichen Mangel scheitern möchte. Die Wand ist mit einer Mischung errichtet, die wohl keinen Kalk, aber feste Zement enthielt.
Kleckerweise fällt mir ein, das für mich damals Kalk ein fremder, geradezu verzichtbarer Bestandteil des Mörtels war und ich die Kunde, auch ohne Zement wären ganze Häuser haltbar errichtet worden, nie erhalten hatte.
Aus meinen Erlebnissen am brandenburgischen Abputzhammer kann ich nur bestätigen: Dieser Irrglaube war verbreitet und das sicherste Zuordnungszeichen für die DDR- Enstehungszeit eines Baudetails ist die blauschimmernde Zementüberdosis. Das ich selbst zu diesen verwirrten Unwissenden gehörte, vernahm ich ungern, aber tapfer.

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Donnerstag, 18. März 2010

4. Revolution


Das Wortgeklaube über "Brückentechnologie" ( Wie lang aber, sag doch, wird die Brücke sein?) oder den unmöglichen Anteil erneuerbarer Energie am Gesamtverbrauch kann sich niemand mit etwas Verstand weiter anhören.
Also alle, die die höhnischen Kommentare über die Pioniere alternativer Energieerzeugung nicht vergessen haben, die Anstrengungen von SPD-Superarroganzel Clement zur Bildung weniger grosser nationaler Energiekonzerne nicht fassen wollten oder das unglaubliche Versagen der Expertenregierungen beim Atommüllproblem bedenken.
Mal in aller Kürze: Jede Form der von uns Menschen nutzbaren Energie auf diesem Raumschiff "Erde 1" stammt von der Sonne. Ob Wind oder grüne Pflanze, ob Öl oder Kohle.
Geothermie und Atomstrom sind die Ausnahme, aber für die dezentrale Anzapfung auch wenig geeignet.
Wir streiten in Deutschland schon lange über unserer Energie in allen Ausformungen ( Liebling Benzin), zu gern über den Preis aber nur selten über die Quellen, Abhängigkeiten, Kriege, Kollateralschäden beim Transport und die im Preis nicht abgebildeten Schäden und gesellschaftlichen Kosten unseres Lebens.
Welche Kreise diese Themen noch berühren, warum unser Verbrauchsverhalten nicht zukunftsfähig ist und unsere KonsumentenMacht ein schlafender Riese: Davon handelt der heute anlaufende Kinofilm "Die 4. Revolution- energy autonomy"". Eindringlich, didaktisch und klar stellt er Fragen und zeigt Antworten. Und er trifft jeden, dem vor der guten Tat immer noch ein "Aber" einfällt und viel vom schlimmeren Nachbarn weiss und den bösen Konzernen auch gleich sein eigenes schlaffes Nichthandeln unterschiebt.
Also uns alle. Ausreden gibt es nicht mehr. Wenn wir reichen Bewohner der Kommandobrücke nicht zeigen wollen wie es gehen kann, wer dann? Wenn wir benzinfressendes Kreisfahren mit Raketenautos "Sport" nennen und diese Bilder als Botschaft in die Welt senden, sollten wir schon die Wirkung kennen.
Ansehen. Aktiv werden.

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Holzgeizer


Baumstämme sind zu unserem Glück rund gewachsen, sonst wären diese Schwergewichte kaum von Hand zur Säge zu bewegen. Faszinierend, wie mit doch geringem Technikeinsatz und dem Erfahrungswissen des Sägeführers der Baum rasant fraktioniert wird. Schwarten, Bretter, Bohlen, Balken und Latten liegen danach auf ihren Plätzen und warten auf den Transport zur Baustelle. Allein die Mengen Sägespäne beeindrucken, die im Wald wieder verteilt werden, um nicht als stockender Haufen jahrelang unangenehm ins Auge zu fallen. Das Holz darf nach dem Fällen nicht lange im Wald liegen, da die Schadinsekten davon angezogen werden wie Fliegen vom kaputten Kühlschrank.
Das Fällen solcher Bäume mag auf Umweltbewegte und CO2-Polizisten dem Desaster im Regenwald ähneln, aber jeder Baum hat seine Zeit. Diese Fichten waren reif und die Rotfäule hatte Ihren Stamm schon besiedelt. Der Abbau des Holzes geht ohne Nutzung schnell vonstatten und das gebundene Kohlendioxid wird wieder freigesetzt. Gebunden im Bauholz liegt es die nächsten 150 Jahre fest, natürlich ohne Hausbrand gerechnet.
Das Holz kommt aus dem Wald um die Ecke, nicht aus den karelischen Forsten oder finnischen Urwäldern.
Platz für neue Bäume oder die aufwachsende Unterpflanzung wird gemacht, Raum für den weiteren Umbau der Wälder.

