MB Kern Landhausberatung
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Donnerstag, 27. Mai 2010

Wasserableiter


Das geführte Wasser, welches geordnet in Rinnen vom Dach geholt wird, muss in Brandenburg auf dem eigenen Grundstück zum Versickern gebracht werden. Das Ableiten über die Grenzen, z.B. nach altem Brauch auf die Dorfstraße, ist vorbei. Oder es wird eine Regenwasserabgabe fällig.
Manchmal aber ist schon der Transport auf dem Hof schwierig: mal stört die Pfütze an der Ecke, dann wieder bleibt der Hänger namenshörig an der Rinne hängen. Die Lösung durch Wasserspeier entfällt durch die hohen Spritzwasserschleier.
Aber es finden sich immer findige Köpfe: Äquaduktisch, durchschreitbar und zudem ein schöner Rückgriff auf die Zeit vor Zinkblech und Lötkolben.

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Lehmdecken


Das lang unterdrückte Verlangen, nun mal unter die alten Bodenbretter zu schauen, weitet sich rasch aus zu einer Operation am offenen Herzen. Damit ist ja die Grenze überschritten, die Kiste geöffnet, die vor ziemlich genau 100 Jahren mit kräftigen Hammerschlägen verschlossen ward. Die alten Bretter könnten beim Wettsingen um das breiteste Brett Brandenburgs mithalten und die geschmiedeten Nägel beeiden das angenommene Alter.
Viel Leben haben sie aushalten können, aber nun zeigt sich: Das Gewusel darunter konnte mit dem darüber locker mithalten. Mäuse, Hausratten und später Marder haben diese Wohnzone im ehemaligen Futterlager geliebt. Die Lehmwickel sind formstabil geblieben, aber die Luftschicht unter den Dielen wurden mit Kaff und Erbsenstroh aufgeschüttet. Ein gemachtes Bett, welches nun beim Aufschaufeln vom Leben der Zwischenschichten sprechen kann: Zerhäckselte Papiere, feinster Sand und zu Staub gewordene Reste, angemengt mit straffen Geruch. Hier muss ein Mundschutz die Bronchien auch vor möglichen Hantaviren des Mäusekots schützen. Die Dielenunterseiten zeigen durch Verfärbungen die Wohnkessel an, durch den Stoffwechsel haben sich Salzfilme am Holz gebildet. (Das verhindert wohl, das sich das Holz später nur schwer entflammen lässt, ein ökologischer Brandhemmer?)
Puh, diese Arbeit kann man wohl nicht mal für viel Geld delegieren. Die Vorteile der Lehmwickeldecken sind wohlbekannt, die Kehrseite ist weniger in aller Munde. Heute kratzt sie nur in meinem Rachen.

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Dienstag, 18. Mai 2010

Stillücken


Des Menschen Wissenschätze wurden vorrangig durch die beharrliche Beobachtung der Umwelt und der Filtrierung und Kombination des dort Erspürten zusammengeschnorrt. Dank der auch daraus abgeleiteten Ermächtigung, die Natur auszunutzen und immer menschengerechter umzumorphen, sind wir heute vor überraschenden Entdeckungen in unserer Umgebung gut geschützt. Die Handvoll Kräuter, Gräser oder Tiere, welche in der ausgeräumten Agrarsteppe zu überleben sich unterstehen, rechtfertigen natürlich auch keine Biologiestunden mehr beim Nachwuchs.
Gefährlich wird uns dieses Unwissen nicht mehr, von der Pilzsaison abgesehen. Für unser soziales Weiterleben ist das Erkennen der neuesten Mayarezeptfrüchte oder der geschmackssichere Einsatz der jetzt einzig möglichen Salz- oder Wassersorte aus 100 Etiketten entscheidender.
Irgendein Stallvieh aber vergreift sich bei freier Auswahl auf der Weide in jedem Frühjahr und findet Wasserschierling oder Sumpfschachtelhalm attraktiv.
Wenn Sie unsicher sind, ob auf dem Foto Waldmeister, Bärlauch oder Maiglöckchen blühen, sollten Sie keinen Salat planen. Oder sich nicht aus dem Stall treiben lassen.
Oder sich das Lexikon der psychoaktiven Pflanzen zulegen und in neue Universen starten.

