MB Kern Landhausberatung
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Samstag, 29. Januar 2011

Vier Pfoten gut, vier Klauen schlecht


Wer die Menschen kennengelernt hat, neigt sich angeblich den Tieren in Liebe zu. Aber auf diesem Gebiet der Zuneigung existiert eine scharfe Grenze der Wahrnehmung, die paradox zu nennen nicht ausreicht.
Denn ein Gespräch über die putzigen Eigenschaften vom Katerchen oder der Wuschligkeit von Hundilein sollte laut bb nicht stattfinden können ohne die Erwähnung der tierischen Eiweissproduzenten in den Tierfabriken oder der Hühnerklone auf den Förderbändern, rasant in Fahrt in die nächste Fleischtüte. Denkste!
Die Konsumwelt um die zwei erwählten, vom Menschen auf rätselhafte Weise in`s Herz geschossene Tierarten, weitet sich täglich (Futter, Kleidung, würdige Bestattung).
Das Interesse an den geknechteten und jeder Würde beraubten Fleischsklaven ist als nicht vorhanden zu bewerten. Was an den frühen PETA-Plakatmotiven (Gleichsetzung der Massentierhaltung mit der Menschenmassenhaltung im KZ) falsch und unzutreffend gewesen sein soll: ich habe keine Antwort.
Die Vermehrung, Haltung, Mast und Schlachtung von Ente, Huhn und Schwein muss wohl "menschlich" bezeichnet werden ( denn wir haben diese Strukturen errichtet), Tiere würden aber sicher andere Lebensräume wählen,oder?
Womit nun Hund und Katze ihre Heiligsprechung auch erwirkt haben: Hunde mit Arbeitsaufgaben sind so selten wie rattenfangende Katzen. Die Ausstattung der Gehwege mit Hundekot und der Wohnungen mit schlecht gelüfteten Katzenklos finden nur Verfallene erstrebenswert. Als Ersatz für soziale Humankontakte wurde doch das Fernsehgerät flächendeckend eingeführt, hat es versagt?
Nachhaltige Haustierwirtschaft würde logisch mit den Verdauung der Lieblinge im Magen der Besitzer enden. Die noch heimische Vogelwelt wäre mit einer deutlich höheren Aufzuchtrate auch beschenkt.
Aber was bitte soll Logik in unserem Gefühlsleben?

Montag, 24. Januar 2011

Klimakitzel


Wenn sich mal gar nichts mehr über den Ladentisch schieben will, kann eigentlich nur die nächste Modewelle den Treibmüll aufschwemmen und in Bewegung bringen.
An alten Häusern, die durch Erfahrungswissen und durch die Not auf das Praktische reduziert blieben und doch ausentwickelt wurden, sollten diese Gezeiten des Überflusses folgenlos schwappen. Denn sonst tickt die gefühlte Entwertung, ist der Wettlauf in den Tod gestartet: Die Mode von gestern füllt die heutigen Müllcontainer.
Mit farbigen Riemchen um die Fenster, dem Münchener Rauhputz, der Ganzverfliesung und dem Nachtspeicherofen kann sehr genau der Termin dieser Verschlimmerungsarbeiten genannt werden, aber die Häuser wirken aus der Zeit gefallen und schaffen es nicht mehr, klassisch zu altern.
Ärgerlich wird es, wenn sich eine amtlichen Subventionswelle aufbaut und die nächste Modernisierungsmode durch die Dörfer treibt. Feinstaub, Strassenlaternen, Abwasser, Dämmwahn nur als Markierungsbojen. Ökonomie und Ratio sind als Begriffe in den Begründungen zu lesen, danach aber unauffindbar. Die Schäden an der ländlichen Bausubstanz durch Baumarktmoden (angefeuert mit Klimaparolen und Sparphantasien) sind ein Jammer für Dichter und Denker, aber eine Schande für Rechner.
Das Wohnklima in den Gebäuden, in denen wir Normalmenschen uns 95% unserer Lebenszeit aufhalten, ist zwar jede Mühe wert, aber oft durch die "Modernisierung" der letzten Wohlstandsdekaden im Eimer.
Ein Haus bis 1950 im Original, klug an heutigen Wohnbedarf angepasst, ist all diesen Mutanten und Hausleichen weit überlegen.
Schöner obendrein.

