Der Mann und das Holz
Ich vermute, die Liebe der Männer zum Sachbuch und deren Ablehnung von "nur erfundenen" Geschichten hat den Ausschlag für diese pathetische Überschrift gebracht.
Es ist aber kein Buch zur Neufindung und Interpretation des Mannsbildes, es geht um Ofenholz.
Viel Wissen, welches man schon in anderen Schriften las, wird mit persönlicher Ansprache dargeboten und mit einer Liebeserklärung an den Baum und die Instrumente seiner Brennholzwerdung geschickt verknüpft. Wenn auch im Zahlenwerk einige Maßeinheiten unstimmig sind und die Gewohnheiten in nordischen Wäldern weniger Aussage auf unsere Holzflächen leisten mögen: Das Gefühl, der Unwägbarkeit der Aussenwelt mit einem hohen Brennholzstapel etwas entgegen stellen zu können, ist gleich stark. Was in drei, vier Jahren sein wird, liegt im Nebel, aber welcher Stoff im Ofen flackern wird, steht schon fest im Schuppen.
Zeigen können, wo die Axt hängt.
Sicher kennen wir die trockenen Frostwinde in Nordeuropa nicht, aber für unsere Breiten gilt: Das im Frühjahr geschlagene Holz kann nimmer im nächsten Winter durch das Ofenloch geschoben werden. Zwei, besser drei Jahre Vorlauf müssen geschafft werden und Rundholz aufgespalten.
Mit Freude gelesen, aber kein Wunder: ich bin ja auch in der Zielgruppe verhaftet.
Labels: Landlesen
1 Kommentare:
Herrlich ..
Echte Inhalte so spitz und findig in dahingleitende Worte zu pressen,
ein Talent schon fast wie Goethe!
Haben Sie schon darüber nachgedacht diese Veröffentlichungen in einem Buch zu veröffentlichen?
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