MB Kern Landhausberatung
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Donnerstag, 21. Juni 2012

Spruchfest

Da hat der Bauherr aber richtig zugelangt und einen Spruch auf Sendung gestellt, der uns gaffendes Volk auch heute bremst. Die Lettern gestellt, wie das Eisen schnitzte; welch Kraft des Unperfekten! Nach all den üblichen Gottesanrufen und wundgelesenen Bibelstellen kündet hier der Türbalken von Reflexion, Kraft der Aufklärung und menschengemachten Wundern.
Schön auch der Sprung zurück in die Freiheit der Schreibung, allwo keine Satzzeichen im Leseweg standen. Nur leider ist die Jahreszahl verschwunden und so bleibt das Rätsel über die letzten Gründe der Spruchwahl: Wiederaufbau des Hauses nach dem Stadtbrand oder auch der Stolz, zudem die Werke der deutschen Geistesmenschen selbst lesen zu können? In der Sprache der Landesbewohner und nicht der Klostergeister.
Vergesst Euer Testament: wenn Ihr wirklich weit über die Zeit wirken wollt und in kommenden Jahrhunderten reden: Schnitzt an einer guten Losung!

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Montag, 18. Juni 2012

Bankengründung


Was innen das Fensterbrett ist, wird aussen als Fensterbank angesprochen und ist beim Fensterwechsel auch zur Bearbeitung fällig. Gut, wenn man in der Fassade noch ein Vorbild findet, wie es ursprünglich aussah.
Hier wird die Bank aus neuen Handstrichziegeln gefertigt, die sich mit dem Farbenspiel und der leichten Rumpligkeit in der Form sehr gut in die bestehende Fassade einschmiegen. Der Ziegel soll ja das vom Fenster ablaufende Wasser sicher vom Fenster über die Fassade hinwegführen, also muss er unter den Bankanschluss des Rahmens geschoben werden. Bei einer stärkeren Neigung müsste der Ziegelkopf angeschrägt werden, um das Wasser sicher zu übernehmen.
Die beschädigten Ziegel aus der Fassade ergänzen ist eine heikle Arbeit, wo beginnen, wo aufhören? Auch die Verfugung will entschieden sein: der alte helle Kalkputz oder das Grau des neuen Ferigmörtels? Falls die Entscheidung zur Wiedervorlage aufgespart werden soll: Fugen 2 Zentimeter tief auskratzen, dann kann später sicher nachverfugt werden.

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Freitag, 15. Juni 2012

Scheinarchitektur


Der Wechsel der schnöden Realität mit der erwünschten Wahrheit wird schon lange auch am Bau vollführt. Mit einem Pinsel in der energischen Hand oder der Schablone vor dem sensiblen Sprühkopf. Die Illusionsmalerei des Barock hat Säulen gewuchtet, Kirchendächer gen Himmel geöffnet und fehlende Fenster samt Katze nachgeliefert.
Leider ohne Dokument blieb der Meeresblick vom Strand, der vermutet seit den 20iger Jahren einen Hinterhof in der Bötzowstraße rauschen liess...
Die damaligen Wohltaten der kleinen Fluchten nehmen heutige Sprühvandalen gern in den Zeugenstand, um uns von der Kunsthaltigkeit Ihrer Losungen auf dem Stadtbild zu berichten.
Sehr oft vergebens, aber dieser fein schattierte Wohnblock auf dem Fernsprechkasten in Lüneburg konnte überzeugen!
Die Tarnung der Wellplatten aus Asbestfaserzement als rustikale Fachwerkwand flog dagegen aus jeder Wertung.

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Donnerstag, 14. Juni 2012

Die letzten ihrer Art

Wenn Kunst zur Mode wird und dann im Umfeld gerinnt, ist das Korn späteren Unmutes gelegt. Denn ist nicht bisher noch jede Mode dazu verurteilt, recht bald unmodern, gestrig, ja störend zu wirken?
Der schnelle Wellenschlag heutiger Baumacken schlägt ja synchron mit der Kassenklingel und den Ausbauraten der aktuältest in Ungnade gefallenen Elemente. Es ist wahrlich nicht übertrieben: die Überzahl der aus den Landhäusern zu entfernenden Dinge wurden erst in den letzten zwei Jahrzehnten unter dem Wimpel des Fortschritts dort implantiert. Versicherungen und selbst der Arbeitskreis für Bauen im Bestand geben maximale Haltbarkeitsraten für alle Hausteile an- danach dürfte kein Haus länger als 80 Jahre stehen, die Fenster dürften kaum volljährig werden.
Doch moralischer, energetischer oder materieller Verschleiss hin oder her: Die Klassiker sind das Problem, geben sie doch Sand ins Getriebe der Planetenmorphung und kratzen an Gewissheiten.
Hier ist so ein Störenfried: einfach verglast, absurder Schwung im Kämpfer, psychodelische Schlieren statt Sprossen und die auch noch aus Holz(wie soll das gehen?), das geprägte Glas ein Veteran und alles noch keine 110 Jahre alt.
Ein klarer Fall für den Energieminister, ja den Konsumminister, wie auch die Fassade, das hält ja locker nochmal so lange und nocheinmal: so eine Produktionsweise endet doch im Verzicht und allgemeiner Verarmung und geldloser Rast!
Wie verdreht unser Begriff von Reichtum ist, zeigt der links im Bild gelagerte Geldtransportercharme der heutigen Fenstersystemkünstler .
Da kann man nur hoffen, dieses Konstrukt wird in Bälde der Schönheit ihren Platz zurückgeben.

