MB Kern Landhausberatung
Willkommen im LandhausLandhaus suchenLandhaus findenLandhaus bewertenLandhaus bewirtschaftenPreiseKontaktLandhausblog
 

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Modderpampe


Ich will gar nicht wissen, wie viele "alte, krumme " Lehmwände am heutigen Tage aus der deutschen Hauslandschaft herausgerissen und in den Container gebuckelt wurden. Damit wird nebenbei der Abfall für die Sortierung "Bauschutt" überqualifiziert und die Abfallrechnung steigt unerwartet, aber die Entwertung des Hauses ist damit noch lange nicht ausgepreist. Denn das stille Wirken massiver Lehmwände für Schallschutz, Feuchteregulierung und Brandschutz wird erst spürbar, wenn die "neuen, glatten" und teuer dafür eingestellten Wände solche Dienste nur noch imitieren.
Verkehrte Welt. Fast alle Bauherrinnen wünschen sich wohngesundes Klima und scheitern oft am Aufwand, solche Wände zu errichten. Sie begnügen sich dann vielleicht mit einem Lehmputz, aber was soll eine dünne Schicht Lehm ausrichten außer das ökologisch korrekte Gefühl?
Beim Ausbau des Dachbodens, der ja nicht für`s Wohnen gebaut wurde, ist das Fehlen grosser Massen ein Problem. Denn all die Folie, Dämmwollen und leichten Stellwände können die Temperaturschwankungen nicht komfortabel abpuffern und die Raumfeuchte pegeln. Die Bewohner teurer Dachwohnungen in großen Städten, die im Modus der 80/90iger Jahren rasch erstellt wurden, wissen mehr. Im Sommer kommt die Schnappatmung.
Aber zwölf Tonnen Lehm im Dach klingen solide.
Verblüffend, das der Aushub der Baugrube in vielen deutschen Gebieten einen solchen idealen Baustoff lieferten. Paradox, wie dieser Wertstoff so gründlich vergessen werden konnte, dass er erst mit dem Ökoetikett und bequemen Produkten wieder begehrt wird. Nichts ist so aufregend und neu, wie das frisch Verlernte.

Labels:

Montag, 11. Oktober 2010

Am laufenden Band


Die Begründung neuer Schulen, Stile oder gar Ismen in der Kunst ist etwas in`s Stocken gekommen, seit nur noch die Formel "Post" vor all die alten Begriffe montiert wird. Einer der raren Vorstösse war die gewünschte Etablierung von "TapeArt" (laut Dolmetscher eine BandKunst), bei welcher der einzigartige bildliche Ausdruck durch das Komponieren diverser Klebebänder erreicht werden soll.
Nun ja, entweder sind die Kuratoren noch nie aus ihrer geschützten Wohnanlage gekommen oder es soll ein ironisch-plagiatives Zitat werden. Denn wenn jemand etwas von Klebebändern und deren Handhabung erzählen kann, dann ja wohl der Trockenbauer und Dachbodendämmer.
Seit dem Aufkommen der Folien zur Dachabdichtung ist auch das Klebeband rasant auf dem Vormarsch. Mit dem Tacker oder der Klebepistole war nur die Verzweiflung gewachsen, wenn in den engen Nischen unter Zwangskörperhaltungen partout keine (wenigsten optische) Dichtheit real wurde. Die Mantra lautet: keine Winddurchlässigkeit nirgends. Wie jedes Ideal ist auch dieses in der Praxis, zumal in Altgebäuden, nur anstrebbar, aber nicht zu erreichen.
Theoretisch wäre aber nur so alles schön- bis in alle Ewigkeit. Aber welche Haken haben die Folienprediger schon in den letzten 20 Jahren geschlagen... Allein der geringe Widerstand, den diese Trennschichten den Frassfeinden von Hornisse über Maus bis zum Marder entgegensetzen, wird in Zukunft noch für manche Überraschung sorgen.
Derweil bestücken wir uns von Neuem mit der extrem klebefreudigen Rolle und legen unsere mehrfarbigen Grafiken auf die für lange Zeit verborgenen Malgründe.
Passendes Hörspiel dazu: "Das letzte Band" von S. Beckett.

Labels: