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Mittwoch, 11. November 2015

Landhaus vermieten?

Das Nutzerdilemma ist bekannt: Die Miete wird schon bei der Stadtwohnung kaum abgewohnt, eventuell verweilen die Bewohner ein Viertelchen des Tages auf teuren Quadratmetern, samt Urlauben und Wochenenden eher weniger. Das gleiche Bild in Grün beim Kleinod auf dem Lande: viel zu wenig Aufenthalt bei jeder Menge Arbeit.
Ganz klar, die Nutzung muss erhöht werden. Aber es muss auch etwas eingenommen werden, denn der begeisterte Zuspruch der Bekannten und Freunde, wenn sie Hunde und Kinder wieder verstaut haben, hilft wenig beim Holzhacken und Duschkopf ersetzen.
In Europa hat sich der Agrartourismus gut entwickelt. Wer jedoch keinen aktiven Bauernhof sucht, sondern nur ein Probewohnen im eigenen Traum vom Lande am nächsten Wochenende, hatte es lange schwer. Ferienportale kannten lange nur Jahresurlauber vielleicht noch mit Belegungstagen oder nur  zu starke Bearbeitungsgebühren. Auch das Bild einer Unterkunft hat sich gewandelt: Nicht der Fernseher, die Minibar und die fussläufige Kegelbahn sind gesucht, sondern Ruhe und Schlendergang.
Das Bewohnen belebter Räume, quasi ein Mitleben bei den Gastgebern, ist bekannt vom Couchsurfing. Wer jedoch mehr Gastgeber als Reisender sein will, ist mit Portalen wie airbnb besser bedient. Erstaunlich, wer sich dort alles anfindet...
Der wichtigste Ertrag (neben den Einkünften...) ist die Bekanntschaft mit oft sehr weit gereisten neuen Leuten. So lernt auch der Sesshafte die Welt besser kennen und für den Stadtnomaden faltet sich die Landschaft auf. In meiner jetzt einjährigen Erfahrung kann ich nun nicht mehr abstreiten, das diese neue Möglichkeit der Mitnutzung sehr gut passt, zumal die Gäste sehr offen und gleichgestimmt waren. Wichtig ist die richtige Darstellung der Unterkunft, denn in die Begrifflichkeit von "Landhaus"  passen bekanntlich ganze, auch schräge Welten.

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Samstag, 7. November 2015

Putzig



Grauverputzt ist das Bild der DDR in die Geschichte eingegangen und die Begründung für dieses Klischee ist hier und da noch zu besichtigen. Selten in den durch sanierten mittelalterlichen Kleinstädten, dafür in den Dörfern, welche den Abschwung durch das Verschwinden ihrer Geschäftsgrundlage nicht verwinden können. Der Sinkflug der Immobilienwerte in diesen Lagen trägt zum Status quo bei.
Der Putz ist auf einer Ziegelwand, welche nicht als Sichtmauerwerk ausgeführt wurde, zwingend erforderlich. Denn die Ziegelwand nimmt durch das traditionell gefertigte Ziegelmaterial und die bald bröselnden Fugen reichlich Wasser auf, zumal wenn Starkregen samt Wind die Wand belagern. Dadurch werden die Wände immer feucht gehalten, zumal an sonnenarmen Orten. Frostschäden und ein bizarr gesunkener Dämmwert sind die Folge, was auch an den Innenwänden zum Ausfall von Kondensfeuchte führt. Dann kann das Wohnklima nur durch die Heizbrigade erzwungen werden.
Ein gut ausgeführter Kalkputz kann lange als perfekter Schutz dienen, viele der grauen Putze haben diese Qualität aus mehreren Gründen nicht.
Der Putzmörtel wurde damals händisch angemischt und das sieht man: Die Rühranstrengungen, Mengenverhältnisse und willkürliche Pausen änderten sich sprunghaft und sind mit jeder Schubkarrenladung verschieden wie die bis heute sichtbaren Schattierungen bezeugen. Denn auch die Fragen der Untergrundvorbereitung und des Wetters sind entscheidend, sie beeinflussen das Trocknungsverhalten und damit die Dauerhaftigkeit des Putzauftrages.
Dazu kommt die chronische Überdosierung des Zementes, welche den Putz zu hart macht. Dadurch wird die Ablösung in Schalen provoziert. Ein loser Putz verliert seine Berechtigung, er wird funktionslos und muss entfernt werden. Die überputzten Maueranker leiden unter verstärkter Korrosion, eindringendes Wasser kann noch schlechter abtrocknen und befeuert die Erosion.

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Feldsteinfundament, verbrüchlich




Das Fundament hat es als Ausdruck für besonders standfeste, weit in die Zukunft beständige Angelegenheiten bis in die Propagandasprache geschafft. Mit dem Zusatz "unverbrüchlich" dargestellte Verhältnisse konnten diese Zuschreibungen aber oft nicht einlösen, zumal hier die schwierige Kategorie "Ewigkeit" eingeführt wird.
Auch beim Fundament aus Feldsteinen, welche als rundgeschliffene Steine vom Acker gesammelt wurden, ist die Ausstrahlung weit besser als die vorhandenen Qualitäten. 
Die Formen eignen sich nicht zu einer straffen Verzahnung, oft wurden für die Optik Blender angebracht, welche sich vor der zu leistenden Lastabtragung drücken und nur zur Straße hin ein gutes Bild abgeben.
Die Tiefe ist ungenügend, besonders bei kellerlosen Gebäuden auf wenig bindigen Sandböden ist ein Generalverdacht angebracht. 
Unpassend auch die Mörtelmasse, welche den Zusammenhalt sichern soll. Die kalkhaltigen oder lehmigen Bestandteile sind geschwächt, von Pflanzenwurzeln gelockert und durch Insekten bewegt. Werden die lockeren Erdteile konsequent entfernt, bleibt ein lückiger, fragiler Verband übrig. Ein idealer Zutritt für Schadnager und Maulwürfe.
Bei solch labiler Verfassung ist abschnittsweises Arbeiten angesagt, damit es kein Gesamtversagen geben kann. Vor jeder tieferen Freilegung zwecks "Dränage" und "Abdichtung" ist zu warnen, lediglich die Entfernung von angelagerten Boden über der bauzeitlichen Höhe kann vorsichtig erfolgen. 
Bei der Ausfugung kommt es zuerst nicht auf die Optik an, sondern die Funktion soll gesichert werden. Hohlräume werden ausgestopft und mit passenden Steinen oder Ziegelbruch ausgefüttert. Eine Zementphobie ist hier wie bei allen erdnahen Bauteilen unsinnig, es sind die angegebenen Rezepte einzuhalten.

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