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Donnerstag, 13. Januar 2011

Nebenkosten


Das Hirn versucht nicht nur im Kopf der Optimisten, sondern wohl bei allen Menschen auf dem Weg zur Ladenkasse, die zu erwartende hohe Kaufsumme annehmbar und weich zu gestalten. Bei manchen klappt es durch das Überrennen selbstgewählter Grenzen, da verschwimmt alles ab 100 Euro und wird so wunderschön egal. Bei fast allen klappt der alte 99iger Trick und schon sind 39,99 näher an der 35 als an der 45.
Beim Erwerb grösserer Einheiten wie Autos und Häuser wird jede brutale Zahl gern in niedliche Prozentzwerge geknuddelt. Der Verkäufer hilft auch gern im Gespräch über Hürden hinweg, die man nie nehmen wollte. Aber einmal auf der Ja-Treppe steigend möchte man keinesfalls bei der Radiovorrichtung oder auf Kosten der Sicherheit der Mitfahrer sparen, oder?
Die Zusatzkosten beim Erwerb eines immobilen Traumes sind auch nur in der Bezeichnung nebensächlich. Schön zu sehen beim Makler, der bei jedem Verkauf das Haus um vielleicht 7 % teurer macht, ohne der Substanz etwas gegeben zu haben. Da folgen die Notare gern, denn nur sie dürfen, was sie können und dies zu gesicherten Preisen. Vielleicht sind noch Unklarheiten im Katasteramt aufgekommen oder es gibt Differenzen zwischen Plan und Wirklichkeit? Da sollte trotz Zureden des Maklers die Vermessung nicht grosszügig übernommen, sondern straff gefeilscht werden: Hier geht es um satte Beträge.
Mit ganz ruhiger Hand verschickt das Finanzamt zum guten Ende hin den Grunderwerbststeuerbescheid: Schon wieder eine Wertsteigerung, die noch in die Realität geführt werden muss.
Im Land Brandenburg ist diese Steuer für alle nicht unbedingt Reichen ab 1. Januar 2011 von 3,5% auf 5% gestiegen.
Richtig so, wenn Haben kostet und zudem sollte noch gesagt sein: es rechnet sich leichter, immerhin im Kopf.

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Freitag, 7. Januar 2011

Fern der Heimat wandelnder?


Ein Bild nur blieb von diesem Käfer, der halbtot zwischen den Althölzern lag. Unwirklich gross und nie gesehen. Erinnerte vage an einen Schwimmkäfer aus einem Ökocomic oder einem Gelbbrandkäfer unter einem Vergrösserungsglas. Oder ist es gar der bissige, aber wohlschmeckene Klopfkäfer aus Thailand, eingeflogen durch das Baumarktterminal der Asienimporte am Gate der Gartenabteilung?
Wer kann helfen, wenn man einmal im Jahr eine fachliche Frage an das Publikum sendet?

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Dienstag, 4. Januar 2011

Die helle Jahreszeit


Wenn zeitgemäss reichlich Schnee in der Landschaft verteilt wurde, der Eisregen alles mit Glitzerkandis umhüllte und warmes Schuhwerk geschätzt wird, ist eine Gedenkminute fällig.
Wie unsere Vorfahren ohne alles moderne Gedöns nicht nur sich, sondern auch das liebe Vieh am Leben erhielten, ist schwer vorstellbar. An alles musste gedacht, für jeden Fall etwas vorbereitet worden sein. Plötzliche Krankheiten, Unfälle, vereiterter Zahn? Feuer ausgegangen? Wer sich nicht mit dem Vorhandenen behelfen konnte, musste leiden oder gar weichen.
Heute gibt es für jedes Wehwechen ausgelagerte Dienste oder endlich ein App auf dem tragbaren Fernsprecher. Aus der Höhe unserer Bildung schauen wir auf die analphabetischen, abergläubischen Vorbewohner unseres Landes. Angeblich umfasste Ihr Gesamtwissen lediglich den vergleichbaren Dateninhalt einer heutigen Sonntagsbeilage.
Nun, wer es glaubt... Aber die medizinischen, agrarischen, betriebswirtschaftlichen und sozialen Kompetenzen einer autarken Bauernwirtschaft, dieses geballte, selten verschriftete Erfahrungswissen wird es trotz Kreuz&Querstudium in wohl keinem Managerköpfchen mehr geben.
Kleinlich und hysterisch wirken dagegen unsere oft irrationalen Ängste ( "Wie, Du willst ohne Handy aus dem Haus gehen?") und wehe dem modernen Menschen, sollte in Deutschland die Infrastruktur ernstlich ins Wackeln kommen: Wir würden wohl schon im Vorgriff an unseren Ängsten zugrunde gehen.
Wer sein Landhaus im Frühjahr wieder verlassen darf, der Sonne dankbar entgegen wankt, kann es ja mit den Alten halten und aus den Fehlern lernen: Welchen Wasserhahn fand der Frost vor mir, wo halte ich Streusand besser griffbereit und wie benutze ich Skibretter, wenn alle Räder durchdrehen ?
Und die letzte Flasche Bier dem Saunaufguss spenden, dann haben alle Insassen etwas davon.

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