MB Kern Landhausberatung
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Donnerstag, 18. Dezember 2014

Katzenfoto, unterirdisch



Das jemand etwas erzählen kann, wenn die Reise beendet ist, wird immer seltener. Das Bestätigungsgeplauder ob der angetroffenen Marken, Biertemperaturen und der lokalen Feinheiten am Schnellessertresen sind keine Merkwürdigkeiten.
Dabei liegt ein wirkliches Reich der Entdeckungen und Erkenntnisse ganz schön nah: Das eigene Haus. Die Heimatliebe kann nur mit Geschichtswissen der Gegend entstehen und dieses setzt sich aus den Erzählungen der Bewohner und jedes einzelnen Gebäudes zusammen.
Dahin gibt es keine Pauschalreisen oder anpreisende Kataloge. Manchmal nicht einmal mehr einen Zugang: verborgene Räume und Hohldecken sind beschwiegen und vergessen worden. Vielleicht auch verdrängt?
Wo die Töchter vor den Soldaten versteckt wurden. Wo die Waffen, der Familienschatz oder die Brenngeräte verborgen lagen. Wo Arno Schmidts Held im "Steinernen Herz" die vermuteten Staatsbücher findet. Ob deduktiv hergeleitet oder durch Zufall wieder aufgetaucht bieten solch lange unbetretenen Gebiete echte Aufdeckungen.
Hier wieder einmal ein Keller:
Früher ja nicht nur Lager, auch Arbeitsplatz und daher mit Ziegelboden und wieder nur vormoderner Stehhöhe versehen. Dahinter noch ein Raum, und aus beiden führten massive Treppen nach oben... Auch eine Art Fundament wurde vor 40-50 Jahren begonnen, für eine neue Schornsteingründung? Dazu das Sediment von Jahrzehnten, Kohlengrus und Hölzer, Flaschen.
Dann noch eine Prise E.A.Poe:
Ob das Kätzchen perfide am Ort des Schauderns eingemauert wurde ?
Oder nur einen Friedgruft suchte?
So stemmt sich mal ein Rätselfoto der Schwemme niedlicher Katzenbildchen im Netz entgegen: Welche Randbedingungen müssen für diese Konservierungsart herrschen?
Geht an die wenigen Glotzer, die naturwissenschaftlichen  Inhalten zuneigen.

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Sonntag, 7. Dezember 2014

Historische Holzverbindung


Wer bei einem solchen Giebel Respekt spürt wird vielleicht durch die Denkmalpflege bestätigt. Denn nicht in allen Landecken nördlich Berlins haben sich profane Bauten mit mehr als 200 Jahre auf dem Buckel gehalten. Besonders in den Dörfern ist neben der Kirche selten ein verdächtiges Gebilde auszumachen.
In anderen Hauslandschaften wiederum stehen viele althergebrachte Gebäude stoisch in Gruppen zusammen, als wüssten diese: sie werden noch stehen, wenn wir schon als Kohlenstoff in den Kreislauf zurück diffundieren.
Respekt ist also angebracht.
Zugleich kann an den vielfach umgenutzten Häusern viel gelesen werden. Das reetgedeckte Dach wurde für die Ziegeldeckung verstärkt, ein Stuhl nachgestellt; viele historische Schichten und Umbauten überlagerten sich und so schauen unterschiedlichste Artefakte aus der Oberfläche.
Oder diese Sparrenverankerung ganz ohne jeden Eisennagel: Der Zapfen des Stehers durchdringt nicht nur das Rähm, sondern geht darüber hinaus und hält mit dieser raffinierten Verbindung seit 380 Jahren den Sparren am Platz.
Wer hier nicht auf die Knie geht, kann ja auch den Hut ziehen...

