MB Kern Landhausberatung
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Mittwoch, 23. Mai 2012

Sonnenschutzorgane

Kann die Sonne mal richtig einheizen, wird sie vom ersehnten Boten der leichten Jahreszeit zur lästigen glühenden Peitsche umerkannt. Jedes Jahr die gleichen Vergesslichkeiten. Gerade noch überlegte man, abends vielleicht noch zu heizen und -zack- sofort begrüßen wir die Kühle des Hauses als Fluchtort. Da haben es die Wechselwarmen sicher ruhiger...
Für ausgebaute Dachböden ist Widerstand gegen Wärmeeintrag dringlich. Denn auch bei gut gewählter Dämmung kann durch die Dachfenster viel Strahlungswärme eindringen und kein Weg führt wieder hinaus. Die Nachrüstung von Sonnenschutz ist noch teurer als beim Kauf (und da kam es schon zur Schnappatmung).
Hitzeschutz klappt also nur durch äussere Abschirmung und hier gab es zwei bestens eingeführte Produkte: Fensterläden und Hausbäume.
Die Fensterläden dienen heute oft nur als Dekoration, da es an der nötigen händischen Bedienung gebricht.
Mit Bedacht an das Haus gesetzte Bäume  sind die ausgereiftesten Produkte: Im Winter frei der Blick und willkommen die Strahlen im Zimmer und im Sommer ein dichtes Schattendach mit Duft, Vogelstimme und Blattgesäusel. Die schnittverträglichen Linden sind hier unerreicht.

Somit bilden sie die Antithese zu den immergrünen Sichtblenden, die das Gartencenter so günstig abgeben kann.

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Hier wirft der Löwe


Wer an einem trockenen, stark besonnten Platz diese Trichter entdeckt, denkt vielleicht an zufällige Gebilde. Aber es ist wirklich die Fanggrube des Ameisenlöwen, der Larve der Ameisenjungfer.
Die Fangmethode ist schon legendär und gern forciert man die Ereignisdichte beim Beobachten, indem eine Ameise in die Arena gedrängt wird. Es können auch andere Kleininsekten sein, die Larve am Grund begrüßt alle mit Sedimentbewurf. Die Absicht, die Beute am Grunde mit einer Giftinjektion zu überwältigen, gelingt auch oft. Dann löst das Gift den Beuteinhalt auf und der Löwe saugt, nach angemessener Verdauungspause das angedaute Innere mit seinem Rüssel ein. Solcherart nimmt bekanntlich auch die Spinne ihre Beute zu sich.
Beim Ameisenlöwen läuft es sehr effizient, sie betreibt keine Ausscheidungsorgane mehr und hat die ursprünglich dafür vorhandenen Teile umgenutzt.
Ein dankbares Objekt der Beobachtung, dieses Insekt des Jahres 2010, welches als Imago leicht mit der Florfliege zu verwechseln ist.

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Freitag, 18. Mai 2012

Lügen in Fahrt

Wenn Kunst ins Rollen kommt ... kann dies vieles verheissen: neue Ufer, Wandern unter freien Himmeln und Verkündigungen auf fernen Lichtungen. Aber das überraschendste Museum Brandenburgs solcherart zu mobilisieren, auf das es nimmer wieder zurück finden wird, ist für das Land ein klarer Verlust. Für die Stadt Kyritz sowieso, aber was dieses stark unterschätzte Haus für einen Wert in die Region bringen konnte, war der Stadt unbekannt oder gleich egal.
Schade um die Besucher, welche den Weg nicht fanden im Vertrauen auf die Statik der Welt, denn nun müssen sie ins Sächsische reisen, um durch Lüge zur Wahrheit zu gelangen.
"Raus auf`s Land!" bleibt sicher ein Evergreen unter den Parolen. Aber es gibt auch ein Rücklauf der Wellen in die Metropolen, raus aus dem eigenen Revier. Bei den Prognosen für den Bevölkerungsabtrieb bis 2020 aus den Randregionen wird der Hals trocken und beim verbliebenen Personal schnürt es einem leicht die Kehle zu.
Kann der Berliner mit seiner Liebe zum Umland die verkorkste Situation retten?
Oder muss der süddeutsche Neuberliner dank seiner Finanzen die Umworbene erobern?
Oder stirbt sie gar einsam und verdorrt?
Lesen Sie weiter, wenn es bald wieder heisst: Was wird aus Brandenburg?

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Montag, 14. Mai 2012

Ausputzer



Soeben gab es die "Stunde der Gartenvögel", der Zensus des NABU für unsere piependen Gäste. 
Aus Sichtungen während einer Stunde werden Trends in der Bestandsdichte der Vogelarten bestimmt.
Dabei fallen mir  Beobachter ein, die täglich und länger unsere Gartenvögel im Blick haben: die ach so lieben Katzen. 

Die KatzenliebhaberInnen ahnen ja auch: diese Schmusedinger sind  Raubtiere und putzen ohne Sorge um unsere Nützlichkeitserwägungen alles weg, was sich bewegt und zu überwältigen ist. Gut gefüttert hin, Glocke um den Hals her.
Das schlechte Gewissen drückt etwas, schliesslich postuliert es sich leicht: Auf alles könne man verzichten- aber nicht auf Literatur und Katzen. Aber doch wohl auch nicht auf Singvögel?
Zur Abrundung von sozialen Ecken und Kanten dient die Katze in 16,5 % aller deutschen Haushalte und hat die Hundemeute überholt. 2010 waren dies 8,2 Millionen Exemplare (ohne Grauziffer der unbekannten Nachtkatzen).
Nur für Verpflegung der Katzen geben wir lieben Tierfreunde gerne 1.435.000.000 Euro. Jährlich. (Darin sind die Kosten für Spiel, Pflege, Unterbringung, Tierarzt und die Spende für Tierheime und verwahrloste Exemplare selbstredend nicht enthalten.)
Die Vermenschlichung der Katzen wird deutlich an Werbung und Verpackung der Tierfutterindustrie. Oft steckt mehr Energie in der Hülle als im Inhalt, auch wird hier bald Futter mit medizinischen Zusatzfunktionen erscheinen. Taufen, Hochzeiten, Kremation und Seebestattung: alles für die Katz, was nicht ist, wird wohl noch werden.
Da sind die Singvögel natürlich nur kleine, selbst erarbeitete Süßigkeiten.
"So ist halt die Natur..." wird entschuldigend vom Sofakissen geseufzt.
Achja, die menschliche Natur.