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Zwölfauge

Ja und auch noch schielend, möchte man die krumme Metapher beim Anblick dieser originellen Wirkarbeit weitertreiben. Auch bei der Unterstellung, der Hausherr allein habe diese Komposition am Wochenende erschaffen, bleiben viele Phantasien:
Welche Räume verbergen sich im Spitzboden, eine Hanfplantage oder der Ruheplatz von Graf Draculas Erben, welchen ein perverses Lichtbedürfnis quält?
Weist die Artenvielfalt der beteiligten Fenster auf einen Baumarktwächter mit diffusem Eigentumsbegriff?
Gilt das Gravitationsgesetz auch schon in Mecklenburg oder bilden die Sparren gar noch ein eigenes Weltgitter?
Wem noch eine schräge These einschiesst, der kann gern dem erhellenden Gespräch mit den Dachinsassen in einer Atmosphäre der Aufklärung und gegenseitigen Verstehens beiwohnen.
Aber halt: in diesem Städtchen steht schon jedes zweite Haus leer, eine Wohnnutzung zu vermuten kann nur miese Quoten in "Schubi`s Wettbüro" bringen und uns die böse Ahnung, wohl auf ewig intellektuelle Nichtwissende zu bleiben.

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Dienstag, 5. Juni 2012

Dach und Fach


Wenn die Scheunenwand eingebaut ist und mit Last auf dem neuen Fundament steht, ist die Zeit des Fächerfüllens gekommen. Glück hat, wer mit altem Holz bauen konnte, denn dieses Holz schwindet nimmermehr und es kommt nicht zu großen Abrissen und Spaltenbildung zwischen Holz und Fach.
Empfehlenswert ist das maschinelle Bürsten der Balken schon beim Abbund und dann die erste Ölung mit Leinöl. (Nicht zu dick auftragen, lieber dünn und mehrmals, denn die Schichten müssen ruhig durchoxydieren.) Dadurch werden die unvermeidlichen Kontakte mit Kalkmörtel fast spurenlos bleiben.
Die Füllung mit Backsteinen hat sich als Dauerhafteste durchgesetzt. Aber das Gesamtbild wird sehr von der Farbe und Oberfläche des gewählten Mauerziegels und der Fuge bestimmt. Deshalb bleiben die alten Besatzungen mit Ergänzungen die erste Wahl. Es ist gut zu sichern, dass die Steine ausreichen und die Ansicht durchgehalten wird, besser gleich mischen.
Dann gilt es die Aufteilung der Ziegelfüllung zu steuern, die Fachgrößen sind hoffentlich identisch vom Zimmermann gehalten. Denn übergroße Fugen im oberen Drittel oder halbe Steine zum Abschluss sind ewig flatternde Flaggen des Scheiterns.
Die Verankerung der Füllung ist variantenreich: Dreiecksleiste, Nägel in der Fugenlage oder neu auch Lochband. Leichter ist wohl die Schaffung einer Nut im Steher mit filigraner Kettensäge, denn so verzahnt sich der Randmörtel als Feder und dieses Fach wandert erst weit nach unserer Zeit aus dem zugewiesenen Rahmen.
Dann sofort verfugen, die Oberflächen säubern, gut wässern ohne auszuspülen... im Endpurt transpiriert nicht nur der Laie! Für einen Ungeübten ist ein Fach pro Ferientag eine satte Leistung und das Bier in der Abendsonne die korrekte Abrundung.

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Samstag, 2. Juni 2012

Pflanzenfresser

Was hier so aufdringlich und platzfordernd das Bild ausfüllt, sind die Blütenstände einiger Süssgräser. Wer nur einen Rasen statt einer Wiese besitzt, kennt selbstredend solche Auswüchse nicht, höchstens als Beipackung zu seinen fair gehandelten Blumen.
Der Krieg gegen die Pflanzen ist schon lange eröffnet, aber es gibt leider keine Regeln und Gefangene werden nicht gemacht. So ist der Mensch frei in seiner Wahl der Waffen und kann nach Belieben die Feinde ernennen und Begründungen nachschieben. Alles was ohne Pflege und Chemie hochkommt ist ungewollt und also wahlweise Ungras, Unbaum; Unkraut.
Wer die Ordnung und Friedhofsruhe der Agrarflächen mag, muss natürlich handeln. Mähen und schreddern war gestern, heute wird modern abgeflammt und vergiftet. Die Werbung für Pflanzengifte, auf die alle Grünhasser gewartet haben, zeigt die Richtung an: Was wir nicht wollen, ist unser Feind. Das Mittel "Round up" ist laut Werbeaussage schnell biologisch abbaubar und harmlos für Biene und Fisch. Aber wenn der Hersteller "Monsanto" heisst, sollte klar sein, das wir es hier mit dem agrarmilitärischen Komplex zu tun haben: Gentechnisch werden Pflanzen konstruiert, die das Wirkmittel vertragen. Alle anderen Pflanzen werden mit dem Breitbandherbizid erledigt. So wird auch der Umbruch von Wiesen und Brachflächen eingespart: Der Pflanzenfilz wird aufgeschnitten, das Maiskorn (für das "Bio"gas!) mit Druckluft in den Boden geschossen, dann alles mit Round up geflutet. Landwirtschaft 2.0.
Da Schmetterlinge keinen Honig bringen und Amphibien nichts bestäuben, wird Ihr Fehlen vom modernen Menschen nicht zu bemerken sein.
Nun ist das Mittelchen im zivilen Sektor angelangt und wird dort sicher immer gewässerfern, sparsam und sachgerecht eingesetzt.

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