MB Kern Landhausberatung
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Samstag, 31. März 2012

Verluste ohne Eichenlaub


Wir Ungläubigen schütteln den Kopf über die Visionen der Religionskrieger, welche sprengstoffumgürtelt die Mitmenschen umkehren wollen. Wenn die Opfertäter noch als Märtyrer auf Postkarten für den Nachwuchs beglänzt werden, finden wir es vielleicht bizarr und fern von unserer Welt.
Aber sieh, die Blendung liegt sehr nah. Fast in jedem Dorf wird der geschlachteten Jugend mit Granit und Adler gedankt, auf dass sie Ihr Versprechen auf Leben nicht einlösten. Kein Wort von Scham und Schuld der Erwachsenen ist zu finden, obwohl sie die Jugendlichen auf ihrem Weg ins Dunkle angefeuert haben. Vor Tabak, Alkohol oder gar - Gottbehüte!- Geschlechtigkeiten wurden sie bewahrt und rein gehalten, für die menschliche Art der Konfliktlösung durch Töten und Verstümmeln waren sie reif.
Praktischerweise musste nach dem zweiten grossen Krieg kein neues Lügenwort gefunden werden, Daten hinzugefügt, Schweigen.
Oder es gab Losungen in der Sprache des Vierten Reiches, wie Viktor Klemperer sie befand.
Zu selten ein Hoffnungsstrahl wie dieser klare Text vorm Kultstein.
Darauf einen Hannes Wader.

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Reparaturfreundlich



Bei den Angriffspunkten, die eine Fachwerkfassade dem Wetter bietet und den vielen verborgenen Schadensmöglichkeiten stellt sich die Frage: Was ist der Vorteil, warum haben es sich die Vorfahren so schwer gemacht?
Die Flexibilität und Reparaturfreundlichkeit waren es, welche (nach Erfindung des Schwellbalkens) den Erfolg sicherten. Damit überkommt auch in unsere Warenwelt der Glanz fast vergessener Vorzüge.
Die Nummerierung jedes Holzteils hat nicht nur für den Aufbau Bedeutung: Der gesamte Bau kann auch raschl zerlegt und an anderer Stelle errichtet werden. Es ist für uns überraschend, wie viele Scheunen früher umher wanderten, zum Abbau verkauft wurden. Auch konnten alle Reste aus Umbau und Zerstörung in einen Neubau eingestrickt werden. Alles Geschwurbel von der "standardisierten Wiederverwendung der zukünftigen grünen Industrie" ist eine Nebelgranate auf das längst Existierende wie dieses nur gründliche vergessene Bauprinzip.
Beispiel Treppenauge: Die Bodentreppe soll umziehen, das neue Loch wird durch die Herausnahme der Lehmwickel geöffnet. Wenn die Balkenabstände zufällig gleich sind, können diese Lehmwickel wieder in die vorhandene Nut des alten Auges geschoben werden, den gebröselten Lehm eingeweicht drüber und gut. (Schwieriger wird der Deckenputz).
In diesem Fall wurde das obere Holz weggenommen, um die untere Auflage zu nutzen. Dann Hölzer passend zugeschnitten und formschlüssig einlegen: Trittsicher und auch für die Nachfahren leicht zu öffnen. Wer an Stabilbaukästen, Lego oder Tetris nicht scheiterte, wird auch hier seine Freude haben.
Kein Eisen, kein Servicemitarbeiter, keine Rechnung. Versuchen wir diese Prinzip doch auch am übrigen Hausrat.

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Freitag, 30. März 2012

Alle Jahre wieder


Wie doch die Zeit vergeht! Stand ich nicht hier und staunte über die Anbringung der Dämmplatten allüberall am Haus? Doch nun, keine fünfzehn Jahre später sehe ich erschüttert, welch Aufwand damals für ganze 6 cm Dämmgespinst veranstaltet wurde. Jede Wette, es dauert nicht noch einmal so lange, bis neue Verordnungen den Absatz der Vermummunsindustrie weiter treiben. Dabei dürfte jetzt vierzig Jahre niemand an die Narbenhaut, damit die grandiosen Einsparprognosen eventuell doch noch eintreffen.
Langlebig? Nachhaltig? Umweltfreundlich?
Na, zumindest die drei Fragezeichen.