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Abrüstung

Heutige Dachdeckungen sind ausgereift und dauerhaft. Selbst die Sparmichel, welche statt Tonziegel den Betondachsteinen die Vorfahrt erteilten, müssen sich allenfalls über die Farbentsättigungen ihrer Dachansicht grämen.
Neue Angriffspunkte für die Erosion wurden nunmehr die nachträglichen Dachdurchdringungen: Dachfenster, Antennen, Lüftungen (und in der Anfangszeit der Blitzschutz). Diese oft heimgewerkelten Perforationen mit gut gemeinten Dichtungsversionen haben viele Schaden am Dach zu verantworten (neben gewöhnlicher Vernachlässigung und den Wagnissen der modernen Dämmvandalen).
Doch die Erde hat sich weiter gedreht: Die Antennenmasten alter Form und CB-Funkpeitschen haben ausgedient. Wer nicht verschlüsselt mit Hydarabad funken muss braucht diese zu Schrott gewandelte Empfangstechnik nicht mehr.
Wer grummelte, die Welt werde immer verwirrender? Manchmal wird auch abgeräumt.

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Sonntag, 13. Mai 2012

Baumfäller

Alles was entsteht, trägt ja schon sein Ende in sich, oder um des Klassikers Spruchbeutel richtig zu klingeln: ist auch schon wert, das es zu Grunde geht. Wie aber die Baumwurzeln in der Landschaft weggeräumt werden, fragt sich jeder, der mit dem Spaten seinen Holunderbusch translozieren möchte und doch nur zunehmend wütender seine Handgelenke staucht.
Hier ist ein Vertreter der kleinen Helferlein und er gehört nicht zu den Kürbisgewächsen:
Ein Prachtexemplar vom Schwefelporling, aggressiv und rasch zerlegt er das Kernholz von Laubbäumen, worauf diese zu Grunde fallen. Wenn der Pilz so mit seinem Fruchtkörper prahlt, sind die Messen der Holztrennung in kleinste Bausteine schon gesungen.
So jung, so frisch und auch noch essbar, wie Pilzfeinzungen beteuern. Wenn die Ernte am noch stehenden Objekt erfolgt, sollte Zubereitung und Verzehr gemäß den Richtlinien der Forstberufsgenossen erfolgen: In zwei Baumlängen Abstand.

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Mittwoch, 9. Mai 2012

Kulturwechsel

Die Abfolge der Monokulturen im Landbau wirkt auch auf den Betrachter nicht belebend. Die Handvoll Pflanzenarten, welche den Mais unterbrechen dürfen, das zehrt. Die Stille auf dem Lande verwundert dann auch nicht, schliesslich sorgen chemische Cocktails dafür, das für Insekten, Bienen und damit auch Vögel wenig zu holen ist. So sind Wildschwein, Reh und Waschbär die Gewinner auf der grossen Fläche.
Mit dem Durchbruch der Biomasseproduktion in die Gewinnzone kommen auch ungesehene Pflanzen in die Furche: hier ist es die Pappel als Energieholz, es könnte auch Weide oder Robinie sein. Einmal in der Plantage angelegt, wird sie abhängig von der Erntetechnik alle 2 bis 5 Jahre geerntet. Dazu gibt es zumindest in den ersten 5 Jahren keine Düngung. Welch Unterschied zum sonstigen Acker als Standort, der alle naselang befahren, gedüngt, besprüht und komplett umgefurcht wird.
Vielleicht lebt es sich auch unter den Solarpaneelen auf Grünland für wenigstens einige Vogelarten ungestörter? Zumindest kommt dort der Mäher schlecht durch.

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Dienstag, 8. Mai 2012

Dachplantage

Dachentwässerung ist eine klare Sache: das Wasser wird aufgefangen, den Fallrohren übergeben und am Ausgang plätschert es fröhlich auf das Grünland.
Soweit die Theorie. Oft liegt der Wasserspeier aber ungünstig, verwandelt den Hof in Sumpfland und den Gehweg in eine Rutschpartie. Dies vorausahndend, kann die Entwässerung auch ganz unter die Erde gepackt werden und am Maulwurf vorbei den Weg zum Vorfluter ereilen. In diesem Fall darf aber kein Feststoff mit dem Wasser treiben, egal ob Blätter, Strohhalme oder verklammte Jungvögel. Sonst verstopft die Ableitung und darf wieder ausgebuddelt werden.
Also werden Laubfangkörbe in die Fallrohre gesteckt, was bei großem Treibgutanfall (hier: Sperlingshabitat) das Stopfproblem rasch in die Rinne verlagert.
Da ist es nun wiederum schlecht zu sehen... Bei Starkregen läuft das Wasser auf ganzer Breite über die Rinne, aber wer schaut sich das bei solchem Wetter schon an?
Es bildet sich ein eigenes Biotop mit Reisfeldanmutung, welches seine olfaktorischen Zumutungen erst bei der Entnahme  entfaltet.

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