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Samstag, 13. März 2010

Bäume legen


Wenn wir die Errichtung des Dachgebälks von Anfang bis Ende betrachten wollen, steht das Holz am Anfang. Doch schon kommen wir zu spät!! Denn gepflanzt wurden die Bäume vor 100 Jahren. Der Waldbau ist ein tragisches Geschäft, immer Arbeit für andere Menschen. Aber als Entschädigung bietet er mehr als jeder andere Beruf den generationsübergreifenden Blick und vielleicht den Zugang zu weiteren Einsichten als zum nächsten Lohntag oder Wahlabend. Welcher deutsche Philosoph käme nicht aus dem hohen Wald oder hat diesem zumindest eine Zuschreibung in den deutschen Seelenzustand eingeräumt!
Zurück zum Holz: dessen Eigenschaften werden natürlich stark von den Wuchsbedingungen bestimmt, wir können aber schon bei der Ernte für eine Erhaltung der guten Holzqualität wirken.
Wichtig ist der Zeitpunkt der Fällung und dazu wird traditionell der Wintereinschlag zur Zeit der Saftruhe gepriesen. Von Martini (11. November) bis Lichtmess (2. Februar) zirkuliert der Saftstrom sehr gering und das dann geschlagene Holz schwindet und verdreht sich nicht so stark, auch sind die attraktiven Inhaltsstoffe für Schädlinge geringer enthalten. Sicher kommt aber auch die traditionelle Arbeitsverteilung über das Jahr als Grund dazu, das der Winter für diese Arbeiten genutzt wurde.
Da die Stämme früher in reiner Handarbeit zu Balken gebeilt und zu Brettern gesägt wurden, könnten sommergeschlagene Bäume hier weniger Widerstand geboten haben und die Arbeit leichter gewesen sein. Bei Untersuchungen historisch verbauter Hölzer wurden auch grosse Anteil von sommergeschlagenem Holz gefunden.
Wir werden es nicht erproben, sondern die gefällten Fichten ausmessen und im Wald zu den benötigten Bauhölzern laut Liste schneiden lassen.

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Dienstag, 9. März 2010

An Blumen aber fehlt`s im Revier


Wohltuend verbarg der Schnee ja viel unansehnlichen Schrapel unter seiner gefälligen Deckung, aber die Wahrheit drängt an`s Licht: Farbtupfer beleben und klagen zugleich an.
Wer nur könnte auf solch verwegene Pfade der Müllversorgung kommen? Verwirrten Geistes müssen die Müllbeutelwerfer schon sein, denn warum nehmen Sie weite Wege auf sich, um dem Nachbar etwas auf das abgelegene Waldgrundstück zu werfen? Ein schwerer Fall von Dyskalkulie? Eine falsche Ansage von der Navigationsstimme? Dazu die Benzinpreise!
Es muss etwas dahinterstecken... Vielleicht eine Kampagne der Zeitung mit den übergroßen Schlagzeilen, zuständig für anständige Dauerempörung. Raffiniert: in Anlehnung der "Ich habe abgetrieben"- Bekenntnisse strecken uns bald optisch unvorteilhaft ausgeleuchtete Gestalten Ihre Müllsäcke entgegen und erklären: "Die Gesellschaft zwingt mich, meinen eigenen Müll anderen zu lassen und das Amt zahlt keinen Pfennig dazu!!!" (Da kann man gleich die Sehnsucht nach der D-Mark und generell den guten alten Zeiten ausdrücken.) Prägnanter ginge auch: "Ich bin blöd!" ... und werde in diesem Leben nicht mehr das Niveau meiner Hühner überwinden können, die auch alles feste fallen lassen, wo sie feiern.
Gut, wenn man immer Müllbeutel und Handschuh mit sich führt, die Zeichen der Mitmenschlichkeiten einsacken und in die heimischen Müllsammelbehältnisse überführen kann. Kosten: vielleicht 23 Cent, aber nur weil ich Skrupel habe, den durchweichten Mist in die gelbe Tonne zu verwerfen. Denn diese werden später, das weiss ich, in lärmenden, übelriechenden Hallen von minderbezahlten Menschen händisch grob sortiert - und denen möchte ich es ja nicht unnötig schwer machen. Nun, von Rechts wegen ... müsste der Waldbesitzer beräumen und das Ordnungsamt Meldung bekommen und trallala, aber bei solch hartgesichtiger Dummheit gefiele mir der Sachsenspiegel oder auch die Scharia mit ihren alttestamentarischen Gleichnissen fast besser.

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Sonntag, 7. März 2010

Trocknes Brot ist gesund


Die verlustarme Lagerung von Futter und Nahrung ist das Zentralproblem der Haushaltung. Seit es gelang, mehr zu erbeuten und zu sammeln, als im Magen der Sippe untergebracht werden konnte, erstand die Frage: Wie verberge ich dies vor den Mitessern? Auch vor der wissenschaftlichen Kenntnis des Kulturlebens der Mikroorganismen war die üble Wirkung von Sauerstoff, Wärme und Wasser leidvoll bekannt. Die Erfolge des Kampfs gegen den Verderb füllen heute ganze Fachbibliotheken und bereichern die Speise-& Getränkekarten der Welt.
Da ist es schon vermessen, dem gewöhnlichen Landmann kein Wissen außer lückigen Psalmenketten und dem kleinen Katechismus zuzugestehen. Denn auch wer vor 150 Jahren mit drei Kreuzen unterzeichnete, hatte mehr praktisches Produzentenwissen als der moderne Mensch, vom Nahrungswissen heutiger Konsumenten ganz zu schweigen.
Denn was ist der Druck auf hocheffektive Tasten der Lebensmittelindustrie gegen die Beherrschung dieser Techniken in eigenen Einfachkäse-,Brau- und Räuchereien? Eine Spielerei.
Geräuchert wurde in Dachkammern an den Kaminen, der Rauch durch entzündete Laubholzspäne in eisernen Wannen erzeugt. Der Abriss der gemauerten oder in einfacher Lehmwurftechnik erstellten Räume bringt Platz und entfernt Gewicht von den Deckenbalken. Alle mit Ruß behafteten Steine oder Lehmbrocken sind für den Wiedergebrauch unnütz, sie sollten als Sondermüll entsorgt werden. Das Verfüllen alter Schornsteine ist auch ein falscher Freund: das Rußkondensat kann sich in den nächsten Jahren durch die Wände arbeiten und angstmachende Flecken erzeugen, der straffe Räuchergeruch ist auch für hartleibige Nostalgiker auf Dauer lästig.
Da es sich oft um eine der letzten bauzeitlichen Stellen im Haus handelt: Augen auf auch in den dunklen Ecken!

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