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Freitag, 5. Dezember 2014

Hohle Wände

Schon von Anbeginn an froren die Menschen in der dunklen Jahreszeit, sollten Ihre Empfindlichkeiten nur nicht zeigen. Wem und warum auch? Lieber blieb die Kleidung auch im Haus komplett am Leibe und wurde zum dicksten Teil mit ins Bett getragen. Was eben zu tun ist, wenn man die Frühlingssonne noch einmal sehen will.
An alten Fachwerkbauten verraten manchmal die Innenbemalungen den Urzustand: die Wand war der ganze Schutz zum Aussen, die Hölzer auch innen zu sehen. Um die Zugluft etwas zu bremsen, setzte man vielleicht ein Holzpaneel dagegen. Manchmal wurde auch zu einer viertelsteinigen Lehmziegelwand gegriffen, die Hohlräume mit Kaff verfüllt. Fertig.
Später, wenn alles Wünschen nichts geholfen hatte, wurde innen eine Wand vorgestellt, auch um der nun modischen Tapete Klebeflächen zu bieten.
Eine beliebte Ausführung bestand aus einem Lattengerüst mit zementgebundenen Holzwolleplatten. Diese Pioniere der Tockenbauplatte haben durchaus akzeptable Eigenschaften und sind noch heute im Geschäft. Da aber der entstandene Hohlraum durch die reichlich eindringende Aussenluft hinterlüftet wurde, ist die Wärmedämmung ein hohles Versprechen. Anders sähe es aus, wenn die Dichtheit eine ruhende Luftschicht gewährte, aber dies ist im Fachwerkbau auf Dauer nicht zu schaffen.
Jede Steckdose, jeder Rahmenspalt an der Innenwand wurde so ein Leck der Gemütlichkeit.
Deshalb ist es wichtig, den Wandaufbau zu kennen und besser vor dem Kauf. Denn eine Verfüllung des Hohlraums womit auch immer ist unseriös, es bleibt nur Demontage.
Zurück auf Los!

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Montag, 1. Dezember 2014

Dielenboden ausgleichen


Bei einer Neubelegung des Dachbodens mit Hölzern oder Platten springt es auch ins ungeübte Auge: Die Deckenbalken sind keineswegs in einer Ebene. Die ursprüngliche Höhe aus der Entstehungszeit ist am ehesten noch in der Mitte des Hauses und hier besonders an den Essen zu finden. Die Schornsteine waren auf die (oft einzigen) soliden Fundamenten des Hauses gestellt, die Herdwände gemauert. Zu den Hausseiten verlieren die Deckenbalken ihre Höhen, sei es durch faule Schwellen, wegschleichende Fundamente oder auch durchhängende Hölzer. Bei früheren Reparaturen (Wanderneuerungen) wurden zudem die Rähme nicht in die Ausgangshöhen zurückbeordert, sondern nur abgestützt und unterfangen, was weiteren Höhenverlust einschloss.
Nun ist zum Glück patentes Messwerkzeug erhältlich, um die Wahrheit zur erkennen. Mit einem Nivelliergerät sind die Höhenverläufe rasch festgehalten.
Damit wird die Größe der Aufgabe klar. Wie nun eine neue Ebene herstellen? Eine Variante ist die Erhebung der Deckenbalken durch die Auflage exakt passender Hölzer.
Zuerst wird eine Schnurmatrix aufgespannt und penibel ausgerichtet. Dann muss eine genaue Messreihe für jeden Balkenrückenverlauf angelegt und auf das ausgleichende Holz übertragen werden. Abstand der Messpunkte: 50 cm.
Natürlich sollen dies lange, trockene Hölzer sein, denn das Verbraten eventuell vorhandener Leisten und Resthölzer bringt den Ausführenden nur rascher in die Verzweiflung. Auch ist eine professionelle Säge mit scharfem Blatt Bedingung, die auslaufenden Stärken und oft welligen Verläufe müssen sich im Schnittbild wiederfinden. Renitente stehende Äste und auch arg pulverisierte Oberflächen des Bestandes sollten vorher anderweitig abgetragen werden (Vorsicht Nägel!).
Die Hölzer müssen auch eine gewisse Breite haben, schliesslich liegen die Deckenbalken schon in gewagten Abständen und die neuen Bodenbretter haben oft nicht die Dicke und Breiten der alten Planken. Da kann es erforderlich sein, zuerst einen Unterboden zu erstellen, auf dem die neuen Beläge sicher und frei vor Durchbiegung liegen werden.
Selbst diese dürren Worte lassen durchscheinen: es ist ein Sack Arbeit und besser zu zweit oder dritt angegangen. Sonst künden schon nach dem dritten Stolpern überm schummrigen Messschnurtwist spitze Schreie vom psychischen Höhepunkt der ausgleichenden Arbeiten.

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