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Panzerknacker



Wie schon einmal bewundernd hier vermerkt, sind beständige Mythen nur durch harte Fakten zu erschüttern.
Knacken kann man die sich selbst verstärkende Erinnerung an den allumfassende Mangel an Baustoffen in der DDR im Allgemeinen und Zement im Speziellen allerdings nicht. Wer aber auf seinem Gelände ständig über diesen Mangel stolpert und an der Beseitigung erlahmt, wird der Wahrheit näher gekommen sein. Es drängelt sich dabei der Gedanke nach vorn das vielmehr Kalk als Mörtelgrundlage unüblich wurde und die Mischung nur mit einem sattblauen Ton als verzehrfertig angesehen.
Hätte man sich doch bei der Fibel "Allerlei aus Beton" aus der Zwischenkriegszeit kundig gemacht, wie wenig des guten doppelt gebrannten Pulvers nötig ist für die Langlebigkeit der zu verfertigenden Tränkschalen, Hofrinnen und Schweinebuchten.
Oder hörten sie den Bodenreformbauern am Stammtisch zu, die 1945-49 für den gesamten Neubauernhausbau einen Sack Zement erhielten, und mischten fett gegen das Trauma an?
Wie auch immer, jetzt starrt die Hofdecke und ist nur mit grossem Besteck aufzunehmen. Bei ungenügendem Unterbau und Mischungsausdauer kann schon ein Vorschlaghammer helfen, andererseits wird bei einem seinerzeit in die Masse versenkten Fahrradrahmen auch der japanische Edelbrecher scheitern. Vorher mit harter Scheibe vorgerillt und Schutzausrüstung nicht vergessen.

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Freitag, 23. März 2012

Schlussstrich



Seine Stabilität und Verbindung zu den Grundmauern bekommt der neue Boden durch den Betonmörtel. Bevor dieser sich dünnflüssig breit macht auf der knapp gewählten Plane, sollte alles abgehakt sein auf dem Alarmzettel:
Die Ritzen zum Keller müssen abgedichtet sein, sonst wachsen die Stalagmiten&titen. (Ausnahme: ItaloPizzaBar im Keller gewünscht.)
Der Karrenpfad muss die volle Ladung aushalten. Die durch Fliehkraft in den Kurven entkommender Mörtel sollte auf Abdeckmaterial landen.
Wann wird der Griesbrei hart?
Die Preisfrage des Tages bleibt: Reicht die Masse?
Denn drei fehlende Karren schmerzen, ein erhärtender Flatschen auf dem Hof auch. Hier können die Abschnitte des Bewehrungsstahls trösten: Als Haken gebogen und in die erkaltende Lava gedrückt gibt es einen Anschlagpunkt beim Aufkranen.
Der neue Boden hält -je nach Stahleinsatz- 500 kg Last pro Quadratmeter aus: genug für die Tanzmasse der künftigen Jahrhunderte.

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Samstag, 17. März 2012

Deckel drauf


Die heutigen Deckensysteme beruhen auf die Bindekraft des Zementes und die Biege- und Zugfestigkeit des Metalls.
In unserem Beispiel einer Hourdisdecke werden berechnete Stahlbetonträger verlegt, welche den gesamten Raum überspannen. Zwischen denen werden Deckenhohlkörper aus Luftkammersteinen trocken eingelegt, Stahlbewehrung draufgeflochten und am Rand eine zusätzliche Bewehrung als Ringanker ausgeführt. Betonestrich verteilen, aushärten, ausschalen und sich den Bodenbelag seiner Wahl montieren.
Wenn die schweren Massen nicht händisch zu verteilen wären, könnte man es eine leichte Arbeit nennen.