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Sonntag, 9. Mai 2010

Die im Dunkeln sieht man nicht


In einem Haus verbautes Holz ist dem Kreislauf des Werdens und Vergehens entrissen. Quasi aus der Zeit gefallen. Den Destruenten entkommen, welche in freier Wildbahn schon längst ihren Abbauplatz besetzt hätten. Aber das Holz ist nur sicher, solange die Bedingungen stimmen, sonst wird reingehauen.
Wichtig ist hier vor allem das Wasser, welches allein durch Temperaturwechsel an vielen Stellen im Haus anfallen kann. Wenn die Verdachtsorte nicht kontrolliert werden oder das Haus länger unbeheizt bleibt, kann sich ein Problem heranfuttern. Denn es sind die Pilze, die das Zerlegen der Holzinhaltsstoffe beherrschen und so oft erst den Käfern und Ameisen den Zutritt ermöglichen. Der Pilz aber arbeitet im Verborgenen, wenn er mit seinen Fruchtkörpern zu sehen ist, wird der erste Gang schon beendet.
Panik ist ein schlechter Ratgeber und alle chemischen Heilsversprechen helfen nur dem Verkäufer und vergiften das Wohnumfeld.
Wissen hilft. Eine hilfreiche und verständliche Seite zum Holzschutz ist www.holzschutzfragen.de.
Dieser abgebildete unbelüftete, nachträglich gedämmte und gesperrte Dielenboden ist nicht mehr zu retten. Was hilft eine hübsche Oberfläche, wenn auf der Kehrseite die Beissbestecke geschärft werden?

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Der Dengler


Nach der kompletten Lattenbelegung, die auch die Firstlatte und die Regenrinnenbefestigung nicht verleugnet, kommt der Auftritt des Blechners, Spenglers oder auch Klempners. Der begriffliche Nebel rührt wahrscheinlich aus der historischen Neuartigkeit des Berufsbildes.
Denn beim ehemals vorherrschenden Weichdach (Reet, früher Stroh) wurden alle Kanten und Brüche abgerundet und das Wasser mit Schwung vom Dach geleitet. Die Hartdächer aus Krempziegel oder Mönch/Nonne behalfen sich mit reichlich Mörtel zwischen den Zeilen sowie an kniffligen Stellen und der Biberschwanz versuchte, die Form der Weichdächer zu erreichen: siehe die hinreichend besprochene atavistische Fledermausgaube. Eisenblech war teuer, anfällig und so blieben Wetterfahnen, Maueranker und Blitzschutzstäbe lange das einzige vom Schmied gehämmerte Metall auf profanen Dächern.
Mit dem Aufkommen der Eisenindustrie und neuen Produkten wie Drahtglas, Teerpappe und Rinnenblech wurde auch das Dach neu gedeckt: Flachdächer, Lichthöfe und Blechschornsteine für Lüftungen oder Rauchabführungen machten neue Kompaktbebauungen möglich. Der Kristallpalast zur Londoner Weltausstellung zeigte eine ganz neue Dimension umbauter Räume.
Heute weisen die Haltbarkeitsdaten der Materialien weit über unseren Horizont hinaus, wir müssen hier auch nicht mehr gegen den Rost anstreichen. Damit wird der Dachklempner zuständig für alle möglichen Kummerecken: Kehlen, Schornsteineinhausungen und selbst das Stirnbrett des Dachkasten können wir dank Tafelzink dauerhaft in die Landschaft dengeln.
Übrigens kam es innerhalb des Hauses der damaligen Aufbruchzeit ebenfalls zu Umwälzungen. Bisheriger Luxus aus Königshäusern hielt Einzug: Fliessend Wasser, Toilette, Zentralheizung. Auch hier kam es zu Wortfindungsschwierigkeiten: ein Fremdwort musste die neuen Fachmänner benennen, da es in der gewachsenen Sprache nichts Passendes gab: Heraus kam der "Installateur"

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Dienstag, 4. Mai 2010

Schüsseln


Beim Aufräumen, was sich ja regelmässig zum Wegräumen entwickelt, fallen einem Dinge aus der Vergangenheit in die Gegenwart, die verblüffen. Weil sie die eigene Erinnerung in Abrede stellen und im Gespräch leichtsinnig in Abrede gestellt werden.
Aber wir haben hier die schwer abzustreitende Tatsache: Diese Plastikschüssel forderte dazumal wohl wirklich 6 Mark der DDR zum Erwerb. Kann es stimmen und wie bekomme ich es eingeordnet in meine Vergangenheitssicht, wo doch immer nur amüsante Pfennigbeträge für Kleinteile dieser Art aufgerufen wurden?
Der Lohn für zwei Arbeitsstunden? Dieses Produkt hielt sicher auch damals den Anforderungen nicht länger stand als heute. Vielleicht ging man behutsam mit diesem Spitzenprodukt um?
Oder ist es Zeit für eine Lesehilfe und es rutscht ein Komma gnädig nach vorn?

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