MB Kern Landhausberatung
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Sonntag, 27. Januar 2008

Einmal Schädling und zurück


Als die Ratte in der Rolle des Kuscheltiers nicht nur Punks überzeugte, sondern mit Intelligenz und menschenähnlichen Sozialverhalten sich auch als Versuchstier in die erste Reihe schob, schien seine lebensbedrohliche Vergangenheit vergessen. Umso schwieriger fällt es dem Landbewohner in Teilzeit, die Spuren ihrer Anwesenheit zu lesen und Konsequenzen zu ziehen. Jedoch: die Folgen eines Rattenbefalls gehören ins obere Regal der Belästigungen und Zermürbungen, die unser Landhausleben bereithält. (Dicht gefolgt von ihren Passagieren, den Flöhen...) Ganz falsch ist es, sich selbst zu belügen und die deutliche Zeichen beruhigend umzudeuten: Kot, Frassbild und Gänge sind nicht vom Stubenmäuschen oder deren Verwandten zu stemmen. Der Lärm der Nacht und verschleppte Mausefallen schreien: Handle, bevor Dir der Clan die Kündigung sendet. Die gute alte Hausratte der oberen Stockwerke ist am Aussterben, da sie von der recht robusten Wanderratte vertrieben wird. Diese zeigt beachtliche Erdauswürfen vor 8-10 cm grossen Ganglöchern, fein geschrotete Haufen aus Holz, Korn, Äpfeln, Plastik; gut begangene Wege an den Hauswänden, fidele Nachtakustik in den Kellerpartyräumen. Es kommt die Zeit, sich mit Rattengift einzudecken. Möglichst Portionspackungen, im Turnus ausgelegt. Mit Fallen kann man einzeln streifende Junggesellen erwischen, erfahrenen Rattengruppen ist damit nicht beizukommen. Gute Nerven sind gefragt, aber nach wenigen Wochen schon werden Geruch und plötzlichen auftretenden schwarzen Fliegen wie der Rauch bei der Papstwahl ein gutes Zeichen senden: Sie haben die Umlaufbahn verlassen. Bis zum nächsten Herbst.

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Auch Spinnen haben Angst



"Das Haus ist meins und doch nicht meins. Der vorher darin wohnte: dachte auch, es wäre seins!" Die Wahrheit dieser alten Hausinschrift ist schnell bewiesen, denn Tiere teilen gern und ausgiebig ihren Wohnraum mit uns. Je ländlicher-authentischer und giftfreier unsere Höhle gestaltet ist, desto artenreicher der Besuch. Standardausstattung (ganzjährig) sind Insekten mit universellem Ekelpotential: Spinnen. Die Angst vor krabbelnden Schatten ist in tieferen Hirnschichten versunken und hatte vielleicht einen Überlebensbonus in dunklen Höhlenzeiten. In unseren heutigen Wohngruften haben Spinnen die Rolle der Kaninchen in Giftgaslagern übernommen: Warnmelder für ausmüffelnde PCB&Formaldehydverbindungen. Aber auch Darwins Lehre spielt eine Rolle bei der Besetzungsliste: So hat die Grosse Zitterspinne die genügsame Stubenspinne alter Prägung (Winkelspinne) verdrängt (aufgefressen). Lauffäden unter der Zimmerdecke und enorme Versammlungen hinter Bildern und in Kellern sind die Merkmale des Newcomers. Aber gegen die grosse wilde Welt des Spinnenlebens draussen sind sie graue Wollmäuse (trotz ihres wilden Kreisens bei Gefahr): Räuberischer Springspinne, Tauchspinne oder Riesenwolfsspinne können sie keinen Strick drehen.

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Donnerstag, 24. Januar 2008

gespalten und verdrahtet


Eine Zaunart hat so viele gute Eigenschaften versammelt, dass man stolz ist, ihn rund um das Gelände zu spannen. Es ist der Kastanienzaun als Nachfahre der früher frei lebenden Staketenzäune. Diese kennen wir vage aus den Kurzauftritten in ethnographischen Filmdokumenten oder Märchenfilmen, wo die gute Landbevölkerung listig durch Krüge und Melkeimer schaut, welche kopfüber auf dem Zaun trocknen. Jedenfalls braucht es wieder die gerösteten Hartholzpfähle, diese halten sich noch senkrecht, wenn alle druckkesselchromkrätzeimprägnierten Weichholzpfähle als Schadstoffbonbons in Pilzgeflechten eingearbeitet wurden. Dann wird dieser Zaun (der schlau durch Drahtschlingen gehalten wird) an Traglatten befestigt oder bei geringeren Pfostenabstand frei gespannt und kann alle Geländebewegungen mitmachen. Das Kastanienholz wurde gespalten und ist dadurch noch witterungsbeständiger: so trennt sich das Material entlang der gewachsenen Faser und das Wasser läuft schneller ab. Alles streichen und behandeln ist unnötig. Das Holz vergraut, solange die Sonne noch aufgeht. Wenn nun noch der Erdkontakt und Komposthaufen am Zaun vermieden werden, können wir uns die nächsten Jahrzehnte zurücklehnen. Irgendwann werden wir wissen, wer im Wettkampf der Beständigkeit Sieger wird: Holz oder Eisendraht. Aber wahrscheinlicher ist, das wir selbst in ein neues Zuhause ziehen werden, wo wir den leicht transportablen Zaun nicht mitnehmen können. Schade!

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Donnerstag, 17. Januar 2008

Farmers Horizont


Weit über den Suppenteller schaut jeder Siedler, der ein grosses Gebiet einzäunen muss. Ob Wildtiere hinein- oder Haustiere herausdrängen: er muss das Gelände einfrieden. Wer nicht drei Generationen zur Verfügung hat, um kunstvolle Steinwälle aufzuschichten oder Weidenverschlingungen zu fördern, muss zum Spaten greifen. Der Pfosten muss aus Eiche oder Robinie sein, sonst ist die Müh vergebens und die Pilze zersetzen die Stütze des Zaunes zu rasch. Selbst diese Pfähle sollten an den unteren 80 cm verkohlt werden, um eine Schutzschicht an der Erde/Luftgrenzschicht zu bilden. Dann werden sie mit Feldsteinen und dem Mutterboden eingestampft und gewässert. Beton hat hier nichts verloren. Die Steher werden nach alter Kunst an den Ecken versteift, der rostfreie Wildzaun wird durch Spanngurte (oder durch den Hummer, wegen der Bilder) straff gehalten und mit den Krampen fixiert. Bei diesem Aufwand ist eine Zaunhöhe von 1,50 m angesagt, denn vielleicht sollen ja irgendwann hier Straußenvögel gemästet werden, in den nächsten 60 Jahren kann viel passieren. Auch eine Gebietserweiterung, die uns zuruft: Greif zur Zange, greif zum Spaten!

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