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Sonntag, 12. September 2010

Backstein


Eine Sorge treibt alle herum, die mit dem Wiedereinbau alter und gebrauchter Baumaterialien liebäugeln: Die Haltbarkeit.
Die Mauerziegel, welche hier als Füllmaterial der Fachwerkfächer verwendet wurden, müssen die richtige Besetzung gewesen sein: Kein Fach hatte sich heraus bewegt, obwohl es weder Dreiecksleisten oder Nägel zur Befestigung gab. Einige wenige Steine hatten materialbedingte Ausblühungen und Abplatzungen, welche auch durch den Druck auf die Füllungen zu erklären sind.
Der Stein ist sehr weich gebrannt. In einem heutigen Materialtest würde er durchfallen, aber die 100 Jahre in der Praxis wiegen wohl schwerer. Er kann also die Frostwechsel wie auch die Feuchteanfälle gut vertragen. Wichtig auch der Mitspieler Kalk, der damals in einer Grube auf der Baustelle gelöscht wurde.
So inhomogen die Materialmischungen per Hand auch war, wichtiger für die Haltbarkeit war auch die Feuchtigkeit beim Einbau. Beim Abputzen der Ziegel (sehr vorsichtig und gefühlvoll, denn wie sonst putzt man einen Keks?) waren abschnittsweise starke Unterschiede zu erkennen. Diese rührten vermutlich vom Einbauwetter her: Nieselregen oder pralle Sonne? Schon ändert sich das Abbindeverhalten des Kalkmörtels, auch eine Art Tagebuch und sehr viel später lesbar.
Der Ziegel muss also unter möglichst gleichen Bedingungen verbaut werden. Keine zementhaltigen Mörtel verwenden. Die Längstseite hat eine Patina gebildet, die auch Schutzfilm ist und keinesfalls weggebürstet oder gestrahlt werden kann. Diese Stein ist somit nicht für Druck gemacht, sondern gehört wieder in ein Fachwerk.
Eine Garantie auf das Material kann es nicht geben, denn die Art des Wiedereinbaus entscheidet die zukünftige Standzeit.
Aber in Zeiten der industriellen Baustoffherstellung, wo mit Stolz 10 oder gar 20 Jahre Garantie beworben werden, brauchen sich diese Backsteine nicht verstecken.

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