MB Kern Landhausberatung
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Dienstag, 21. Juni 2011

Wohnungsnot


Die Zeiten, wo halbflügge Nestinsassen nicht nur als Sommerboten, sondern auch als Eiweissbringer auf dem Teller freudig begrüsst wurden, sind nördlich Berlins wohl vorüber. Aber egal ob Sympathieträger oder Dreckspatz: allen fallen die Stoffwechselprodukte hinten heraus und da beginnt der Ärger. Noch werden die fliegenden Störfälle nicht wie Unkraut weggeflammt, aber die Entwicklung des Menschen ist ja immer für Überraschungen gut.
Schwer machen wir es den Vögeln sowieso. Durch die ausgeräumte Agrarsteppe (Futtermangel oder-monotonie, Nistmangel, keine Schutzräume) und ebenso verschlechtern sich die Bedingungen für die Kulturfolger: freilaufende Katzen, wenige Futterpflanzen, renovierte Gebäude, wo ein Nest nicht mehr hinein- oder herangehört.
Den Schwalben helfen feuchte Erdkuhlen oder Pfützen und raue Wandflächen, am besten mit einer Nisthilfe und Kotbrett. Dazu freien Einflug und Schutz vor Marder und Waschbär. Den stabilen Viehbestand als Fliegenquelle auch noch zu stellen, gelingt nur wenigen Wochenendbauern.
Was wir an den uns umgebenen Tieren haben, zeigen uns die Schwalben in besonderer Qualität: Wenn sie im Spätsommer zum Sammeln rufen, werden harte Brocken weich, die Dauergrinser melancholisch und das Ende ein Versprechen auf den Neuanfang.

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Donnerstag, 16. Juni 2011

Angespitzte Verhältnisse


Wer "das Land" (besser: ausserhalb der Stadt) als den Ort seiner lichten Selbstversorgung festlegt, sollte seine Mitbewerber kennen. Denn jede landbauliche Verbesserungsabsicht hat erprobte Gegenmannschaften mit schier unbegrenzten Zeitvorräten.
Zum Spielbeginn werden die Platzverhältnisse gesetzt und wehe dem, der diese in Unkenntnis gering schätzt! Der Glaube, schlechte Grundlagen durch viel Liebe und Mühe ausgleichen zu können, richtet schon in der Partnerwahl bedenklichste Schädigungen an. Bei allen Erdarbeiten und Pflanzenzöglingen hilft nun wahrlich kein Therapeut, sondern nur Bodenaustausch, Wahl angestammter Kulturen oder Flucht in begnadetere Anbaugebiete.
Dazu kommt hoffentlich das Nötigste: Wasser. Brandenburg versteppt mit Regenjahresmengen der Halbwüste und trotzdem: immer noch wächst etwas.
Sorgenfrei beregnet der Landwirt emsig seinen Biotreibstoffmais mit den in Jahrhunderten angesammelten Grundwasser aus der Tiefe: kostenlos, natürlich. Sämtliche geklärten Abwässer und Regenwasser jedoch: Hinfort in die Vorfluter und schnell aus dem Land, hinaus auf`s Meer. Nicht das uns noch eine Wiesenecke vernässt... Zuverlässig gefolgt vom Stöhnen über die Trockenheit, so dreht sich das Karussell.
Wer nun die edlen Apfelsorten von Manufactum in den Boden gesetzt hat und sich Luther nahe glaubt, wird lange die Daumen drücken müssen beim Match, der in der Wurzelzone tobt. Denn trotz dreifach gefälteltem Drahtschutz findet die Wühlratte ihren Weg hin zur frischen Wurzelsprosse. Teilen ist ihre Sache nicht und kaum fünf Jahre später zieht man das verstockte Bäumchen an`s Licht. Geschlossen mangels Wurzelmasse.
Ob nun die reine Lehre des Stoizismus oder aber das Arsenal der Untergrundwaffen zum Einsatz kommt, bleibt eine Frage des Charakters.

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Freitag, 10. Juni 2011

Sandsteinimitat


Die Qualitätsoffensive von Herrn Schinkel und der preussischen Bauverwaltung wirkte sich bei allen staatlich angeregten Bauten aus. Die Architektur und die Materialwahl und deren Weiterentwicklung hat schlussendlich bewirkt, das in den kriegsverschonteren Kleinstädten der Nordländer die Post-, Militär-und Bahngebäude mit Bravour Haltung bewahren. Trotz Vernachlässigung in der Mangelzeit und zunehmenden Leerstand können sie ausharren, sie sind aus einer anderen Wertewelt überkommen.
Nun wollen die ehemaligen Staatsbetriebe gern die Gebäude abgeben, aber leider finden sich nur wenige Mutige! Ist es die Größe, der eingemietete Betrieb, die Kehr&Räumpflicht für das Publikum? Das Bauwerk jedenfalls ist kein Grund, vor dem Kauf zu scheuen. Bevor die werte Siedlergemeinde sich der nächsten bizarr überformten, nach alten Moden verbauten Hütte nähert, um zu privatieren, rufe ich: Denkt grösser und nehmt das Original!
Die Preise sind auch aus den Managerträumen herausgerutscht und in realistischen Tiefen angekommen.
Das Bild scheint dem zu widersprechen, aber: Die im Norden nicht so verfügbaren Sandsteine wurden mit einem Putzblendwerk imitiert, welches sich zu wenig im Untergrund verkrallen konnte und verabschiedete. Mit dem echten Baustoff wäre nichts passiert.
Dies als Beispiel, das Lügen oft aufwendig zu bauen und teuer aufrecht zu erhalten sind. Raus kommt es dann auch noch...

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Mittwoch, 8. Juni 2011

Brandzeichen



Die Stempel auf den Mauerziegeln in der Mark Brandenburg kamen wohl erst durch den forcierten Einsatz von Sichtziegeln in der Architektur Schinkels zur allgemeinen Anwendung. Denn die Qualitäten der heimischen Ziegeleien waren zumindest optisch lange sehr sprunghaft, die Ziegel kaum masshaltig. Schliesslich kamen sie alle in der Fassade unter den Putz, der zumindest in der Stadt lange zwingend zu einem repräsentativen Bau gehörte.
Durch Schinkels Neuerungen in der königlichen Musterziegelei wurden Ziegel erreicht, die für die amtlichen Bauten ziegelsichtig zum Einsatz kommen konnten. Denn es wurden Formate festgelegt, eine besser Mischung der Brennmasse durchgesetzt und somit scharfkantige, optisch sehr ansprechende Steine hergestellt.
Schulen, Postgebäude, Mühlen, Gestüte und später die Bahnbauten wurden durch Schinkels Baukunst somit auch als staatliche Gebäude erkennbar. Diese Standards mussten nun auch die anderen Ziegeleien für öffentliche Bauten bieten. Um spätere Reklamationen zurück verfolgen zu können und sich nicht von schludrigen Gesellen den Ruf der lokalen Ziegelindustrie verwässern zu lassen, wurde bald jeder einzelne Ziegel gestempelt. Die Arbeit für ein Kind, welches die Tagesleistung von hunderten Ziegel zu stempeln hatte.
Zugleich die Geburt der Fugenkelle, dem benötigten Instrument für Schinkel`s "Kunst der Fuge"; fortan entscheidend für die Erscheinung der Fassade.

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