MB Kern Landhausberatung
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Sonntag, 31. Juli 2011

Familienausflug


Die Heranführung des Nachwuchses an die Kreisläufe der Bauwirtschaft geschieht fast spielerisch, wenn die Option des abenteuerlichen Bauspielplatzes gewählt wird. Der selbstgeputzte Mauerziegel wird mit Wert und Würde aufgeladen, die Gespräche über die damit eigentlich fällige Entlohnung und deren Zahlweise fasziniert die Kurzen noch stärker als die aufparadierten Werkzeuge samt Kran.
Schade nur, das die gewählte Sekundärrohstoff-Quelle von minderer Güte ist, kein Versprechen von Langlebigkeit ist den Mitgliedern einer versalzenen Stallmauer zu glauben. Über eventuelle Sicherheitsbedenken schweigt des Sängers Höflichkeit, vielleicht kann solch wagemutige Einsatz im angstgeschüttelten Deutschland auch begrüsst werden.
Versicherungsfachleute gehen schon davon aus, dass die Unfallgefahren eher von Kindern ausgegehen, die überbehütet ihre Koordination und Wahrnehmung nicht schärfen konnten.
Nochmal gut gegangen auch hier, trotz fehlender Schuhe...

Stubenhimmel



Diese Renovierungsmaskerade fällt jedem auf: die verkleidete Wand oder Decke. Die Überlegungen, die zu solchen Verschlimmerungen führen, sind so bekannt wie flachgründig: die Flächen sind nicht grad genug gewinkelt, haben Flecken, Risse und andere Unannehmlichkeiten. Also frisch ans Heimwerk und die Wunschoberfläche angeklickt (bis zum wechselnden Motiv wie bei den Bildschirmschonern hat sich die Entwicklung noch nicht verirrt). Schön auch das wichtige Argument vom Energiesparen, da kommen dann vollflächig gut verklebte Polyirgendwasplatten von beachtlichen Millimeterstärken zum Einsatz gegen den Wattfrass.
Unweigerlich fallen alle diese Gebilde in das nächste Modewellental und werden ein Zeichen der verstrichenen Zeit. Der eigentliche Nachteil: die Wände sind der Prüfung entzogen, niemand kann etwas zum Zustand und den Gründen des Maskenauftrages sagen. Wenn dazu Hohlräume entstehen, bilden sich jagdfreie Zwischenwelten, die wahlweise mit Gerüchen oder auch Geräuschen von den dort heimischen Populationen künden.
Der Autor selbst hat natürlich auch diesen Irrweg beschritten und kann daher wie alle Konvertiten herzhaft dagegen wettern. Allerdings hielt ich mir noch jahrelang zu Gute, mit meiner Holzdecke ( natur! unbehandelt! heimischer Rohstoff!) die vorhandene Abhängung mit Asbestplatten (sic!) abgelöst zu haben.
Die Grossfamilie der Gelbhalsmäuse, die scheinbar nur von Luft und Liebe in dem neuen Dancefloor lebte, bezwang diese Idee aus meiner Wohnwahnwelt.

