MB Kern Landhausberatung
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Montag, 29. April 2013

Hoch in dem Schneegebirge

Die Frage der Dachsanierung ist eine der heikelsten für den Landhäusler. Wie lange hält die Altdeckung, sollten wir nicht gleich dämmen: aber müssen wir dann nicht auch richtig ausbauen? Die Kosten zur Lösung aller Probleme und der Gewinn neuer Räume aber steht im argen Missverhältnis zur eigentlichen Benutzung als Wochenendhauses.
Bei der Suche nach dem Knotenlöser bieten sich im Internet einige Varianten. Wie wäre es  mit einer Aufsparrendämmung mit Systemelementen aus Polystyrol? Laut Beschreibung alles ganz logisch und selbstbauerfreundlich.
Aber wie immer steckt der Teufel im Detail: Die Systeme gehen von heutigen Standards aus, sind vielleicht bei Neubauten oder Industriehallen eine praktikable Lösung. Bei einem alten Haus aber gibt es keinen Standard.
Hier war es ein Dachgebälk, welches ursprünglich als Sparrendach für ein Weichdach errichtet wurde. Bei der Umdeckung auf Ziegel vor ca. 120 Jahren wurden zusätzliche Sparren eingezogen und ein stehender Stuhl mit Mittelpfette eingestellt. Trotzdem ist der Sparrenabstand etwa ein Meter und damit eine andere Welt als die in Kleingedruckten geforderten 0,6 m. Dazu kommt die Beständigkeit von Polystyrol gegen all die Anfechtungen der Praxis: Das Dach muss komplett dicht ausgeführt sein, sonst kratzen die Vögel ihre Nistmulden in die später unerreichbaren Nischen oder es erfreut sich gar der Marder an dem leicht zu bearbeitenden Material.
Schlussendlich soll das neue Dach 50, besser 70 Jahre halten. Einer Instantlösung ohne genaue Anpassung und Studium der Dokumente kann sich schnell als Fehlschuss erweisen.

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Sonntag, 21. April 2013

Alter Dachstuhl

Der Mangel an sonstigem Wohnplatz bringt für viele Dachböden den Ausbau. Allerdings ist der schöne Platz in der Höhe oft kleiner als gedacht, die Dachschrägen begrenzen den Luftraum und der Dachstuhl steht mit der Zeit auch nur im Wege. Der Stuhl, auf den sich das Dach absetzt, kann heute durch modernen Holzbau fast absorbiert werden. Aber dies ist im Bestandsbau nicht machbar und wenn zwei Windböcke nah beieinander stehen ist die Wohnfläche arg perforiert.
Hier konnten einige Zangen durch Umbau nach Ansage des Statikers entfernt werden, sonst wäre die Ecke nur für das Auge erreichbar.
Zusammen mit den neuen Fenstern und der Dämmung ist daher ein Wohndach nicht günstiger zu erstellen als andere Wohnfläche, denn was die Billigausbauten der 90iger Jahre den Besitzern wirklich kosten, wird bei der nahenden Renovierung bekannt.
Zu beachten ist die Beschattung der Fenster auf der Südseite, sonst hilft auch die beste Dämmung nichts gegen den sommerlichen Hitzestau.

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Mythen zementieren

Kaum ist etwas Zeit ins Land gegangen schwimmt die Erinnerung, gewandelt in Mythen und Pauschalaussagen, davon.
Eine beinharte Tatsache in der mündlichen Geschichtsschreibung der DDR ist der eklatante und immer währende Mangel an Baustoffen im Allgemeinen und Zement im ganz Speziellen.
Verwundert reibt aber jeder die tränenden Augen, der sich mit dem Abbruch seinerzeit entstandener Bauwerke den Tag versüsst. Hier war es eine kleine Bodenplatte, die eventuell als Basis für eine Veranda gedacht war, aber weit über diese Anforderungen hinaus aufgerüstet wurde.
Da angelieferte Fertigbeton noch nicht erfunden war, musste jede Schubkarre im Freifallmischer angesetzt werden - nach eigenem Rezept.
War es die Angst, diese Plackerei schon nach wenigen Jahren wieder vor sich zu haben oder die alte Formel "Viel hilft viel"- jedenfalls ging sehr viel des eigentlich unauffindbaren Zementes in die monströs angelegte Gründung.
Die summenden Handgelenke am großen Hammer singen vom eigentlichen Mangel, der beklagenswert war: dem nicht vorhandenen Wissen. Denn ob gemauerte Innenwände, Reparaturstellen an Lehmdecken oder Außenputz - allüberall kam nur der gute Portlandzement in die Tüte. Alle blau schimmernden Mauerteile zeugen von der verlorenen Kenntnis, dass diese Arbeiten eigentlich mit Kalk und Lehm auszuführen sind.
So kam es zu zwei gleichzeitigen Realitäten: Den massenhaften sinnfreien Verbrauch samt folgenden strengen Mangel. Wenn noch ein alter Fahrradrahmen als Bewehrung den Weg in die Masse gefunden hätte, wäre der Rückbau gescheitert.
Also ist Quantität die eigentliche Qualität für den Werktätigen? Heute nimmt die Baustoffindustrie dem Kunden das Denken und Wissen ab und lässt ihn in jeder Dekade neue, moderne Systembaustoffe übereinanderkleben, nachdem die vorigen im Container landeten.

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