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Samstag, 19. September 2015

Grillhütten, allüberall



Überformungen durch Moden erleiden neben unseren Körpern auch die Gebäude, in welchen wir hausen. Der Takt für den angesagten Kleiderwechsel wird ständig erhöht, alles muss raus und hinein in die Schränke. 
Bei den Häusern sind es neben den Umschlagzielen der Baustoffhändler auch die politischen Vorgaben zum Energiesparen oder bald vielleicht der Zwang zur Digitalisierung, welcher den Bau zum größten Müllproduzentes des Landes macht. Wer die absurden Wechselraten der Küchen und Bädermoden bemerkt, erkennt in den Prospekten der Möbelhäuser auch den Sperrmüll von morgen.
Den ganzen Planeten für unsere Geschmacksverwirrungen zerstören ist sicher menschlich, aber nötig ist es nicht.
Wie es in den früheren Jahrzehnten allein durch Fernsehsendungen und Nachbarsneid ganz zwanglos gelang, Häuserzeilen in Windeseile zu wandeln! Das Ornament war bei dieser Maskerade noch das geringere Verbrechen.
Die Verkleidungen aller Wände und Decken löste irgendwann das Tapezieren ab und so mancher Baum aus aller Welt wurde in sinnlosen Brettchen vernagelt.
Ein Hoch der Gemütlichkeit? Heimeligkeit? Die Einflüsse auf die Stimmungen sind unsicher dokumentiert, aber die Wirkungen der hemmungslos verpinselten Holzschutzmittel auf diesen Holzorgien füllen manches Gerichtsregal und etliche Friedhofsreihen.
Auch die Schadenshöhe in der Geschmacksbildung der Zuschauer ist unklar, aber gewaltig. Gute Gestaltung wird wenig erkannt und selten gewürdigt. Denn sie schreit nicht mit der Mode und beweist sich oft erst im Verlauf der Jahre.
Eine klassisch schöne Tür von diesem Blendwerk zu befreien ist so für alle Beteiligten eine Wohltat. Respekt dem Architekten!

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Mittwoch, 2. September 2015

Rahmenhalter anno 1903



Im Fachwerk hat jede Tür einen von Balken gefügten Rahmen und konnte entweder direkt dort eingepflegt werden oder die guten Stubentüren wurden mit Futterbretter und Bekleidungen versehen, später wurde die Zarge zur Regel.
Auch im mehrstöckigen Ziegelbauten wurden lange die Zwischenwände in Fachwerkbauweise erstellt.
Bei Mauerwerkswänden behalf man sich mit dem Ersatz von Ziegeln durch ähnlich große, keilig geschnittene Holzklötze. Diese wurden an den Seiten dreifach als Haltepunkte mit vermauert und so konnte der Nagel die Türzarge an die gewünschte Stelle pressen.
Eine elegante und rationelle Weiterentwicklung gab es schon vor einhundert Jahren. Das starke Blechprofil mit eingepressten Hartholzstücken konnte nachträglich bedarfsgerecht platziert werden und brachte mehr Halt als die allein durch den Putz gehaltenen Anschlagstücke.
Die Nachnutzer der Altstrelitzer Irrenanstalt, die ruhmreiche Rote Armee, konnten die Vorteile dieser Konstruktion leider nicht erkennen. Sonst hätten sie diese bei der Änderung der Türlöcher wieder benutzen und sich an der Beständigkeit guter Ideen erfreuen können.

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