MB Kern Landhausberatung
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Dienstag, 26. April 2011

Die Blume des Fenstereinbauers


Leicht und flott geht es dem modernen Bauelementemonteur von der Hand: Fenster und Türen fix eingesetzt. Kann er doch statt der früheren Kiste des Tischlers (mit Zwinge, Keil und Schraube) allein mit seinem Halfter für die Montageschaumpistole herbei reiten und alles fixieren und heilen.
Für jeden Nacharbeiter ist es eine Gedenkminute wert, um den Niedergang des Handwerks zu markieren. Das die Arbeit schnell ging, ist ein Argument für den Einsetzer, aber was hat der Kunde davon? Ein Chemieprodukt klebt nun an Fachwerkhölzern und Lehmwänden, eine Korrektur oder geordneter Ausbau wird erschwert. Der gelbe Hartschwamm wird bröselig von der Sonne oder Ameisensäure. Alte Häuser werden dadurch reparaturunfreundlich, wer dereinst den Schaum mühseligst herauspuhlen muss, wird die Wahrheit wissen.
Dabei gibt es heute ausgereifte Montageschrauben für alle Materialien, Hanf zum Ausstopfen und Lehm oder Kalk als Deckschicht.
Also wo am Bau hilft Schaum? Nur auf dem Bierglas!

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Kellergeister


Die Leichen müssen nicht immer im Keller leicht bedeckt ruhen, auch der Garten hat oft mit weicher Erde zur letzten Ruhe für alles Unbequeme gebeten (nun noch leichter beim Megatrend "Hochbeet"). Aber sehr oft doch: Keller!
Meist ist die unterste Hausebene ja nur eine feuchtdunkle schnelle Runde wert bei der Hausbegehung, gern mit entsprechend tiefer gelegtem Charme.
Problematisch sind immer Holzbalken, da sie durch das Kellerklima schnell Pilzfutter werden können. Richtiges Lüften ist entscheidend, dabei helfen Erinnerungsblasen an den frühen Physikunterricht mehr als das Bauchgefühl.
Kurzfassung: Feuchtwarme Luft im Sommer bedingt durch die stattfindende Abkühlung im Keller einen Feuchteintrag und nur die trockene kalte Luft z.B. nachts oder im Winter kann nach Erwärmung beim Wechsel Feuchte hinausnehmen.
Da ist eine strikte Fensterklappstrategie nötig. Oder als Minimum eine Querlüftung, wann immer es passend erscheint.
Ein klassischer Keller wurde als Feuchtraum gebaut, also sind die Träger, ob Holz oder Eisen, oft angegangen. Hingucker sind hierbei die Auflager der Träger auf der Mauer. Gewölbedecken gibt es mit Holz& Stahlträgerausführung, wenn diese von langen Rissen durchzogen sind, ist Gefahr im Verzug und die Haltbarkeit abgelaufen. Definitv keine Hobbyarbeit, denn es sind quasi gespannte Fallen.
Dort lauert der Tod und makaber schliesst sich der Kreis in jeder Moritat... Es möge helfen!

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Sonntag, 10. April 2011

Zitterpartie


Die Angst vor huschenden Schatten im Zimmer und wandernde Flecken mit mehreren Beinen ist auch mit dem neuesten Ratgeber nicht wegzutrainieren. Denn diese Konkurrenten um Nahrung und Schlafplatz hatten schon bei der Menschwerdung ihr Fahndungsbild in die Gene getickert.
Wer den Schreikrampf überstanden hat und sich die Zeit der teilnehmenden Beobachtung spendiert, muss erstaunen und "Respekt!" murmeln. Da leben sie von nicht mehr als Luft und Liebe, Beute ist nicht zu sehen und doch: Nachwuchs kommt und wird nach wenigen Tagen in die Welt gesandt. Die kleine Zitterspinne schafft es dank überlegener Kampftechnik, die doppelt so grosse Winkelspinne auf den Rücken und in die Pfanne zu werfen.
Für die Hausdamen liefert jede krabbelnde Spinne den lebenden Beweis, das keine Wohngifte durch die Gemächern wabern.
Den Spinnenbesen zischen zu lassen ist aber letztendlich in der letzten Strophe des Liedes zu erwarten.

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Die durch die Wand gingen


Das Haus in seiner nun angetroffenen Gestalt ist wieder etwas weggetrieben von der Ausgangsposition. Bei jedem Wiedersehen verschwamm das Bild der ersten Begegnung, damals im Sonnenlicht. Das romantische Dach des Anfangsbesuches schien immer mehr zu bröseln, die feinen Risse weiteten sich unbemerkt zu klaftertiefen Spalten, indem eine Männerfaust verschwinden mag.
Auch die Idee, die Küche an einem Wochenende aufzuhübschen, wuchs sich in ein schwitziges Arbeitsprojekt aus. Die Farbe aus dem Baumarktbottich perlt vom alten Ölsockel ab und mit der Tapete legt sich auch der Putz gleich mit aufs Linoleum.
Dahinter weitet sich der Blick in die Vergangenheit: Eine Tür?
Da ist eine Pause angesagt, um das Haus weiter kennen zu lernen. Zu schnell sind die letzten Hinweise der Baugeschichte wegrenoviert, nicht alle haben das Glück, die alten Baupläne zu besitzen. Statt also vermutete Wohnhindernisse vom esoterischen Notfalldienst wegpendeln zu lassen wäre das Geld für die Visite des Hausflüsterers besser ausgegeben.
So betrachtet ist ein unsaniertes Haus auch immer ein Buch mit noch lesbaren Zeilen.

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Samstag, 2. April 2011

Wärmezurückhaltung


Unser heutiger rasanter Wohnstil frisst jede Menge mehr Energie. Die Häuser der alten Bauweise genügen nur den tradierten Behaglichkeitsnormen und verlangen nach der handgestrickten Socke und dem Pullover, die auch innerorts anzulegen sind. Zumal die beste Form der Energieerzeugung das Sparen am oft sinnlosen Verbrauch bleibt, auch wenn mit großem Tamtam die alten Ängste des Wohlstandsverfalls ideologisch verbraten werden.
Neben der Glühlampe hat die Politik sich für die Wärmedämmung als sichtbarer Schritt in die neue Nachhaltigkeitszone entschieden. Bauphysikalisch ist immer eine Aussendämmung besser, aber wenn die Stadt nur noch aus zugepackten Quadern besteht, ist die Architektur verschwunden.
Alte Hausgesichter dämmt man, wenn nötig, von innen.
Das Vorbauen einer Rigipswand, verfüllt mit mineralischer Wolle oder nur Luft, mittendrin noch eine Folie: Dies ist die Versammlung der Fehler, die Schaffung einer Mäuseschutzebene, bevorzugtes Biotop der Pilze oder gar des Hausschwamms. Aber oft im Haus anzutreffen, wohl weil sich Geldbeutel, Handwerkervorschlag mit dem Wunsch nach glatten Wänden und Schnelligkeit trafen.
Das andere Ende der Skala heute praktizierter Innendämmung ist die Holzweichfaserplatte, schlüssig in Lehm gebettet und zweilagig mit Lehm verputzt. (Sperrende Anstriche oder Putze müssen weggefräst werden.)
Dazwischen jede Menge Baumarktregale und Bescheidwissen, Geldmangel und gefühlte Einsparung. Wichtig ist immer die Betrachtung des Hauses als System und die sorgfältige Arbeit gegen Kältebrücken
Vielleicht aber kommt die Socken und Pulloverlobby auch noch zum Zuge und stärkt so die letzten Reste der deutschen Textiltradition?

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