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Donnerstag, 16. Februar 2012

Apfeltraum


Ob Luther, Renft oder Adam&Eva: je nach Füllstand des Zitatenkörbchens kann der Apfel als zivilisatorische Grundausstattung angemeldet werden. Auch bei einer Landnahme sind oft einige unerwähnte Baummumien die einsame Mitgift. Sie stärken das neuen Hochgefühl von eigener Stärke und Möglichkeit. Unabhängigkeitserklärung mit Obst.
Die Anlage von Obstbäumen wurde schon früh amtlicherseits vorgeschrieben oder gefördert. Eine letzte Anlegerwelle von Obstgärten gab es 1950/60 in den ostdeutschen Ländern, da hier Obstland nicht in den Bestand der LPG geführt werden musste und somit privat blieb.
Die Sortenzüchterei war im Deutschen Reich eine grandiose Leidenschaft von Lehrern oder Apothekern, die ihre Ergebnisse nicht nur zu Zuchtschauen prämieren liessen, sondern auch mit bildgewaltigen Namen für die Ewigkeit ausrüsteten: Berliner Schlotterapfel, Danziger Kantapfel oder Ruhm aus Kelsterbach.
Während fast jede Verirrung auf dem Gebiet der Modehundezüchtung (ein anderer Spleen zu jener Zeit) weitergequält wird, fallen die alten Sorten heute leise unter den Verkaufstisch, darüber liegen die immergleichen drei Weltsorten.
Sei also der Baum im Garten auch kaum zu erkennen, die Chance auf einen Schatzfund im Garten oder der vergessenen Allee ist größer als auf dem Dachboden. Apfelbäume können weit über 160 Jahre alt werden und dabei fruchten, also sind Wiederbelebungen immer denkbar.
Wer allerdings eine stattliche Anzahl hinter seinem Hof hat, sollte die nächsten Strophen des Liedes kennen: Lagerraum, Apfelpresse, Trockengestelle.

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