MB Kern Landhausberatung
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Sonntag, 25. Oktober 2015

Pinseln beruhigt



Wenn sich etwas im Leben ändern soll, noch bevor ein unzufriedener Zustand sich verfestigt und vor allem da es endlich mit der besseren Nutzung der verbleibenden Zeit voran gehen müsste: Dann ist die Zeit des Handelns gekommen!
Da die neue Frisur oft nicht genügt, wird das Umfeld mit Konsumbeute aus dem Netz überrascht, abseitige Leidenschaften kultiviert und die Weintreppe rauf und runter getrunken.
Wirklich greifbar ist das vertraute Heim, es kann nicht maulen oder sich gar der neusten Mode verweigern. Ha, nimm dies, dunkles Treppenhaus.
Gut 8-10 Wellen der Leidenschaft hat auch diese Treppe schon durchlebt, wobei mit der elfenbeinigen Grundfarbe ein zeitlos guter Ton vorgegeben ward. Ein Sediment des Farbeneinsatzes des letzten Jahrhunderts.
Den klassischen Ölfarben folgten synthetischen Anstrichstoffe, darauf wurde eine Gummipaste verloren, vielleicht war die gelackte Oberfläche zu glatt? Meist diktierte der reine Willen zum Wandel und wir irren, so wir einen rationalen Grund zu unterstellen.
Dann stand schon der Bodenbelag vor der Tür, verklebt mit feinstem Teppichkleber der ersten Generation, ein ewiger Quell von Ausdünstungen und leisem Kopfschmerz. Diese Verwirrungen zurückzubauen erfordert geballten C-Waffeneinsatz und eine ausgiebige Probereihe zur Wahl der Waffen. Beize im Plastikmantel und mechanische Schleiferei zwingen die Holzoberfläche ans Licht. Allerdings sollte das Holz geschont werden, da rundgelutschte Stufen die Sicherheit abmindern.
Bleibt das Holz sichtbar? Nein, es wird einen Neuanstrich geben und die Laufmitte wird mit einem Sisalstreifen (unverklebt!) griffig gehalten.
So kann es dann aber auch gern bleiben. Lang und länger.

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Samstag, 24. Oktober 2015

Unter den Dielen liegt der Sand


Die Zustände in der Zwischenwelt der Balkenlage bliebe noch Jahrhunderte verborgen, jedoch die vielgeschliffenen Bodenbretter gaben auf und wichen. Siehe da: gar finster ging es wohl zu. Die Schwingungen der überlangen Deckenbalken schnippten die Einschubbretter aus den Nuten und die Schüttung verregnete auf die Zimmerdecke des Salons. Dessen filigraner Aufbau trotzte zwar dem Massezuwachs, einige Partien aber konnten die Leistennägel nicht mehr untadelig halten.
Eine Korrektur der schwächlichen Konstruktion ist ohne Verlust der darunter hängenden Decke kaum möglich, die Beilaschung mit starken Dielen mag den Balken versteifen, erhöht aber auch die Last. Aber damit kann der Boden exakt ausgeglichen werden.
Der Schlitz hat ausgedient. Nun wird eine Dachlatte an den Seiten befestigt, auf denen die Einlagebretter zum Liegen kommen. Dann folgt eine Rieselschutzpappe und die alte Schüttung kann wieder eingefüllt werden. Alles Geraune über die Giftigkeit und Radioaktivität der Schlacke gehört in die Abteilung Gefühle mit unsicherer Datenlage. Wichtig ist Masse zur Minderung des Schalls, aber wenn die Balken schon knirschen gilt es abzuwägen.
Das Einbringen von Wärmedämmung ist gut gemeint, aber unnütz. Denn alle Räume werden gleich geheizt und es gibt keinen zu bremsenden Wärmestrom, der Verlust des Einen ist die Fussbodenheizung des Anderen.

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Samstag, 17. Oktober 2015

Ist da noch Belag auf der Terrasse?



Der Terrazzoboden ist eine verbreitete Variante des belastbaren, wasserfesten Wirtschaftsboden. Die Technik war schon in der Antike bekannt und wurde im Mittelalter im Mittelmeerraum beispielhaft zur Blüte gebracht.
Mit wachsendem Wohlstand wuchs der Bedarf an prachtvollen Böden in Deutschland und wandernde italienische Handwerker stillten ihn. Neben Staatsbauten wie Gericht, Post und Bahnhof wurden auch Villen, Industriebauten und manche Bauernhäuser mit diesem als exotisch empfundenen Boden aufgewertet.
Zwischen den Kriegen dehnte sich die einfarbige Terrazzofläche in Küche, Flur und Bad aus. Sehr praktisch die nahtlose Fläche, die sich in den Waschküchen von der Scheuerleiste bis zum Bodenabfluss anschmiegte.
Nach dem letzten Krieg wurde der Boden massenhaft im Wiederaufbau verwendet und bald von Bodenfliesen imitiert und verlor so seine Exotik. Auch das Wissen und Können verschwand mit den Facharbeitern, welche diese Böden noch handwerklich herstellen konnten.
Vorgefundene Altböden sind häufig gerissen und von wandelnden Moden perforiert. Nicht selten senkte sich der Boden, weil der Unterbau nicht ausreichte. So ist es der Vorliebe und den Erinnerungen der Neubesitzer überlassen, ob der Boden bleiben kann. Bei einfachen, schmucklosen Böden sollten die Zeitspuren nicht stören, denn die Reparatur solcher Böden ist sehr aufwändig und bei kleinen Flächen kann man dann auch einen Neuaufbau in Betracht ziehen.
Die Pflege der Oberflächen ist recht speziell, da die Rezepte für einen glänzenden Boden sich je nach Entstehungszeit unterscheiden. Also sollte man sich vor einem Angriff kundig machen, damit es keine unnötigen Beschädigungen in allerbesten Absichten gibt.


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