MB Kern Landhausberatung
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Donnerstag, 27. März 2014

Traditionelle Fachwerkfüllung

Der Platz zwischen dem Fachwerk muss ausgefüllt werden und dazu wurde früher das Naheliegende genommen. Ob Raseneisenerz, Lehmziegel oder Holzstaken: egal. Als Mörtel kam nur der greifbare Lehm in die Hand.
Zwischen den Holzstaken, die das Fachwerk richtig aussteifen, muss noch ein Faden gewebt werden, damit die Füllung nicht herausrutscht und bis zur Trocknung fixiert ist - danach ist sowieso alles fest. Früher wurde gern Langstroh dazwischen gewickelt oder Zweige verflochten. Frische Weide- oder Nussbaumzweige bieten sich an.
Der Lehm benötigt starkes Fasermaterial, aber länger als der sonst gebräuchliche Strohhäcksel.
Dies ist dann eine der seltenen Möglichkeit, ausgebauten Lehm wieder zu verwenden und zwar mit allen früher hineingerutschten Fraktionen.
Auch die um Deckenstaken gewickelte Langstroh lässt sich trocken gut mit einem kleinen Beil trennen und einweichen: aus diesem Stoff ist die Füllung in und auf diesem Gerüst. Damit lassen sich Schichten von 6 cm in einem Gang auftragen. Diese müssen komplett durchtrocknen, dann kommt die geschlichtete Oberschicht drauf, geglättet nach Wunsch.

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Dienstag, 25. März 2014

Staken wieder einbauen


Die ausgebauten Lehmstaken werden oft jahrelang aufgehoben und in Scheunen mehrfach umgelagert, weil sie eine recht brauchbare und dazu rustikale Ausstrahlung haben. So etwas möchte man nicht verbrennen, och nö,  daraus kann man bestimmt noch mal...
Ja man kann, aber es geschieht sehr selten. Es gibt zwei Sorten dieser Hölzer: entweder mit schmalbreiten Enden oder mit je einem spitzen und einem schmalen Abschluss.
Die Ersteren haben oft noch die Lehmwickel aus Langstroh um und können beim Wiederaufbau einer Decke verwendet werden.
Die Anderen passen bei Trennwänden, ganz früher auch bei Aussenwänden. Dabei dienen die Löcher in den oberen Balken oder Riegeln zur Aufnahme des spitzen Endes und die untere Kerbe, die so genannte Rutschbahn, zum Einschleifen der unteren Kufe. Nun müssen die Staken oft angepasst werden, denn selten standen sie schonmal an diesem Fleck. Das geht mit einem kleinen Beil, bei dem ausgetrockneten Holz aber besser mit der Motorsäge. Die Hölzer dürfen kein Spiel haben, aber auch nicht mit zu viel Gewalt an ihren Platz gebracht werden.
Die kleine Abzweigung dient zur Einspurung der letzten Stake.
Eine sehr effektive Methode, Wände zu verschliessen oder wieder zu öffnen.

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Montag, 24. März 2014

Patina fälschen?



Gerade die alten Gebäude haben schon reichlich Umbauten, Ergänzungen oder Reparaturen durchgemacht. Nach Jahrhunderten wird es undurchsichtig, was wie zuerst funktioniert haben könnte. Gute Hinweise geben immer das Mauerwerk und die Dachstühle, zumal hier auch Markierungen gefunden werden. 
Wie verhalte ich mich aber bei meinem nicht geschützten Landhaus? Grundsätzlich wird die Verwendung alter Materialien ein Ziel sein. Sollen aber neue Werkstoffe genommen werden, so müssen sie bitte zum vorhandenen Material passen.  Dabei kann man sich sogar verbessern und unpassende Putze oder unsägliche Verblendungen wieder zurück gebaut werden können.  
Dann können Sie gern auch neu dastehen. Auch die ganzen angegrauten Oberflächen der alten Häuser waren einmal ganz frisch und strahlten hinab auf den Betrachter.
Die bekannte Patina entwickelt sich nur auf traditionell hergestellten Materialien, so ist sie gern gesehen. 
Auf allen achso "innovativen Weiterentwicklungen" werden die Spuren der Zeit als Veralgungen und Verfärbungen, kurz Verschmutzung empfunden und mit viel frischer Chemie bekämpft.
Ein Irrweg und Haschen nach Wind, ein solider Kalkputz hätte auch das nächste Jahrhundert gesehen.