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Sonntag, 24. Juli 2011

Biowaffen


Allen Wünschern und Träumern sei verraten: Auch Dinge, die voll bio sind, können unharmonisch, beeinträchtigend, gar schrecklich sein. ( Hat nicht der Mensch in der allüberlegenen Katalogik seine Waffenevolution mit einer B-Fraktion beschenkt?)
Ein Vertreter dieses außerharmonischen Formenkreises schaukelt sich in Brandenburg seit 10 Jahren zur wahren Plage auf: der Eichenprozessionsspinner. Ein Insekt, deren Raupenstadien Albträume verursachen. Denn an den Raupen und deren alten, abgelegten Häuten gibt es Brennhaare, auf die wahrscheinlich jedes Lebewesen allergisch reagiert, ausgenomment Aliens. Dazu haben sie die Kraft der zwei Schäden: einmal bohren sich die Widerhaken in die Haut und reizen mechanisch, dann besitzen sie als Brennmittel das lösliche Eiweiss Thaumetopoein. Allergie, Juckreiz, asthmaähnliche Anfälle, das ganze Programm. Bei jeder Wiederbegegnung mit diesem Stoff reagiert der Körper stärker, bildet eine Dermatitis aus. Damit nicht genug: Diese Stoffe reichern sich in den sackartigen Nestern an und bleiben über Jahre aktiv, können weit verweht werden und somit harmlose Wanderer ebenso überfallen wie Forstarbeiter und Waldläufer.
Es fehlt nicht viel und diese rein biologische Sprengmine könnte ganze Landstriche unbewohnbar machen, nur noch zu bewanken von brabbelden Gestalten in Vollschutzanzügen.
Ein weiteres Desaster ist die Erscheinung: eine solche sackartig- unästhetische Darbietung kann nur Albtraumdesigner und Ausstatter von Horrorbildfolgen erfreuen, welche soeben geradewegs in die hybride Orkshölle einfahren wollen. Allen anderen sei es ein schwacher Trost, das hier die hässliche Form schnurstracks dem Inhalt gleichgesetzt werden muss.

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Hausmütze


Die nächste Dämmwelle naht, baut sich vor allen Altbauten auf und wird vieles unter sich begraben: probates Wohnklima, Geschichte und Architektur. Mit geschäumten Platten wird jedes Detail in wechselnden Stärken zugedeckt, egal ob Vorsprünge, Gliederungen und Texturen der Altfassade. Schade drum.
Aber die wahren Lecks von Heizenergie befinden sich nicht in den Außenwänden, nur selten können die dort aufgewendeten Kosten innerhalb 20 Jahren wieder in der Kasse begrüsst werden.
Es sind vielmehr schwach beachtete Hausteile wie der Dachboden, bei denen wirkliche Effekte zu erzielen sind. Dabei gilt es, diese Stellen auf das Dämmniveau der massiven Außenwände zu bringen. Ideal ist ein Stoff, der Feuchte aufnehmen und wieder abgeben kann, nicht attraktiv für Insekten und Mäuse ist und Hohlräume ausfüllt, ohne in mögliche Öffnungen hinein zu rieseln. Hanf ist hier der Favorit.
Überviele Spitzböden über nachlässig ausgebauten Dachwohnungen lassen die Wärme leicht entweichen und bringen die Sommerhitze in die Dachstuben. Eine passable Darreichungsform des Dämmstoffes ist dabei die Hanfdämmwolle oder die Hanfschüttung. So muss nichts geschnitten werden, alles passt sich in der gewünschten Stärke an.
Aber ist Hanf nicht sehr teuer? Wenn er als Matte verarbeitet ist, hat er einen stolzen Preis. Aber als Schüttung und Wolle ist es der günstigste Weg, sein Haus zukunftssicher, effizient und ökologisch zu dämmen.
Darauf kommt noch eine Bretterschalung, um den neu gewonnenen Raum betreten und voll rümpeln zu können.

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Samstag, 16. Juli 2011

Umtrieb


Still lag die Herde "Kodersdorfer" in der Mittagssonne und wärmte durch. Einige Ziegel hatten die Unruhe am Giebel bemerkt, aber konnte ein leises Schurren der Leiter wirklich aufschrecken? Zulange schon lebten sie frei auf diesem rotten Grund, um Furcht zu entwickeln. Zwar neigte sich der Dachstuhl bedenklich zur Seite, aber tat er dies nicht auch schon vor 40 Jahren, als sie den Platz von den vorher hier lagernden Verband freilebender Biberschwänze übernahmen? Also bitte, ruhig bleiben, weiter dösen...
Rasch werden die ersten Exemplare aus dem Verband gelöst und in aufnahmebereite Handschuhhände fallen gelassen. Ruhe und Bedacht ist der Schlüssel für den Treiber, selbst nicht vom Dach zu kippen und die Masse nicht ins Rutschen zu bringen.
Bald ist ein Viertel der Fläche im Transporter, wird unter der neuen Dachfläche abgelagert, die sie das nächste halbe Jahrhundert belegen werden.
Eine Aufregung! Werden auch die anderen kommen, neben wem werde ich die nächsten Jahre lagernd verbringen?
Wer hat es nicht geschafft? Die Firsten sind dabei! Wie wird der Blick sein, ich hoffe doch sehr auf einen Südhang!
Lange werden sie brauchen, bis alle wieder tiefentspannt dem Sonnenaufgang entgegen blinzeln ...

