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Sonntag, 12. Oktober 2014

Pionierbesiedlung


Boden wird hinlänglich definiert als "Oberfläche der Erde, welche geeignet ist, Pflanzen als Standort zu dienen". Somit beginnt der Rückfall menschlicher Bauten mit der  Besiedlung höherer Pflanzen, worum sich besonders Birke, Holunder und Pappel als Pionierpflanzen bemühen.
Welche Taktiken sie so erfolgreich wirken lassen, verbirgt das Innere des aufgelassenen Industriebaus. Es ist ganz sicher die Wandneigung, welche aus dem Fugenmörtel den Boden für die Baumsamen bereitet hat. Welcher Druck in den Pflanzenzellen wirkt! Die Sprengwirkung steht dem Frost nichts nach. Die in Fürsorge um den Zusammenhalt des Ringofens umschlungenen Drahtseile werden der Entropie nicht lange trotzen.
Moose und Flechten kommen mit wenigen Ansprüchen durchs Leben, die angewehten Mineralien und Stäube reichen für einen Webpelz, wenn denn der Untergrund nur Feuchtigkeit verspricht. Aber durch den Stoffwechsel entstehen Huminsäuren, die den Kalk aus den Ziegeln lösen, der dauerfeuchte Untergrund bietet bei Frost Verletzungsgefahr für die Tonziegel. Solch grüne Menetekel machen sich gut auf einem Kalenderblatt für Romantiker, am Haus weist Vegetation auf schwache Stellen hin.
Ganz eigentlich könnte durch ein Kataster der Siedlungsraten , geordnet nach Parametern, eine verlässliche Datierung der Verfallsdauer möglich werden. Ähnlich der Dendrochronologie ( also der Altersbestimmung von Hölzern durch die charakteristische Abfolge der Jahresringe) wäre damit ein Zeitstrahl über aufgelassene Bauten gelegt und die gelebte Archäologie träte selbstbewusster auf.

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