MB Kern Landhausberatung
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Sonntag, 24. Juli 2016

Hausaugen



Mit dem Kissen schön auf der Fensterbank einwachsen und das aushäusige Treiben betrachten ist ja eine bedrohte Daseinsform: Die innen gelagerten Bildschirme verlangen Betrachtung und Anteilnahme. Da kannste was sehen.
Beim Betrachten der Hausöffnungen gibt es über die Jahre aber auch Bewegung, wenn auch selten hin zum Besseren, zur Verfeinerung der Sitten und der Steigerung des allgemeinen Schönheitsempfinden gar.
Eine breite Öffnungsfront, modernes Fenstermaterial und eine quasi Naturstein- Fensterbank ist der aufregende Traum aus den LebeRichtig!-Magazinen. Das Ergebnis winkt nur noch mit der weissen Fahne, alles wurde besser, aber nichts ward gut.
Statt der hölzernen Fensterläden hängen nun Rollädenschlupflider auf halbmast. Der eingeflickte Träger ist fahrlässig nach dem vorhandenen Längen für gut erklärt und die Fensterbank mit Bauschaum eingeklebt, was soll da noch durchziehen? Quadratisch, unpraktisch, schlecht.
Die gleiche Situation auf der Rückseite des Hauses. Hier wurden zum Glück die Altöffnungen belassen. Rasch die Plastikhohlrahmen samt Verschäumung ausgehebelt, die Aufsatzrolläden von der Silikonverklebung gerupft und alles klassisch mit Hanf ausgestopft und beigeputzt - als wäre nichts gewesen sind wir nach 20 Jahren Irrfahrt wieder im alten Hafen.
Schliessen wir uns Schopenhauer an und raten den Menschen, wenn sie denn vor Tatendrang geschüttelt werden, zukünftig ruhig auf dem Sopha zu verweilen und die Beine still zu halten, um das Unglück zu vermeiden.

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Dienstag, 12. Juli 2016

Des Menschen Wille



Da begab es sich, dass der Mensch seinen Blick nach oben richtete und was er sah, erzürnte ihn sehr.
Nur Kalk und weisse Farbe! Mehr habe er sich verdient, und von allem. So nahm er Öl aus der Erde und formte Platten mit strukturalistischer Ornamentik, die mit einem Kleber aus geheimen Zutaten an die oberste Zimmerwand gepatscht wurden. Nachdem die Oma überzeugt wurde, das jetzt nur halb so viele Kohlen über den grimmigen Winter helfen werden. Das die Rechnung für diese Wohltat lächerlich gering ausfiele.
Viel Schöner! Noch schicker als beim Nachbarn!
Wenn es den blauen Engel hätte, würde der Erde noch mehr gut tun!

Der Natur wäre nur geholfen, es wäre nie produziert. Denn es landen all diese Modeschönheiten vom Baumarkt im Container, spätestens wenn der Bewohner aus seiner endgetäfelten und verklebten Dunstpracht auswandert.

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Traumapatienten




Über unseren juckendsten Schreck habe ich vor zwei Jahren geschrieben und nach der Bekämpfung war auch Ruhe. Aber in diesem Jahr ist er schlagartig in Massen vorhanden: Der Eichenprozessionsspinner.
An der Elbe, immerhin ein recht befahrener Radwanderweg, habe ich diesen Kahlfrass gesehen und erst andere Ursachen erhofft. Überschwemmung, Waldbrand...
Aber nein, leise rieselt der Wurmkot von den kahlen Bäumen und die Rüpel rüsten zur Reise auf die noch saftigen Bäume.
Da bemerkt man deutlich, wie viele Eichen in der Landschaft stehen.
Man ist versucht, die kurzhosigen Radler zu warnen.
Gibt es Trost? Ja, er ist Spezialist. In anderen Weltteilen gibt es den Schwammspinner, der nicht wählerisch ist und alle vorgefundenen Blätter durchkaut.
Aber was hilft diese Mitteilung hier?

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