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Dienstag, 5. Juli 2011

Schöner wohnen


Liegen die harten Urteile über die bald vollständige Abwesenheit von guter Gestaltung in Heim und Welt an einsetzender Altersstarre? Ist die Erscheinung vieler Produkte im globalen Warenberg mit "Design" genügend beschimpft? Ist der goldene Schnitt ein biologistische Gemeinheit oder nur Bezeichnung für einen neuen Steuerdreisatz?
Der weisse Plastikstapelstuhl, der den blauen Planeten aufhellt, trägt alle Defizite menschlichen Handelns und Wirtschaften nach aussen gekehrt. Wer sich darauf herablässt, fällt in eine graue Vorwelt des Sitzens, obwohl der gute Sitz wohl bekannt ist. Oder war? Was geschah?
Wie ungeheuer luxuriös und edel kontrastieren gegen solchen Sperrmüll Gebrauchsgüter aus früheren Zeitschichten, die ganz alltäglich verwendet wurden! Welche Mühe in der Gestaltung einfachster Gegenstände, welche Formensprache zeugte Besitzerstolz! Durchdacht, materialgerecht und reparabel. Langlebig sowieso.
Eine Freude, die durch langen Gebrauch eher zunahm.
Wie ärmlich ist da unser Reichtum.
Noch rasch das Knie gebeugt am auferstandenen Heizkörper, dem Schrottcontainer entwunden. Der Standard von gestern strahlt heut wie Verschwendung. Und immer wieder Wärme.

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Freitag, 1. Juli 2011

Hirnerweichend


Unsere heutige Lebenswelt wurde durch drei Geistesprodukte überformt: Atombombe, Fernsehen und Pille. Die nun bekannten Folgen dieser Neuigkeiten übersteigen alle damals erwarteten Änderungen des menschlichen Zusammenlebens.
Das Fernsehen hat sich zu einem Zeitstaubsauger entzaubert, welcher die Zeit aus der menschlichen Gesellschaft zieht. Reden, spielen, singen, Bürgersinn und Ehrenamt in der Nähe: Dafür reicht es nicht mehr, wenn so vieles in der Ferne gesehen werden will. Bildung, Aufklärung, Wissen für den Bürger Verbraucher, Unterricht nicht nur für Junge: Alles feine Ideen, doch in unserer Warenwelt muss Materie konsumiert werden, da zählt geteilte Klugheit nicht und Verstand stört geradewegs.
Nicht nur in unseren Oberstuben weicht es durch, auch auf den Dachböden hat das Empfangsgerät faulige Spuren hinterlassen.
Der Antennenmast war die Einfallsluke für Regenwasser, am nassen Ende das charakteristische Schadbild. Die Durchdringung der Dachhaut wurde nicht ausreichend gedichtet und bildet neben maroden Dachluken, Fassungen und unerkannten Ziegelbruch die häufigste Wasserquelle. Bei klassischen Kaltdächern arbeitet der permanente Windzug dagegen, unter die Folienburka heutiger Dächer lässt sich nur Schauerliches ahnen, aber wenig sehen.
Seit einigen Jahren sind Fernsehdrähte nutzlos geworden und beflaggen die Häuser, an denen sich Sanierungsbedarf aufstaut.
Wie es um unsere Köpfe bestellt ist? Trocken halten...

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