MB Kern Landhausberatung
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Montag, 29. Juni 2009

Und ward nicht mehr gesehen


Das Fachwerk nicht die optimale Aussenhaut für ein Gebäude ist, leuchtet ein: zuviele Angriffspunkte für Feuchtigkeit, verschiedene Materialien in den Wänden und das Holz ist zudem Futtergrundlage für Insekten. Daher wurde auf den bewitterten Hausseiten auch das Holzwerk gern wetterfest verkleidet.
Aber optisch ist es eine Freude und die Verpackung bleibt ein Frevel, egal aus welcher Ecke die Begründung gezogen wird. Wenn es nun schon 80 Jahre ohne Frass und Fäulnis von der Pracht der heimischen Kiefer kündet, was muss mich reiten, hier das geronnene Erdöl anzupappen, was zwei Strassen weiter mit viel Trara wieder abgekratzt wird?
Dämmung. Sicher ist es bauphysikalisch sicherer, eine Aussenwanddämmung anzubringen. Aber wenn das gewählte Material keine Feuchtigkeit mehr auswandern lässt, ist der Hund in der Wand begraben und fängt dort auch zu stinken an. Zudem sind diese Platten auch gern gesehene Ersatzheimat für Ameisen (bei Bodenkontakt), Wespen (nach der ersten Läsion) und das Übungshabitat für Spechte: aussen hart, innen weich.
Um die Kosten (samt Folgeschäden) wieder durch kräftigeres Wohnen hereinzubekommen, sollte das Heim nicht mehr verlassen werden.

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Gespurte Steine


Das nicht alles so ist, wie es scheint, zeigt ja schon ein Blick auf die Straße. Der Zaun in seiner mannigfaltigen Begrenzheit benennt selten den wirkliche Grundstücksrand, sei es aus Fehlvermessungen, erodierenden Besitzverständnis oder egalisierenden Strassenbauarbeiten.
Aber das Volkslied nennt uns klar den Zweck der so verschwammten Wege: Sie sind zum Marschieren da und heute eher noch zum Rollen. Da kann es nicht geduldet werden, das Befindlichkeiten der Wegrandsitzer den Strom des Verkehrs eigensinnig engen, stauen und umleiten wollen.
Vielerlei sind die sich so harmlos darbietenden Feldsteine: dem Schlurfer auf trüb erleuchtetem Heimpfad ein Stolperstein und für Radfahrer ein zackiger Sturzbefehl. Dem Automobilisten gar das, was ein Riff dem Seemann bot: gemeiner Unterbodenschlitzer samt Auftaktgeräusch zum Untergang.
Zum Rasenmähen, dieser deutschen Ausdauersportart, muss zudem jeder Klunker weggekullert werden. Wahrscheinlich wöchentlich. Wurden sie nicht eigens drapiert, dem Rasen eim Wuchshemmnis durch ruchloses Überrollen zu ersparen?
Seltsamer Kosmos, in dem der so menschliche Drang zum Nichtstun aufgehoben ist. Wo mit viel Mühe der erreichbare Schaden gesteigert wird. Da fällt mir nur eine Steigerung ein: Vor dem ersten Schnee die Steine weiss streichen.

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Samstag, 6. Juni 2009

Schaumpartie


Die Frage: "Dürfte ich mal unter Ihr Dach schauen?" klingt vielleicht etwas unerhört, aber bevor man zum Notar reitet muss man auch dahin schauen, wo es weh tut. Hier trockneten im besten Fall nur Schlüpfer, aber manchmal auch der Schaum der bauchemischen Wunderheiler. Nirgends kann heutzutage werkelnd schneller Geld verdient werden als bei Mauertrockenlegung (gegen "aufsteigende Feuchtigkeit") und Dachreinigung und -beschichtung ("nie mehr Moos- ausser in unseren Taschen"). Die Pioniere dieser Beutelschneiderzunft aber müssen mit Schaumpistolen den Weg unter das Dach freigeschossen und dort Ihren Ritzenhass ausgetobt haben.
Die ostdeutschen Dächer wurden dank der hinkenden Dienstleistungbranche (trotz vieler sonstiger Plaste& Elastewunder) davon verschont, im Westteil Berlins aber gab es Schaum nicht nur aus der Dose. Die Argumente kann ich noch fiktionieren: Keine Insekten (Holzbock) können ins Holz, nie wieder Schneeeintrieb und natürlich Tonnen gesparten Heizöls.
Über den angerichteten Schaden müssen wir nicht fantasieren: Die Vorteile des Ziegeldaches sind festgesprüht. Durch die Sklerotisierung der flexiblen Dachhaut gibt es keine Chance, einzelne schadhafte Ziegel auszuwechseln oder gar Fenster einzubauen. Die Durchlüftung des Bodens ist versperrt und Arbeiten sind nur mit Atemschutz möglich, da der Schaumabrieb rasch die Bronchien belegt. Brandschutz?
Es gibt es kein Gegenmittel zur Auflösung, nur die Strafarbeit der mechanischen Rauspopelei, eine Arbeit für schwer schuldbeladene Hyperaktive mit depressiven Verspannungen. Falls Sie sich dieser Gruppe zuordnen: Mit Schraubenzieher und Kuhfuss geht es irgendwie los und weiter mit der Drahtbürste.Falls nicht: Bringen Sie getrost den Preis einer Neueindeckung ins Verkaufsgespräch und zum Abzug.

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