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Nutzungsenge


Die selten betretene unterste Spielebene eines Hauses bereitet meist Unbehagen, Enttäuschungen und obendrein Kosten. Gerade wenn es Kosten gab, möchte diese Einrichtung doch auch etwas für die Bewohner anbieten! Aber der Keller zickt, er nimmt und gibt nicht viel.
Er ist zu niedrig und daran ist schlecht drehen: Der Fussboden kann nicht einfach 30 cm nach unten verlegt werden, der Boden ist im System mit den Fundamenten nicht abzusenken.
Er muss frostfrei und leicht zu lüften sein, wenn die Wasseruhr oder ein Hauswasserwerk dort kreiselt.
Er ist feucht und dunkel, doch wir wollen keine Feldfrüchte mehr einmieten. Eine nachträgliche Isolierung ist unwirtschaftlich, zumal wenn regelmäßig Wasser in den Keller gedrückt wird.
Die Kellertreppen sind oft steil, abgetreten und mit Gepäck kaum zu entern.
So bleibt nur, Graf Orlock als untoten Schlafburschen anzusprechen oder eine Weinsammlung zu erben. Denn sich selbst eine vom Munde abzusparen ist echten Geniessern nicht zuzumuten.

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Samstag, 3. März 2012

Unter schwebenden Lasten...



Die Kappendecke hält sich durch das Gewicht in Spannung, Die Last muss aber im Fusspunkt sicher abgegeben werden können, die Träger dürfen also nicht ausweichen. Dies wird zuerst an den Randkappen mit der Zeit unsicher, wenn z.B. Fachwerkwände ausweichen, Holzbalken nachgeben oder Eisenträger nicht mit Querstäben gesichert sind. Sobald dieses System also unterbrochen ist, herrscht akute Einsturzgefahr. Erste abfallende Steine sind die letzte Warnung. Danach bricht das System zusammen und die tonnenschwere Decke unkontrolliert nach unten.
Damit dort niemand steht, sollten Fachleute die Abnahme der Lasten von dem Gewölbe begleiten. Dann braucht auch niemand den Helm zum Gebet abnehmen.

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Gedeckelte Unterwelt


Der Keller liegt gewöhnlich unter der Erde und ist feucht, denn die umgebenden feuchten Erdmassen geben ständig Wasser an die Wände, von wo aus diese in die Kellerluft abdunsten. Zumal oft auch der Brunnen im Keller lag oder in Flussauen jahreszeitlich Hochwasser hineingeflossen kam.
Die Vorstellung eines staubtrockenen Kellers ist neueren Datums und nachträglich nicht zu realisieren.
Das feuchte Kellerklima wurde zur Lagerung und Kühlung genutzt, manchmal auch für heute exotisch klingende Arbeiten wie Kohl putzen, Wolle entfetten oder Därme waschen. Wein, Bier und Feldfrüchte konnten im Dunkelkühlen bis in den Sommer gebracht werden.
Die Decken über dieser Klimazone wurden im Mittelalter als Gewölbedecke ausgeführt und wenn die Aussenwände wohlbegründet stehen, so wölben sie noch heute.
Solche Langlebigkeit erwarteten die Erbauer der Kappendecken sicher auch. Doch es klebte ein Lindenblatt am Schultergürtel: Das Trägermaterial. Ob Eisenträger oder der Vorläufer Kiefernbalken: Die Luftfeuchtigkeit setzt Ihnen zu. Bei den Stahlträgern sind es die Auflager in der Wand und der untere Gurt, der durch Korrosion in Blätterteig übergeht. Der Holzbalken bietet sich beginnend an der Unterseite und den Enden den holzzerstörenden Pilzen an, allen voran schreitet der Kellerschwamm. Zugemauerte Kellerfenster, vergessene Lüftungsregeln verschärfen die Situation.
Warnzeichen an der Kappendecke sind die Längsrisse im Scheitel der Randkappen, abplatzender Putz und der Totenkopf: denn beim unkoordinierten Ausbau herrscht Lebensgefahr.

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