Zielkonfusion
Jeder Wagemutige, welcher sein Geld und einen guten Teil seiner Zukunft in eine vernachlässigte Bauhülle auf dem Lande wirft, gehört natürlich kräftig beklatscht. Er oder Sie wollen schliesslich etwas Ererbtes erst noch erwerben, um es zu besitzen, ganz wie Goethes Mantra rauscht.
Das Dilemma zeigt sich auf dem Weg: Jedes erneuerte Bauteil sieht zwar so ähnlich aus wie der bewunderte Altbestand, aber in der Summe bilden die Teilchen oft ein schiefes Bild.
Hier musste das alte Holztragwerk, welches ein gutes Jahrhundert alles ertrug, der neuen Raumplanung weichen. Um aber die alte Anmutung heran zu zaubern, sollte es wieder Sichtfachwerk werden, jedoch... Ob Brandschutz oder Statiker: egal, der Balkenquerschnitt wuchs beträchtlich, das Riegelwerk mit. Die Steher mussten Eiche werden und der Rähmbalken, den unser Bildzentrum beharrlich oben sehen will, kommt gleich als Eisenträger daher.
Wie nun weiter? Die Zapfen in die Eisenträger senken? Nein, liebliche Mützchen halten die Holzwand am rechten Fleck.
Vielleicht bleibt das obere Dilemma ja nicht sichtbar, aber wenn man nach Ansicht des Erreichten noch einmal wünschen dürfte: wäre ein reines Eisentragwerk mit Säulen nicht die bessere Wahl?
Labels: Fachwerk Einmaleins
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