Altvordere Fensterbank
Manche Fragen zur behutsamen Hauserneuerung werden oft schon vom Altgebäude beantwortet. Die Details der Ausführung, die Materialwahl und kleine Tricks lassen sich bei der Betrachtung der Überlieferung auslesen.
Hier ist eine Fensterbankversion an einem Stampflehmhaus zu sehen, welche 140 Jahre in unserem Klima ohne Regenrinne (sic!)funktionierte und fraglos weiter diente, wenn nicht das ganze Gebäude vom Fortschritt fraktioniert wird.
Alle wasserberührten Teile sind aus gebrannten Stein, die Neigung sehr elegant schon in der Ziegelei mitgegeben. Eine Reihe Ziegel hat offensichtlich als ebenes Auflager gereicht und bildete durch Ausrücken eine zweite Tropfkante.
Wie bei überlieferten, autorenlosen Nachlässen üblich, schlägt auch im Häuserlesen die Stunde der Interpreten, zumal viele Überformungen zur Auslegung reizen.
Deshalb sind originale, wenig modernisierte Gebäude trotz vielleicht abschreckender Ansicht immer vorzuziehen.
Labels: Material
1 Kommentare:
wieder 'ne klasse sherlock-holmes-arbeit hingelegt; hoffe, die blogse gehen nie aus!
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