MB Kern Landhausberatung
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Mittwoch, 30. Dezember 2015

Verschleierter Blick


Das moderne Grossfenster oft wie Löcher in der Fassade wirken, liegt nicht nur an fehlender Teilung durch Sprossen, sondern am modernen Glas. Dieses Material ist sehr glatt und bietet dem Auge keinen Widerstand, fein geputzt ist nur schwer zu entscheiden, ob sich überhaupt Glas zwischen den Rahmen befindet.
Handwerklich hergestelltes Glas hat dagegen eine lebhafte Oberfläche und aus schwankender Dicke heraus allerlei optische Effekte, die als eigene ästhetische Qualität wirken. Die ersten als Scheiben eingesetzten Gläser waren zudem nicht klar, sondern je nach Art der aufgefundenen Glassande grün, blau oder gelb schimmernd.
Sicher ist mit solchen Gläsern in den oft einfachen Fenstern nichts mehr in Sachen Energiesparen und Einbruchsschutz zu reissen, aber ihre eigene Ausstrahlung macht manche Ansicht erst wertvoll.
Nach dem Austausch schmerzlich vermisst? Da helfen die Nachahmungen moderner Gläser durch gefangene Bläschen und gepresste Faltenmuster (altdeutsch) nicht weiter, denn sie zeigen nur die Größe des Verlustes.
Es bleibt die Mantra, jedes vorhandene Bauteil im Original auf seine Weiterbeschäftigung hin penibel zu prüfen. Denn es sind diese Details, die Geschichte und Charme am Bau sinnlich machen können.
Das als mangelhaft Empfundene wandelte sich durch die Zeitschlaufe zum herzerwärmenden Original.

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Freitag, 25. Dezember 2015

Durchblick




Was wir heute vielleicht als Spähschlitz an der Wohnungstür kennen oder besser an der Küchentür von Restaurant, war zu lichtlosen Zeiten auch an Stubentüren vorhanden: Der Durchblick. Die Bewohner der Häuser waren viel dichter gelagert als heute und eine Licht rar, da war es für Stubenläufer hilfreich, wenigstens einen Orientierungsschimmer zu erhaschen. Denn mit dem offenen Licht abzugehen bedeutete oft, die anderen im Dunkeln zu hinterlassen. Mit billiger werdenden Fensterglas wurde nicht nur die Aussenhaut der Gebäude freundlich gedichtet, auch die schweren Holztüren wurden transparenter gestaltet. Die damals zahlreiche Dienerschaft konnte ihre Auftritte zudem besser synchronisieren.
Künstliches Licht selbst war bis vor 100 Jahren ein kostbares Gut und brandgefährlich dazu, oft war allein die Küche in den Abendstunden erwärmt und wie auch immer beleuchtet. Für sich selbst lesen, gar individuell Musik oder Radio hören? Nichts da, es wurde vielleicht vorgelesen oder zusammengesungen, auf jeden Fall alles einer strengen sozialen Dauerkontrolle unterworfen.
Echte Privatheit musste man sich leisten können und wurde erst in der Industriegesellschaft massenhaft.
Aus beengten Wohnsituationen in Asien und Osteuropa ist auch die entscheidende Fähigkeit dieses Zusammenlebens bekannt: Nicht hinzusehen und doch Gesehenes einfach nicht zur Kenntnis zu nehmen.

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Dienstag, 15. Dezember 2015

Mauersäger

                                             
Mit lockeren Sprüchen ("Du schaffst das schon" oder noch verantwortungsfreier in der Wir-Form) wird gern gedrängelt, auf`s Ganze und bis an die Grenzen zu gehen. Aber für einige der anstehenden Bauaufgaben ist die Erfahrung oder das Besteck zu klein oder schlicht nicht vorhanden. Dann kommt die Zeit, einen Werktätigen anzurufen, der solcherlei Probleme täglich kleinarbeitet.
So wie diese Mauer aus Stampfbeton, vor gut hundert Jahren verfertigt,  ein Monolith ohne Ansatz und eher im Ganzen auf den Rücken zu legen als eine gut abgezirkelte Portion herauszuhauen.
Die Trennscheibe zu klein, der Stemmhammer zu fransig im Ergebnis, da braucht es was Spezielles.
Keine Viertelstunde später ist die Mauer frisch geschnitten und die Fassadenverkleidung kann sich um die Ecke schmiegen.
Einfach mal loslassen...

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