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Montag, 27. August 2012

Ein Vierseithof - wie stolz es klingt!

Die Nebengebäude werden bei einer Kaufbesichtigung gern als Bonus behandelt. Wir haben ja nun alles gesehen, wird gerufen, wollen Sie da nochmal hinein? Die Ställe, sie sind nunmal alt und unter die Schweinezüchter wird doch niemand geraten sein, oder?
Aber die Stallgebäude haben das Zeug zum Hauptkampfplatz und Kopfschmerzquelle. Fast immer sind sie durch intensive Viehhaltung abgerockt, dunkel, mit geringen Stehhöhen und vielen kleinen Unterteilungen. Dafür eine nützliche Verwendung zu finden ist schwierig.
Doch viele dieser Bauten haben zudem ernste Mängel, die nicht erst in Zukunft die Standsicherheit gefährden. Die ersten Risse gab es oft schon in den ersten Jahren, wenn das Gebäude sich setzte und die oft ungenügende Fundamentierung Ausgleich suchte. Dabei neigen sich die oberen Längswände häufig nach aussen, weil die Dachlast nicht mehr zuverlässig vom Dachstuhl aufgenommen wird. Vernachlässigung und Umbauten nach Gefühl (Garageneinbauten!) bringen den Kahn endgültig zum Schlingern.
Hier im Bild ist abzulesen, wie der Kampf gegen den Verschleiss schon Generationen währt. Der abgerissene Giebel gibt sich mit seinem Gewicht der  Erdanziehung hin, das nachträglich verstärkte Fundament kann da nichts richten. Die Eckverbindung ist Geschichte. Die angebrachten Queranker, gefertigt auch aus Pflugscharen, konnten die Bewegungen nur bremsen, nicht aufhalten.
Sicher hält das Gebäude aus Gewohnheit noch weitere Jahre, aber eine neue Nutzung ist ohne kompletten Neuaufbau unmöglich. So bleibt nur der geordnete Rückbau, aber  was wird aus unserer Hofsituation, wenn eine Seite fehlt? Wer hat Geld und Nerven, nach dem Kauf zuerst an einen Abriss zu denken?
Wunschdenken hilft hier sicher nicht, die realen Abbau-und Entsorgungskosten sind vom Kaufpreis abzuziehen.

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Samstag, 18. August 2012

Erfassungstrinken


Während jedem aussterbenden Tier ein Kranz geflochten und der verschwindenden Sprachen nebst versunkenen Wortschätzen in trommelnder Lyrik gedacht werden sollte, liegt dies beim Tresensterben etwas anders. Hier reicht ein spät gemurmeltes Bekenntnis niemals.
Denn das allein eingeschüttete Getränk macht einsam, aggressiv und krank und da selten jemand ungefragt in unbekannten Küchen mit seinem Glas einkehrt, lernt sich auch niemand mehr kennen ohne Anwalt und Versicherungsvertreter als Kontakter.
Ja und was wird aus der schadenfrohen Nachrede, dem Kitt jeder sprechenden Gesellschaft, wenn wir nichts voneinander wüssten? Welches Gerät ersetzte die Weisheit des trinkenden Kollektivs?
Wer bei dieser Bedrohung des gesellschaftlichen Lebens an trocknen Feldkanten nur mit den Achseln zuckt, der spielte auch Geige angesichts des brennenden Roms.
Handeln bedeutet zuvorderst, dem Tresen ein Exil zu geben und den hohen Nebengebäuden einen relevanten Inhalt. Mit den Jahren wird das verstossene Relikt seine Schönheit neu behaupten, natürlich bedarf es der betrieblichen Praxis.
Ein schönes Gebiet entsteht hier auch der Forschung. Denn der Stammtisch als kleinste Zelle des gesunden Menschenverstandes ist schwer auszuleuchten, die bisherige Datenlage ist durch das getrübte Erinnerungsvermögen und sprunghaftes Trinkverhalten leider als kaum vorhanden zu beschreiben.
Durch die Installation eines Getränkezählers ist allen geholfen: der Nachwuchs gibt den erreichten eigenen Pegel bekannt, der Kneiper kann die Nachschubliste ausdrucken und dem fremdländische Gast wird rasch noch die deutsche Mülltrennung veranschaulicht.
(Die Anzeige ist zwischen Prozent- und Preisangabe wählbar, der Anschluss ans Internet vorbereitet, die  Registratur erfolgt durch den strippenziehenden Gast.)
Kreuzt die Getränke!

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