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Mittwoch, 21. Januar 2015

Landleben, nun auch als Ratgeber


Sei es die dauernde Dämmerung, die üble Nachrichtenlage oder die aufschiebende Wirkung: Einfach die Augen ganz schliessen und die Welt als Wunsch und Vorstellung aufrufen.
Die Verheissung erscheint als Bilderfolge und wird zum bequemen Nachlesen aufgeschrieben. Nach dem Kochbuchtsunami und der Flut der Sprachlernbüchern (die gleichfalls den Willen für die Tat nehmen und keine erhöhte Aktivität am Kochtopf oder im Sprachzentrum bewirken) sind es nun die Prophezeiungen des freien Landlebens.
Tom Hodgkinson, der Gründer der Zeitschrift  "The Idler" ( soviel wie " Der Müssiggänger"), hat schon viel unternommen, um der besseren Seite des Lebens wieder mehr Geltung zu beschaffen. Mehr rumhängen, in Geselligkeit trinken und singen und nachsehen, ob es nicht einfachere Wege gibt, die Liste der Aufgaben zu kürzen. Lobenswert.
Wir werden in unseren letzten privaten Abrechnungen rasch erkennen, wie viele gute Tage wir mit der Arbeit für andere umgebracht haben und heftig bedauern, wie oft die Hängematte leer schaukelte und die spannenden Abweichungen (vulgo: Sünden) nur vom Hörensagen unser Hirn erreichten.
Die gesamte Forschung und ein Gutteil des technischen Fortschritts verdanken wir schliesslich dem starken Hang zur Bequemlichkeit sowie der Angst, das Bett könne beim Verlassen ungehörig auskühlen.
In seinem Buch "Schöne alte Welt" (Huxleys "Neue Welt" bildet die Referenz, wie weit wir uns schon in der Dystopie befinden) lässt er nach einem anfeuerndem Vorwort den Jahreslauf in Form alter Landkalender passieren. Das Beste darin sind die Verweise auf alte Schriften und die Zitate der antiken schriftkundigen Landleute.
Die vorgebrachten Ratschläge für ein Leben weitab der modernen Versorgungsströme ernst zu nehmen, wäre dagegen arg fahrlässig. Denn in diesem Fall bleibt nur die Frage, was eher eintreffen wird: Hunger oder Kälte.
Damit zeigt er deutlicher, als ihm lieb sein kann, wie weit wir vom alten Wissen abgerückt sind.
Ein Buch richtet wenig dagegen aus und sein Buch verwirrt die Jünger sträflich.
Leider gilt hier wieder: Nur harte Arbeit überwindet alles.

(Nebenbei bemerkt: "Atlas der abgelegenen Inseln" von Judith Schalansky steht in der Idler-Bibliothek und somit goldrichtig!)

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