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Fliesenteppich


Der ersehnte authentische Charme in einem alten Bauernhaus kommt nur durch die wirklich alten Dinge, die in einem neuen Leben versehen werden können. Auch wenn es die guten alten Dinge jetzt auch neu gibt, wie sollten diese die angestammte Ausstattung übertrumpfen können?
Doch oft müssen sie umziehen und da geht die Aufregung los.
Bevor man das Fell des Bären dekorativ im Haus verplant, muss geprüft werden, ob die alten Herrschaften auch bereit sind, sich vom alten Platz zu lösen. Zum Glück wurden die Fliesen original in Kalkmörtel verlegt, es kann somit gelingen. Allerdings bleibt gern eine bis 2 cm starke Kalkplatte haften. Diese sollte an einem ruhigen Tag mit Schutzausrüstung und passendem Werkzeug angegangen werden. Bewährt hat es sich, mit einer Flex vorsichtig Streifen einzuschneiden und diese mit einem scharfen kleinen Meissel zu entfernen.
Mit der Zeit sieht man, wohin der Hase läuft und bei zu viel Bruch bleibt eben lieber etwas Kalk dran. Das bedingt dann aber den klassischen Einbau: ein Kalkmörtelbett, welches unsere verschiedenen Tiefen aufnehmen kann. Die Fliesen möglichst knirsch verlegen, Fugenreste sollte es nicht geben.
Wenn der gerettete Rest aber nur wenig größer als ein Badetuch oder die Randsteine fehlen oder...
Kreativ bleiben. Mit anderen Fliesen kombinieren oder aber die Fläche im Raum gut platzieren und rundherum den Estrich glänzen lassen. Oder sie auf den Küchentisch erheben. Die Wirkung bleibt ja im Raum.

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Sonntag, 2. März 2014

Es brennt der Wald...


Fast jeder Brand im Wald ist durch den Menschen verursacht, von daher ist die direkte Ansprache der Waldbummler verständlich. Welchen Schaden hier Zigaretteninhalierer ausserhalb Ihrer Lungenflügel anrichten, ist unbekannt, aber auch Freunde des verbratenen Fleisches und des romantischen Lagerfeuers sind zu nennen und was kann die Gesellschaft schon machen, ausser Augen zudrücken?
Zum Glück gibt es in Deutschland keine Brandstifter, die mit der Flamme neues Baurecht wie in Südeuropas Küstennähe stiften wollen.
Neben den Truppenübungsplätzen und den normalen Waldarbeiten sind es aber weiterhin fahrlässige Waldbesucher, welche die Flamme überspringen lassen.
Eine große Hilfe ist heute die Rauchfreiheit in den Eisenbahnen und der Umbau der Kiefermonokulturen zum Mischwald. Ungefähr 4 Millionen Euro werden jährlich zur Brandverhütung in der Waldwirtschaft aufgewendet.
Historisch schon die Warntafeln aus der Zeit der Besatzungsarmee und ihrer Panzerverlegungsübungen im Hochsommer, immer entlang eigener Panzerrouten von Westpolen hin zur Elbe.
Die russische Aufforderung, den Wald zu schützen, hat die Besatzung dabei kaum erreicht. Brandwache und Bekämpfung war schliesslich Aufgabe der Dorffeuerwehren, die in der Erntezeit oft nach der Arbeit ausrücken mussten.
Hut ab vor dem Einsatz der Waldretter!

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Das Provisorium siegt!


Der Hang zum Höheren verfolgt uns auf vielen Wegen und die Darwinsche Fortschrittsspirale kreiselt auch in den Behausungen. Und bindet immer mehr Lebenszeit: Es gibt keine einfachen, sacht ausentwickelten Dinge, die nicht von einem Designaufpepper und Turbovermarkter komplizierter hergestellt und auf den Markt gedrückt werden können.
Wenn doch das Einfache hier bliebe und sich nicht immer zum Komplizierten weg entwickelte!
Verwunderlich, das wir den Fahrradreifen noch manuell aufpumpen können und das Brot mit dem Messer schneiden. Mit der digitalen Vollmöblierung wird die Wohnung bald komplett aus unseren Händen fallen und das Machbare zum Standard erklärt.
Der gebogene Fernseher fordert seine Entsprechung in "innovativen" Duscharmaturen, sprechenden Türschlössern und sich selbst verwaltenden Fenstern.
Die Geduld der Dinge, welche ganz analog, fehlertolerant und für freihändig stehende Menschen reparabel sind, kann da keinen Platz mehr eingeräumt werden.
Aber wie oft überraschen einen die Provisorien! Zäh sind sie und manchmal gar charmant.
Das ein hölzerner Riegel weitere hundert Jahre klaglos Türen verschliesst versteht sich, aber das Türschlösser aus Holz oder metallene Klemmschlösser der Nomaden manchen Sportsfreund der Sperrtechnik altern lassen, muss man wohl gesehen haben.
Spitzenreiter der Klemmkräfte aber ist obiger Nagel, welcher ohne Ermüdung seit 16 Jahren die Tür zur oft genutzten Sauna hält und hält und hält - allen Drehungen trotzend.

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